Organized Creativity Blog

Practices for Inducing and Coping with Uncertainty

Organized Creativity Meets Innovation Society

Organized Creativity Meets Innovation Society

Jörg Sydow/Arnold Windeler, Berlin, Feb 22, 2017

 

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Invited by Arnold Windeler, Institute of Sociology at TU Berlin, the FU-based Research Unit “Organized Creativity” met with the Research Training Group “Innovation Society Today” led by him together with Ingo Schulze-Schaeffer from the same institute. After short presentations of the research agenda of the Research Unit by Jörg Sydow, Spokesperson of the Unit, and one selected project by Gregory Jackson, also from the School of Business & Economics at FU Berlin, we debated several issues. In particular, we focused on the notion of creativity and its relationship with innovation, and on suitable methods to study creative processes in and among organizations. After the presentation of the research agenda of the Research Training Group by Arnold Windeler, commonalities and differences between these two formats of research sponsoring by the German Research Foundation became clear. With regard to conceptual issues, we discussed the notion of innovation fields, which is central for the second phase of research at the TU-based Research Training Group. At the end of the workshop, we agreed upon joint activities, including joint method training, the coordination of a lecture series and blogging activities, like this one.

Wie werden Ideen kreativ? Praktiken der Wertbestimmung in der Pharmabranche

Wie werden Ideen kreativ? Praktiken der Wertbestimmung in der Pharmabranche

Von Alice Melchior, Hamburg/Berlin, 25 Januar 2017

Thematischer Hintergrund

In der Pharmabranche spielen kreative Ideen und Innovationen eine herausragende Rolle, da nur so pharmazeutische Fortschritte erzielt werden können. 2013 belegte die forschende Pharmaindustrie den ersten Platz der forschungsintensivsten Industriezweige, gefolgt von Elektronik, Optik und Automobilbau (Fischer/ Breitenbach, 2013). Etwa 21% der Beschäftigten in Pharmaunternehmen arbeiten im Bereich der Forschung und Entwicklung (ebd.). Demnach ist die Pharmabranche eine sehr wissens- und forschungsintensive Branche, in der Innovationen ein fester Bestandteil sind.

Zunehmende Entwicklungskosten und -zeiten für neue Wirkstoffe bei abnehmender Erfolgsquote (ebd.), stellen die Branche vor neue Herausforderungen. Durch eine Umstellung ihrer Strategien versuchen Pharmaunternehmen auf die neuen Herausforderungen zu reagieren. Folgt man den Beschreibungen von Fischer/ Breitenbach (2013) gibt es eine Entwicklung von der Pharma 1.0 (Blockbuster-Modell; reines Streben nach Umsatzwachstum) über Pharma 2.0 (heutiges Modell; Ausweitung des Markt- und Produktportfolios) hin zu einem Modell von Pharma 3.0 (zukünftiges Modell). Die Unterschiede zwischen dem heutigen (Pharma 2.0) und dem zukünftigen Geschäftsmodell (Pharma 3.0) liegen vor allem in seiner Ausrichtung der Produktion, der Art der Innovationen sowie im Ursprung des Wachstums (s. Tab.: 1). Steht im Modell der Pharma 2.0 noch das Produkt an sich im Fokus der Wertschöpfung, ändert sich dies hin zu individuellen Patientenlösungen. Gleichzeitig verschieb sich die Basis des Wachstums von der reinen Akquisition hin zu innovativen Partnerschaften. Somit sind neben den etablierten Kollaborationsarten vor allem auch Innovationen in den praktizierten Geschäftsmodellen für die Pharma 3.0 erforderlich (ebd.; Pharmaceutical Commerce, 2011 und Kumli, 2010).

Pharma 2.0 Pharma 3.0
Herstellungsprozess Produktorientiert Kundenorientiert
Innovation Produktinnovation Innovation des Geschäftsmodells
Wachstum Akquisition Innovative Partnerschaften

Tabelle 1: Vergleich von Pharma 2.0 und Pharma 3. 0

Eigene Darstellung; angelehnt an Fischer/ Breitenbach, 2013, 322

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Organized Creativity Projektüberblick

Organized Creativity
Practices for Inducing and Coping with Uncertainty

Von Jörg Sydow, Gregory Jackson und Elke Schüßler, Berlin/Linz, 20. Januar 2017

Beschreibung des Forschungsvorhabens: „Organisierte Kreativität – Praktiken zur Induzierung von und zum Umgang mit Unsicherheit“

Der Begriff „organisierte Kreativität“ erscheint widersprüchlich: Kreative Prozesse sind per se unsicher und lassen sich nur eingeschränkt steuern. Trotzdem spielen sie sich unter Netzwerken von Akteuren in unterschiedlichen räumlich-zeitlichen Kontexten ab, die einen gewissen Grad an Organisation aufweisen. Wie organisiert man Strukturen und Praktiken, in und mit denen Unsicherheit im kreativen Prozess gefördert, kanalisiert oder verhindert wird?

Sowohl kunst- als auch wissenschaftsbasierte Branchen sind aufgrund disruptiver wirtschaftlicher, technologischer und regulatorischer Veränderungen in einem fundamentalen Wandel begriffen. Die Entfaltung und Nutzung von Kreativität kann in diesem Wandlungsprozess eine entscheidende Schlüsselressource darstellen. Auf der Grundlage empirischer Vergleiche eines kunst- und eines wissenschaftsbasierten Feldes will diese Forschergruppe zur Entwicklung einer multidisziplinären Theorie der organisierten Kreativität beitragen. Ziel ist es, über jene individual- und gruppenzentrierte Theorien hinauszugehen, die gegenwärtig in der Kreativitätsforschung, Ausbildung und Praxis dominieren, indem ein besseres Verständnis der Bedingungen geschaffen wird, unter denen Kreativität sozial organisiert werden kann. Die Vorstellung von organisierter Kreativität stellt eine unmittelbare Spannung dar: Kreative Prozesse sind gewissermaßen inhärent ungewisse und ungewollte Organisationsformen, entfalten sich aber in der Regel in Netzwerken von Akteuren, die in unterschiedlichen zeitlich-räumlichen Kontexten eingebettet sind und zumindest einen gewissen Organisationsgrad aufweisen. Den ganzen Beitrag lesen »