So etwas hat die Freie Universität zuvor nie gesehen – ein komplettes Sportevent im digitalen Format bewegte in diesem Jahr über 450 Studierende, Angestellte und Co. anstelle des traditionellen Campus Runs. Dank der Unterstützung der Ernst-Reuter-Gesellschaft wurden 2100 € Spendengelder für drei Projekte mit FU-Bezug erlaufen.
Damit hatte das UniSport-Team Anfang des Jahres nicht gerechnet. Sämtliche Events und Projekte sollten im Jahr 2020 auf Eis gelegt werden. Mit dabei – der Campus Run 2020, welcher in diesem Jahr erstmalig mit einem großen Sommerfest für die Angestellten und deren Familien stattfinden sollte.
„Uns war relativ schnell klar, dass wir eine alternative Veranstaltungsform kreieren müssen und der Lauf nicht komplett ausfallen darf“, so Projektleiter Lutz Nichelmann.
Mit der Campus Run Online Challenge wurde die Idee geboren, den Lauf in ganz neuer, digitaler Form zu realisieren. Innerhalb eines Zeitraums von 3 Wochen sollten die Teilnehmenden eigenständig die Strecken 5km, 7,5km und 10km frei nach Orts-, Zeit- und Streckenwahl laufen und das getrackte Ergebnis beim UniSport einsenden.
In ganz Berlin und teils auch außerhalb wurden die Laufschuhe geschnürt und die Kilometer bestritten. Insgesamt 599 Einsendungen erhielt der UniSport in diesen drei Wochen, die zusammen eine Strecke von beachtlichen 4150 Kilometern ergaben. Immerhin eine Strecke von Berlin bis zum Nordpol!
Nicht nur der Wettkampf zwischen Läuferinnen und Läufer sollte endlich wieder entfacht werden – im Vordergrund stand, die Studierenden und Beschäftigten der Freien Universität Berlin mit vielen, coolen Verlosungen und Preisen zur Bewegung zu motivieren und so die Gesundheit zu fördern. Und der gute Zweck kam auch nicht zu kurz. Die Ernst-Reuter-Gesellschaft spendete für jeden gelaufenen Kilometer 0,50 € für eines von drei förderungswürdigen Projekten mit FU-Bezug (siehe unten).
Ein weiteres Highlight war die ebenfalls von der Ernst-Reuter-Gesellschaft unterstützte Teamwertung. Zusammen mit dem Vizepräsidenten, Univ. Prof. Dr. Heekeren, loste der UniSport eine Gesamtsumme von 1200€ an drei Teams mit mindestens fünf FU-Angehörigen aus. Die Teams „ISQ“, „Legs Specialis“ und „WirBildenZweiter“ freuten sich über die Gewinne und nahmen bei der Siegerehrung ihre Schecks entgegen.
Insgesamt gab es 102 Gewinner*innen in 15 Kategorien, unterstützt durch die Partner Ernst-Reuter-Gesellschaft, Jobmensa und BBBank. Die Ergebnisliste der Campus Run Online Challenge kann HIER eingesehen werden.
„Gerade in Zeiten von Corona spielen die körperliche Aktivität und damit die Gesundheit der Studierenden und Beschäftigten eine große Rolle und ich bin froh, dass wir mit unserem kreativen Ansatz für ordentlich Bewegung sorgen konnten“, resümiert Christian Mundhenk, der Direktor der Zentraleinrichtung Hochschulsport.
Im nächsten Jahr hofft der UniSport darauf, dass weniger Kreativität gefragt ist und der Lauf wieder wie gewohnt – hoffentlich dann erstmalig mit einem Sommerfest für die gesamte Freie Universität – stattfinden kann.
Geförderte Projekte (jeweils mit 700 €):
- Aktion „Klimawald“
Im Rahmen des Projekts „Klimawald“ wurden Ende 2019 mithilfe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Studierenden und vielen Bürgern als freiwilligen Helfern rund 800 Rotbuchen aus dem Botanischen Garten Berlin an den Stadtrand „umgezogen“. Die Bäume (Fagus sylvatica L.) stammen aus dem gesamten europäischen Verbreitungsgebiet der Rotbuchen – von Süd-Schweden bis Sizilien und von Nord-Spanien bis Griechenland. Der neue Forst im Grunewald dient der Forschung. Betreut wird das Projekt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für Biologie der Freien Universität Berlin – Arbeitsgruppe Ökologie der Pflanzen – in Zusammenarbeit mit den Berliner Forsten und dem Waldmuseum der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Sie untersuchen die Auswirkungen des Klimawandels unter realen Bedingungen, vor allem die Anpassungsfähigkeit europäischer Rotbuchen-Provenienzen an extrem trockene Sommermonate sowie an Spätfröste im Frühjahr. Die Forscherinnen und Forscher wollen unter anderem herausfinden, ob europäische Rotbuchen etwa aus Sizilien oder Südschweden im Vergleich zu den einheimischen Pflanzen besser an den Klimawandel angepasst sind. Außerdem stellen sie sich die Frage, was für unterschiedliche Anpassungsstrategien Rotbuchen in Hinblick auf die Phänologie (Entwicklungsstadien) ihres Blattwerks, ihr Wachstum und ihren Wasserbedarf verfolgen. Angelegt wurde der „Klimawald“ im Rahmen der Lehrveranstaltung „Angewandte Gehölzökologie und Klimawandel“ an der Freien Universität Berlin unter der Leitung des Umweltforschers PD Dr. Manfred Forstreuter in Zusammenarbeit mit der Revierförsterei Eichkamp und dem Förster Klaus Micknaus. Der Klimawald soll auch künftigen Generation von Studierenden und Forschenden der Freien Universität zur Verfügung stehen und bietet die Möglichkeit sowohl für Labor- und Projektarbeiten sowie Bachelor- und Masterarbeiten in diesem Themenbereich.
Weitere Informationen: Privatdozent Dr. Manfred Forstreuter, Institut für Biologie der Freien Universität Berlin, E-Mail: manfred.forstreuter@fu-berlin.de, Telefon: 030 / 838-53164
- Verein Berliner Wetterkarte e. V.
Der gemeinnützige Verein Berliner Wetterkarte e. V. mit Sitz am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin dient der Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung. Der Verein führt die tägliche Berliner Wetterkarte fort, die 1952 von Prof. Dr. Richard Scherhag begründet und bis 1998 vom Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin herausgegeben wurde. Auf Basis der Berliner Wetterkarte, einer einmaligen Wetterdokumentation, beteiligt sich der Verein an verschiedenen Projekten mit Schülern und Studierenden, so unterstützt er beispielsweise die praktische Ausbildung der studentischen Wetterbeobachter und begleitet Benefiz-Aktionen zugunsten der Parkinsonforschung.
Weitere Informationen: Dipl.-Met. Petra Gebauer, Dipl.-Met. Diana Schmiedel, Berliner Wetterkarte e.V., c/o Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin, E-Mail: info-bwk@met.fu-berlin.de, im Internet: www.berliner-wetterkarte.de
- Ristorante Galileo – 30 Jahre auf dem Campus
Das Ristorante Galileo, betrieben von Cosimo Dalessandro und Chun Wai, feierte am 17. April dieses Jahres 30-jähriges Bestehen. Das Restaurant auf dem Dach der Silberlaube ist bei Universitätsangehörigen sehr beliebt; für Studierende gibt es eine Karte mit ermäßigten Preisen. Gespeist haben hier über die Jahre auch Prominente wie der langjährige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher oder der Schriftsteller und ehemalige Philosophie-Professor der Freien Universität Peter Bieri, Autor des unter Pseudonym Pascal Mercier veröffentlichten „Nachtzug nach Lissabon“. Die Speisekarte entwickeln Cosimo Dalessandro und Chun Wai beständig weiter, und frische Zutaten sind für sie bei den angebotenen Gerichten nicht wegzudenken. Durch die Maßnahmen auf dem Campus im Sommersemester 2020 zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist allerdings nicht nur die geplante Jubiläumsfeier ausgefallen – seither ist ein Großteil des Umsatzes weggebrochen, und der Fortbestand des Ristorante Galileo ist bedroht.
Weitere Informationen: http://www.ristorantegalileo.de/