Zur Personalratswahl 2024

„Wir brauchen mehr WiMis in den Personalräten!“

Interview mit Dana Eichhorst und Ruben Schenzle von FU:fair&unbefristet

Was verbindet die Initiative FU:fair&unbefristet mit den Personalräten?

Bei den Wahlen für die Personalräte im Jahr 2020 sowie der Neuwahl des Gesamtpersonalrats 2022 sind Aktive von FU:fair&unbefristet auf der verdi– Offene Liste angetreten. Mit dem Ergebnis, dass erstmalig vier Vertreter*innen des wissenschaftlichen Mittelbaus (WiMi und Lehrkräfte für besondere Aufgaben) im Personalrat Dahlem vertreten waren. So viele wie noch nie!

https://www.verdi-fu.de/wordpress/

Worin liegt der Unterschied zwischen Personalratsarbeit und der Arbeit in der Initiative Fair&Unbefristet?

Im Vergleich zu der Basisarbeit als unabhängige Ini bewegen wir uns als Personalräte in einem eng abgesteckten gesetzlichen Rahmen – was Einschränkungen zur Folge hat, wie weit wir mit konkreten Forderungen gehen können. Das Personalratsamt bietet aber auch viele Möglichkeiten auf direktem Wege mit der Dienststelle zu verhandeln, Informationen einzufordern und notfalls zu prozessieren, um Rechte durchzusetzen. Der Mittelbau stellt einen beträchtlichen Anteil der Mitarbeitenden der FU. Es ist daher sehr wichtig, dass die WiMis und LfbA als Beschäftigtengruppe im Personalrat vertreten sind und gleichzeitig ihr Mitspracherecht für alle wahrnehmen.

Welche Fortschritte konnten FU:fair&unbefristet und der Personalrat gemeinsam erzielen?

Es werden deutlich bessere Einstufungen für viele Mitarbeiter*innen dadurch erreicht, dass auf die Anerkennung von förderlichen Zeiten wie Forschungsstipendien penibel geachtet wird. Auch werden Vertragslaufzeiten inzwischen ausgeschöpft und richten sich z.B. grundsätzlich nach der Promotionsordnung oder der Projektdauer. Für die WiMis mit hohem Lehrdeputat wurde darauf geachtet, dass die Reduzierung der Lehrverpflichtung auf 14 LVS FU-weit konsequent umgesetzt wurde. Wir setzen uns auch dafür ein, die (Nicht-)Umsetzung des § 110 BerlHG an der FU kritisch zu begleiten.

Wie kann man sich Fair&Unbefristet anschließen?

Allen voran die Befristung der Arbeitsverträge macht es den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen schwer, sich innerhalb der Hochschule zu engagieren. Mit dem Gang in die Institutionen hat sich auch das Selbstverständnis der Initiative gewandelt. FU:fair&unbefristet fungiert heute als Vernetzung von Aktiven und Interessierten aus unterschiedlichen Fachbereichen und Gremien der FU. Dazu treffen wir uns im Sommersemester wieder zum regelmäßigen Austausch: 22.4. – 17.6. um 18 Uhr im Vereinszimmer, Kreuzbergstr. 15.

Das Interview führte Véronique Gola

Rede im Akademischen Senat zur Übergabe der Petition an das FU-Präsidium

Am 12. Februar 2020 vor dem Akademischen Senat der Freien Universität gehaltene Rede anlässlich der Übergabe der Petition „Für Entfristung und faire Arbeitsbedingungen“ mit mehr als 1.300 Unterschriften. „Rede im Akademischen Senat zur Übergabe der Petition an das FU-Präsidium“ weiterlesen

Aufruf zur Kundgebung am 12.02.2020

Aufruf zur Kundgebung für bessere Arbeitsbedingungen an der FU Berlin, 12.02.2020

Liebe Mitstreiter*innen an der FU Berlin,

die Initiative FU:Fair&Unbefristet lädt euch ein, zur Übergabe unserer Petition für bessere Arbeitsbedingungen an der FU Berlin zu kommen.
Zum Unterzeichnen auf Open Petition hier klicken

Wir sind eine Gruppe bestehend aus Doktorand*innen, Lehrbeautragten, Wissenschaftlichen und Studentischen Mitrbeiter*innen sowie wissenschaftsunterstützenden Kolleg*innen an der FU Berlin und haben im Wintersemester über 1000 Unterschriften gesammelt, die wir bei der Sitzung des Akademischen Senates  an die Universitätsleitung übergeben werden.
Zeigt eure Unterstützung und kommt mit uns!

* 12.02.2020, ab 13:30 Uhr
* 13:30 Uhr: Kundgebung vor der Veggie-Mensa, Van’t-Hoff-Straße
* 14:30 Uhr: Kundgebung vor dem Henry Ford Bau, (Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem)

13:30 Uhr: Kundgebung/Rallye vor der Veggie-Mensa, Van’t-Hoff-Straße

14.30 Uhr: Kundgebung/Rallye vor dem Akademischen Senat, Henry-Ford-Bau, Garystr. 35


Call for a rally for better working conditions at FU Berlin,
12.02.2020

Dear community of FU Berlin,

the initiative FU:Fair&Unbefristet invites you to come to the handover of our petition for better working conditions at FU Berlin.
Click here for Signing on Open Petition

We are a group of PhD-students, freelance Lecturers, Research and Student Assistants as well as colleagues from the Science-support sector, and collected over 1000 signatures throughout the Winter term, which we will deliver to the direction of the university at the session of the Academic Senate.
Show your support and come with us!

* 12.02.2020, from 13:30
* 13:30 – Rally in front of Veggie-Mensa, Van’t-Hoff-Straße
* 14:30 – Rally in front of Henry Ford Bau, (Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem)

15.1.2020: Bundesweiter Protesttag „Frist ist Frust“ für faire Arbeitsbedingungen und Entfristung an deutschen Hochschulen

Wo? An der FU-Berlin, Mensa in der Rost- und Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45 und vor Hörsaal 2a

Wann: 15.1.2020 11-14 Uhr

Für den 15. Januar ist die Übersendung der Verpflichtungserklärungen der Länder zur Umsetzung des Zukunftsvertrages „Studium und Lehre stärken“ an den Bund vereinbart. Aus diesem Anlass ruft das Bündnis Frist ist Frust Berlin, bestehend aus ver.di Berlin-Brandenburg, GEW BERLIN und NGAWiss sowie die Initiative FU:fair&unbefristet Berlin für den 15. Januar an der Freien Universität Berlin zu einem Protesttag gegen prekäre Arbeitsverhältnisse an Hochschulen auf. Bundesweit finden an diesem Tag dezentrale Aktionen des Bündnisses Frist ist Frust statt, um Druck auf die Landesregierungen auszuüben, mehr unbefristete Arbeitsverhältnisse für das wissenschaftliche Personal an deutschen Hochschulen zu schaffen.

Mit dem Zukunftsvertrag haben Bund und Länder einen neuen Weg zur dauerhaften gemeinsamen Verantwortung für die Grundfinanzierung der Hochschulen eingeschlagen. Im Zukunftsvertrag sind Ziele und Maßnahmen formuliert, die insbesondere auf den Ausbau von unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen des wissenschaftlichen Personals an Hochschulen sowie eine Verbesserung der Betreuungssituation von Studierenden abzielen.

„Der dauerhafte Einstieg des Bundes in die Hochschulfinanzierung muss nachprüfbar genutzt werden, um endlich mehr Dauerstellen zu schaffen“, betonen Antje Thomass (ver.di) und Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN. Bundesweit sind aktuell 93 Prozent der unter 45jährigen wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen befristet beschäftigt, an der FU Berlin beläuft sich der Anteil ebenfalls auf über 90 Prozent. „Exzellenz in Forschung und Lehre ist mit prekärer Beschäftigung unvereinbar – wer exzellent sein will, muss etwas für die Beschäftigten tun und faire Arbeitsverhältnisse schaffen“, äußert Mirjam Langhans von FU:fair&unbefristet.

Vom Land Berlin erwartet das Bündnis, eine über die Ziele der Hochschulverträge von 2018 bis 2022 hinausgehende Strategie zur Verbesserung der Beschäftigungs- und Betreuungssituation an den Berliner Hochschulen. Gleichzeitig muss ein verbindliches Verfahren mit den Hochschulen und Vertretungen der Beschäftigten und Studierenden vereinbart werden, wie die Ziele erreicht werden können und welche hochschulpolitischen Rahmenbedingungen dafür notwendig sind.

Wir laden herzlich ein, zum Aktionstag des Berliner Bündnisses „Frist ist Frust“ sowie FU:fair&unbefristet Berlin: am 15.01.2020, 11 bis 14 Uhr, an der Freien Universität Berlin, Mensa in der Rost- und Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin. Es wird Informationsstände und Aktionen sowie Kurzvorträge geben. Vor Ort stehen betroffene Beschäftigte, Studierende und Interessenvertretungen für Interviews zur Verfügung.

Academics for Peace Germany supports us

Academics for Peace Germany supports the petition against the precarious working conditions initiated by colleagues at FU Berlin and underlines that such conditions have recently become pervasive in German higher education system.

FU Berlin’deki Güvencesiz Çalışma Koşullarına Karşı İmza Kampanyasına Destek

The unions support us // Die Gewerkschaften machen mit

We are thankful to the Verdi-Betriebsgruppe and to FAU Berlin (Education section) for the public support to our campaign. We invite active members from the unions to join our mailing list and join our meetings: we want to improve our working conditions, and we need your support!

Die Verdi-Betriebsgruppe an der FU Berlin sowie die FAU Berlin (Sektion Bildung) schließen sich unserer Unterschriftensammlung an. Für diese öffentliche Unterstützung bedanken wir uns ganz herzlich und laden alle Gewerkschaftsmitglieder ein, sich zu beteiligen. Ihr könnt euch in unseren Info-Emailverteiler eintragen und zu unseren Treffen kommen: Um unsere Arbeitsbedingungen zu verbessern, brauchen wir Euren Support!

Join our E-Mail list // Zur Anmeldung auf unserem Email-Verteiler:
https://lists.fu-berlin.de/listinfo/fu-kollektiv?&language=de#subscribe

ver.di-Betriebsgruppe an der FU

Sektion Bildung der FAU Berlin // Education section of FAU Berlin

Warum wir jetzt handeln müssen

Während die Politik und Universitäten über die Gründe der hohen Zahl an Studienabbrüchen grübeln, bejubeln die Kanzlerinnen und Kanzler der Wissenschaftsfabriken die Dynamik und Flexibilität befristeter Arbeitsverträge.

Diese Haltung hat zufolge, dass die Zustände und Bedingungen an den hiesigen Universitäten für einen großen Teil der Beschäftigten desaströs zu nennen sind – ausgenommen die wenigen unbefristeten Professuren, die die einsame Spitze bilden.

Auch in die Freie Universität Berlin ist der eiskalte Wind der maximalen Effizienz eingezogen. Im wissenschaftsunterstützenden, technischen und administrativen Bereich führen hohe Fluktuation, Befristung und schlechte Entlohnung zur Überlastung des gesamten Systems. Über 90 % des sogenannten akademischen Mittelbaus ist an der Freien Universität befristet angestellt, wobei die wenigsten Beschäftigten einen Vertrag mit einer Laufzeit von mehr als 24 Monaten haben.

Die Liste der Unzumutbarkeiten lässt sich, angefangen bei der Auslagerung der Reinigungs- und Sicherheitskräfte an Subunternehmen hin zu entfristeten Lehrkräften mit einem Deputat von über 18 Semesterwochenstunden fortführen.

Befristet beschäftigte WissenschaftlerInnen ohne langfristige Perspektiven in der Forschung, Lehrbeauftragte, Studentische Hilfskräfte, Studierende und administrative Beschäftigte leiden unter den bestehenden Bedingungen, die sie so nicht länger hinnehmen wollen.

Wir, die Beschäftigten und Angehörigen dieser Universität, lehnen die Agenda der befristeten Beschäftigungsverhältnisse grundlegend ab. Wir fordern Partizipation und die Leitung der Freien Universität mit einer Petition zum Handeln auf, denn: 

„Es ist nicht länger tragbar, wie die FU ihre Exzellenz auf den Schultern der Beschäftigten ablädt – ohne längerfristige Perspektiven und Mitbestimmung.“

– gez. FU:fair&unbefristet