The State of American Democracy

Research-based Analysis and Commentary by the Department of Politics at the John-F.-Kennedy Institute

Veröffentlichung: Solidarität über Grenzen

Gewerkschaften vor neuer Standortkonkurrenz

Frank Gerlach, Thomas Greven, Ulrich Mückenberger, Eberhard Schmidt (Hg.)

Kurzbeschreibung: Globalisierung setzt auch für die Gewerkschaften neue Rahmenbedingungen. Die Verlagerung von Betrieben und Investitionen stellt ihre nationale und internationale Handlungsfähigkeit vor große Probleme. Der Frage, mit welchen Strategien und mit welchen Verbündeten sie den Herausforderungen begegnen können, die sich aus den neuen Standortkonkurrenzen ergeben, ist dieser Band – eine Publikation des »Hattinger Kreises« – gewidmet. In einleitenden theoretischen Aufrissen werden die grundlegenden Barrieren thematisiert, die einer Gewerkschaftspolitik grenzüberschreitender Solidarität entgegenstehen, aber auch Wege aufgezeigt, wie diese Hindernisse zu überwinden wären: durch fairen Interessenausgleich, eine intelligente Regulierung der sozialen Dimension von Weltwirtschaft und die Beteiligung der Arbeitnehmer an diesen Prozessen. Erfolgsbedingungen und Grenzen transnationaler Solidaritätspolitik werden im zweiten Teil des Bandes an markanten Beispielen untersucht: an den internationalen Rahmenabkommen auf Konzernebene (IFA), den Handlungschancen Europäischer Betriebsräte (GM-Opel) und der Organisation transnationaler Kampagnen (United Steelworkers, Clean Clothes Campaign).

Zur Veröffentlichung

Urban America – Recent Publications by Margit Mayer

  • Urban Restructuring and the Crisis: A Symposium with Neil Brenner, John Friedmann, Margit Mayer, Allen J. Scott, and Edward W. Soja. Critical Planning, Summer 2009, 35-59. Read the entire article in PDF format here.
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  • In a 2010 publication, Professor Mayer poses “some questions on Wacquant’s theorizing the neoliberal state”. An abstract of the article titled “Punishing the Poor” is posted below. (Please note: in order to read the full text, a subscription is required, i.e. the site needs to be accessed through a registered databank. Visit the JFKI library for further information.)

Punishing the Poor—a debate

Some questions on Wacquant’s theorizing the neoliberal state

While in broad agreement about the growing importance of workfare and punitive tendencies in contemporary politics, this article raises four questions about Wacquant’s model of a neoliberal state. Besides pointing out the fuzzy definition of the target group of punitive regulation, it questions whether penal containment is generalizable as ‘core’ of the neoliberal state. Third, it critiques the selective treatment of contemporary poverty policies (excluding a variety of, for example, activating, neoliberal policies), built on a skewed view of the transition from a supposedly generous ‘nanny state’ to a strict ‘daddy state’. Fourth, it challenges the claim of ‘overall fitness’ of punitive containment of urban marginality and the absence of agency and contradictions from the model.

[Mayer, M., „Punishing the Poor – a Debate. Some questions on Wacquant’s Theorizing the Neoliberal State,“ Theoretical Criminology vol. 14 no. 1, 2010, 93-103.]

Folgen eines Triumphs – über Obama, die Rechte und die Linke

Ende vergangenen Jahres fand an der Rosa-Luxemburg-Stiftung, im Rahmen des North-Atlantic Left Dialoge und unter Moderation von Margit Mayer, eine Veranstaltung zu dieser Thematik statt. Es lohnt nach wie vor, die Diskussion nachzuvollziehen:

Die US-Zwischenwahlen in der Analyse. Dokumentation des internationalen Workshops von «North Atlantic Left Dialogue»

Wie analysiert die US-Linke die aktuelle Situation in den USA? Im November 2008 kamen WissenschaftlerInnen und Aktivisten aus den USA nach Berlin, um in einer RLS-Veranstaltung «After Bush» die Lage nach dem Wahlsieg Obamas und mitten in der Explosion der Krise zu bewerten – zu hören war eine Mischung aus Erleichterung, gehöriger Skepsis und leichtem Optimismus. Wir haben erneut WissenschaftlerInnen im Rahmen des North-Atlantic Left Dialoge der RLS zu einer Analyse, einer Zwischenbilanz, einer Prognose der Amtszeit Obama eingeladen. Wir fragten u.a. nach der Rolle und Einschätzung der radikalen Rechten (Tea Party und mehr), nach den Aussichten der Demokraten-Koalition an der Regierungsmacht und den Möglichkeiten der US-Linken selbst. Auch die Auswirkungen auf die internationale Situation, zentrale globale Projekte (u.a. Klimaschutz, green New Deal, internationale Krisenpolitik) und die politischen Kräfteverschiebungen waren Thema.

Zu einem Videomitschnitt der Veranstaltung gelangt man hier.

‚Government shutdown Madness’ in D.C.

In dieser Woche haben sich die Demokraten und Republikaner im Kongress selber ein wenig mehr Zeit gegeben, um sich über den US-Bundeshaushalt zu verständigen. Eigentlich wäre an diesem Freitag die Frist abgelaufen und die Regierung hätte ‚geschlossen’ werden müssen, da sich der Kongress bislang nicht auf einen neuen Haushalt hatte einigen können. Beide Parteien einigten sich nun darauf, die Finanzierung der Regierungsgeschäfte vorläufig um zwei Wochen zu verlängern, verbunden mit Kürzungen im Hauhalt im Umfang von $ 4 Milliarden. Noch muss der Senat dieser Resolution zustimmen, was aber von niemand ernsthaft angezweifelt wird. Noch in der letzten Wochen hatte das Repräsentantenhaus unter der neuen Republikanischen Mehrheit einen Haushaltsentwurf verabschiedet, das Kürzungen im Unfang von $ 61 Milliarden in den kommenden sieben Monaten vorsah. Den Demokraten, die noch eine Mehrheit im Senat stellen, ging dieser Vorschlag zu weit und auch Obama hatte sogleich verkündet, er würde einen solchen Entwurf mit einem Veto belegen. Der Vorschlag der Republikaner sah vor, zahlreiche Bundesprogramme abzuschaffen und die Finanzen zahlreicher Bundesbehörden um bis zu 40 Prozent zu kürzen. Betroffen hiervon wären insbesondere die Bundesmittel für ‚ArmiCorps’ und ‚Public Broadcasting Sevice’.  (PBS). Zusätzlich wären noch mehrere hundert Millionen US-Dollar im Bereich der US-Grenzsicherung gestrichen worden und auch die Finanzmittel für den ‚District of Columbia’ wären massiv gekürzt worden.

 

Die Einigung in quasi letzte Sekunde macht deutlich, das weder die Demokraten noch die Republikaner ein Interesse an einem ‚government shutdown’ haben; beide würden in einem solchen Falle wohl als Verlierer dastehen. Das belegen zumindest jüngste Umfragen, die zeigen, dass die Bevölkerung in die Schuld fast gleich verteilen würde auf die Republikaner und die Demokraten / Obama:

Das letzte Mal wurde die Regierung im Jahr 1995 ‚geschlossen’, weil sich der Kongress und Präsident Clinton nicht auf einen Finanzierung von Medicare, Bildung und Umwelt verständigen konnten. Aus dem damaligen Konflikt ging Präsident Clinton als Sieger hervor, weil es seiner Administration gelungen ist, die Republikaner unter Speaker Newt Gingrich als die Schuldigen dieser Haushaltskrise hinzustellen. Damals wurden Parks und Denkmäler geschlossen, Zahlungen an die Kriegshinterbliebenen wurden eingestellt und hunderttausende von Bundesangestellten wurden für 26 Tage in den Urlaub geschickt. In diesem Jahr ist die Situation aber anders. Zum einen ist das Haushaltsdefizit weit gewaltiger als unter Präsident Clinton und zugleich ist das Vertrauen der Bevölkerung in die politischen Eliten in Washington weiter gesunken. Das Mandat, das die Republikaner durch den Sieg bei den Zwischenwahlen erhalten haben, ist bei weitem nicht so eindeutig wie gedacht. Intern gespalten über die Ausrichtung des Landes und die zu setzenden Schwerpunkte und geschwächt durch die Ereignisse und Gewerkschaftsproteste in Wisconsin und anderen Staaten, zeigen sich die Republikaner im Kongress eher defensiv und verunsichert.

Aber auch für die Demokraten gestaltete sich die Situation weit komplizierter. Im Gegensatz zu 1995 haben sie noch eine Mehrheit im Senat, was es Ihnen erschweren dürfet, die Schuld für ein ‚government shutdown’ den Republikaner zuzuschieben. Zudem fehlt Obama das fiskalpolitische Vertrauen der Bevölkerung, das Clinton noch genoss, und auch fehlt hier ein polarisierender Gegenspieler wie Newt Gingrich damals. John Boehner ist noch nicht in diese Rolle rein gewachsen, will diese eventuell auch gar nicht.

Auf der anderen Seite wären die Folgen eines ‚government shutdown’ diesmal wohl geringer als Mitte der 1990er Jahre, was zum Großteil auf 9/11 und die Folgen zurückgeführt werden kann. Die Flugüberwachung würde weiterhin arbeiten, und auch das Personal aus dem militärischen, diplomatischen und Sicherheitsbereich würde natürlich nicht in einen Zwangsurlaub geschickt werden können. Fraglich wäre auch, ob die zentralen Maßnahmen im Rahmen der Konjunkturprogramme ausgesetzt werden könnten, was die Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung stark schwächen würde. Es wäre zu vermuten, dass die Bevölkerung gar nicht so viel von einer Schließung der Regierung mitbekommen würde. Was letztendlich den Republikaner in die Hände spielen könnte. So schreiben Karen Tumulty und Ed O’Keefe zurecht in der Washington Post vom 2, März: „Americans could bolster conservatives‘ argument that much of what the government does is unnecessary.”

Eigentlich können beide politischen Lager nicht wirklich von einem Showdown in den Haushaltsverhandlungen profitieren, was die Chancen für eine Einigung erhöht. Aber welcher Kompromiss auch dabei herauskommen mag, es sieht auch unter der Obama-Administration so aus, als ob die Reichen mal wieder weit besser davon kommen. Ihnen wurden schon im Vorfeld die Steuervergünstigungen, die die Bush-Administration durchgesetzt hat, verlängert. 700 Milliarden $ in den nächsten 10 Jahren könnten in den Hauhalt gelangen, wenn nur die reichsten 2 Prozent der US-Bürger hiervon ausgenommen wären. Staat dessen kürzt Obama lieber die Heizungszulage für Arme – und das in einem Winter mit Rekordtemperaturen. Damit könnten pro Jahr 2,5 Milliarden $ eingespart werden, in 10 Jahren also 25 Milliarden $, 1/28tel dessen, was die Einnahmeausfälle der Steuervergünstigungen für die Superreichen ausmachen. Aber es könnte eben auch noch schlimmer kommen: wenn sich die Republikaner mit Ihren Vorstellungen durchsetzen sollten.

The Budget and Partisanship: Spotting the Spin

Reading through budget proposals and plans on how to reduce government spending might traditionally not be the most exciting pasttime for students of political science (or concerned voters), however, the current debates certainly deserve to be monitored very closely. After the President handed in his budget proposal for 2012, the House passed a Republican sponsored bill last week that proposes to cut spending by $ 61.5 billion. (Side note: although it would cut domestic spending by 14%, the House bill would also leave Medicare and Social Security untouched. While the two programs are certainly the biggest drains on government spending, they are also overwhelmingly popular with the American public). It is now up to the Senate to make adjustments to the bill and come up with a compromise. On March 4 the current budget will expire and the federal government will effectively run out of money. While a government shut-down seems to be an option that both Republicans and Democrats have declared to want to avoid, compromise also appears to be a fairly unlikely option; political maneuvering remains the order of the day.

Click here to watch last week’s press conference during which the President commented on the GOP budget proposal.

Click here to watch an interview with the Republican House Budget Committee Chairman Paul Ryan.

Amidst all of this, it is often difficult to discern where the line between fact and political spin can and should be drawn. While policy papers and reports with titles like “OBAMACARE: A BUDGET-BUSTING, JOB-KILLING HEALTH CARE LAW”, released by Speaker of the House John Boehner in January, arguably make it relatively easy to spot an agenda, others are certainly more subtle. Visit the non-partisan (and non-profit) website www.factcheck.org for an excellent analysis of the ongoing “Budget Spin”. And, as always, leave any thoughts and comments below.

President Obama’s Budget Proposal for 2012

President Barack Obama submitted his administration’s budget proposal for the fiscal year 2012 to Congress on Monday. Investment priorities include higher education and infrastructure, as well as a focus on strengthening Social Security. In his Message to Congress, the President also notes that he continues to oppose the permanent extension of the 2001 and 2003 tax cuts for families with an income of more than $250,000 a year, stating, “I will push for their expiration in 2012.”

But, as expected, the proposal contains some significant cut-backs. In the President’s words, “making these spending cuts will require tough choices and sacrifices.” These include a freeze on Federal civilian worker salaries, as well as reduction funding for the Department of Defense, cutting back on defense spending by $78 billion over the next 5 years. Perhaps most significantly, Obama proposes, “a 5-year freeze on all discretionary spending outside of security”, which he expects to “save more than $400 billion” over the next decade.

Still, the question for the upcoming days is whether or not the White House’s proposal can appease congressional Republicans. On Sunday – a day before the Administration sent their proposal – Speaker of the House John Boehner indirectly signaled that if federal spending cuts did not go far enough, his party might be willing to risk another government shut down. Then on Tuesday, Republicans proposed to slash the current 2011 budget by $100 billion, in what was widely understood to be a rather symbolic gesture with slim chances of passing through the Senate. Nevertheless, this prompted the White House to issue the threat of a potential veto, should such a bill really be introduced.

The next few days will prove whether or not the President’s somewhat optimistic outlook will hold true: “There are no inherent ideological differences that should prevent Democrats and Republicans from making our economy more competitive with the rest of the world.”

In the video posted below, the Director of Director of the Office of Management and Budget, Jack Lew, briefly summarizes the proposals and addresses future plans on how to handle the deficit. Go to https://www.whitehouse.gov/omb/budget/Overview/ for a full PDF version of the budget, and keep visiting our blog for upcoming commentary.

Obamas (versuchte) Gesundheitsreform [APuZ 4/2010]

US-Präsident Barack Obama sagte in einer Rede vor beiden Kammern des Kongresses am 9. September 2009: „Ich bin nicht der erste US-Präsident, der sich dem Problem der Reform der Krankenversicherung annimmt, aber ich bin entschlossen, der letzte zu sein.“[1] Aus dieser Bemerkung wird nicht nur das historische Ausmaß der Reforminitiative im Gesundheitsbereich deutlich, sondern auch das Engagement und der Optimismus, mit dem Obama hinter seinem Vorschlag steht. Schon im Wahlkampf zwischen ihm und seinem republikanischen Konkurrenten John McCain stand die Reform des Krankenversicherungssystems ganz oben auf der politischen Prioritätenliste. Und trotz der massiven Wirtschaftskrise, den Kriegen im Irak und in Afghanistan und der daraus resultierenden desolaten Lage der öffentlichen Haushalte in den USA hat sich der 44. US-Präsident bereits in seinem ersten Amtsjahr an das umfassende Reformprojekt gesetzt, auch wissend, dass die Handlungsmacht eines Präsidenten im ersten Jahr am größten ist.

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