Die Medien, das Sprachrohr für wütende Steuerzahler

Der BER, ein Flughafen der durch etliche Verzögerungen der Eröffnungstermine, Pannen und steigende Kosten die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zieht. Nicht unbeachtet sollte dabei der ständige Personalwechsel sein, der die Skepsis der Bürger weiterhin steigert. Für die zunehmende Wut der Bürger spielen die Massenmedien eine wesentliche Rolle. Welche Gründe liegen vor, dass die oben genannten Aspekte schwerpunktmäßig thematisiert werden und wie wirkt sich die Fokussierung auf den Leser aus? Zunächst einmal sollte man sich die Frage stellen, welche Interessen die Medien verfolgen. Zeitschriften, Blogs und Radiobeiträge wollen Menschen erreichen und informieren, um Leser für sich zu gewinnen.

Dabei werden Themen behandelt, die Aufmerksamkeit beim Bürger wecken. Eines der wichtigsten Themen lokaler Medien in Berlin und Brandenburg ist der BER. Da die Bürger sich vor allem für die Verwendung ihrer Steuergelder interessieren, ist die Finanzierung des BER Gegenstand zahlreicher Berichterstattungen. Der aktuelle Stand ist, dass der Flughafen bis zum Jahr 2020 mit rund 7,3 Milliarden Euro Gesamtkosten eröffnet werden soll. Das sind ganze 5 Milliarden Euro mehr als ursprünglich geplant (vgl.: RBB Beitrag März 2018). Verständlicherweise interessieren sich die Bürger für die Verwendung ihrer Steuergelder, weshalb die Medien die Kosten des BER voranging thematisieren. Das hat zur Folge, dass sämtliche Beiträge negativ ausgerichtet sind. Die Fakten werden zwar wahrheitsgemäß wiedergegeben, allerdings rufen die Schreibstile der Artikel negative Assoziationen hervor. Wie empfinden Sie, wenn Sie folgende zwei Schlagzeilen lesen: „Der Flughafen wird ERST 2020 eröffnet“ oder „Der Flughafen wird SCHON 2020 fertig“? Inhaltlich scheinen die Aussagen identisch, der Eindruck auf den Leser unterscheidet sich jedoch erheblich. Oftmals werden Aussagen, gleich dem ersten Beispiel formuliert, wodurch eine eher negative Einstellung zustande kommt. Das ist das Resultat des Framings durch Medien. Durchaus werden hin und wieder auch positive Aspekte benannt, der Grundtenor bleibt dennoch negativ. Zusammenfassend kann festgehalten werde, dass die Bürger und mittlerweile auch die Fluggesellschaften dem Großprojekt mit erheblicher Skepsis gegenüberstehen. Daraus folgt, dass kaum noch Befürworter existieren. Das Thema beschränkt sich mittlerweile nicht mehr nur auf lokale, sondern auch auf bundesweite Medien. Die Öffentlichkeit philosophiert über einen möglichen Abriss und sogar die Fluggesellschaften überlegen sich, ob sie den BER überhaupt nutzen wollen.

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