von Sven Chojnacki und David Niebauer (Mai 2020)
Wie gehen wir als Wissenschaftler*innen damit um, wenn unsere Forschungsprojekte nicht nur für zivile Ziele genutzt, sondern auch für politische oder militärische Zwecke instrumentalisiert werden? Welche Verantwortung haben die Wissenschaften, wenn Projekte nicht nur innovative Entwicklungen anstoßen und nützlichen Wirkungen entfalten, sondern auch gesellschaftliche Schäden durch ihre missbräuchliche Nutzung hervorbringen – ohne, dass dies immer kontrolliert und unterbunden werden kann?
Diesen Herausforderungen stellt sich der Arbeitsbereich Friedens- und Konfliktforschung mit dem Projekt „Interdisziplinäre Blickwinkel auf die Schattenseiten der (Berliner) Wissenschaften: Die Dual Use-Problematik“, das vom FU-Präsidium gefördert wird. In Kooperation mit Jens Rolff (Evolutionsbiologie, FU) werden wir sowohl die vielschichtigen Ambivalenzen am Campus Dahlem anhand von historischen und aktuellen Beispielen thematisieren als auch in interdisziplinärer Perspektive verschiedene Lehr- und Lernformate entwickeln (u.a. offener Hörsaal, Ausstellung, Museum), mit deren Hilfe wir Denk- und Diskussionsanstöße für die gesellschaftliche Verantwortung der Wissenschaften geben wollen.
Eine ausführliche Projektbeschreibung findet sich hier.