Sie sind nahezu lautlos, unsichtbar und lassen sich aus weiter Entfernung steuern. Der Einsatz unbemannter Drohnen hat in aktuellen Konflikten starke Einflüsse auf das Konfliktgeschehen und verschiebt die Begriffe von Krieg und Frieden. Inwiefern führen ferngesteuerte Drohnen zu einer Entgrenzung des Kriegsgeschehens? Lässt sich durch diese Asymmetrie der Bedrohung noch der Begriff einer ethischen Kriegsführung anwenden? Oder werden durch unbemannte Waffensysteme Soldat:innen geschützt und der Krieg somit humaner?
Die deutsche Verteidigungspolitik tat sich lange schwer mit einer Entscheidung zu unbemannten Waffensystemen und ethischen Grundverständnissen. Die Entscheidung des Haushaltsausschusses 2022, finanzielle Mittel für eine Bewaffnung der deutschen Aufklärungsdrohne Heron-TP freizugeben, entspricht somit auch einer Zeitenwende im gesellschaftlichen Verständnis des Kriegsbegriffes.
In dem Podcast „Drohnendebatte 2022“ setzen sich Charlotte Littgen und Marvin Glatzer im Rahmen der Friedens- und Konfliktforschung mit dem wissenschaftlichen Diskurs um unbemannte Waffensysteme auseinander. Mit Stimmen aus der Politikwissenschaft und Verteidigungspolitik werden neue begriffliche Verschiebungen erörtert und mögliche Konsequenzen eines Einsatzes der HeronTP eingeordnet.