EinS@FU Lernwerkstatt zum Zweiten – Neue deutsche Literatur und Arabistik repräsentieren gemeinsam Geist/Kultur

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Im aktuellen Wintersemester 2021/2022 – einem sogenannten Übergangssemster – habe ich wiederum die Möglichkeit, im Rahmen des Einführungs- und Orientierungsstudiums EinS@FU eine Lernwerkstatt anzubieten. Von der arabistischen Seite und vom Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften her in dieser Lehrveranstaltung diesmal mit einem Kollegen aus der Neueren deutschen Literatur (NdL) – Timo Sestu – zusammen, ein Fachgebiet, das an der Freien Universität Berlin am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften angesiedelt ist. Zumindest universitätsstrukturell gesehen kollaborieren damit zwei Dozierende aus unterschiedlichen Fachbereichen – ganz getreu dem Modultitel „Fachliche Orientierung Geistes- und Kulturwissenschaften“; man könnte fast von Interdisziplinarität sprechen …

Migration als Querschnittsthema

Die Lernwerkstatt trägt den Titel „Eure Heimat ist unser Albtraum – postmigrantische Literatur und arabische Diaspora“. Die Schnittpunkte scheinen eklatant: Viele deutschschreibende Autoren und Autorinnen mit einem Bezug zu arabischsprachigen Regionen haben Migrationserfahrung und verarbeiten diese auch in ihren Texten; so scheint es naheliegend, ihre Texte im Kontext der Idee einer postmigrantischen Gesellschaft zu lesen, wie sie etwa Naika Foroutan (2019) entwirft.

Präsentation erstellt mit Pitch

Autoren und Autorinnen deren Texte noch vor einigen Jahren als Migrationsliteratur bezeichnet wurde, verstehen sich heute als postmigrantisch. Dieser Begriff, entstanden im diskursiven Umfeld des Maxim-Gorki-Theaters und aufgegriffen von Soziologen und Soziologinnen wie Naika Foroutan und Erol Yildiz, fordert eine andere Sichtweise und betont Gemeinsamkeiten in der Erfahrung einer postmigrantischen Generation jenseits von Herkunft. In den Fokus rücken stattdessen auch soziale Herkunft, Sexualität und Geschlecht, und andere Erfahrungen von Marginalisierung. Der programmatische Ausruf an die sogenannte Mehrheitsgesellschaft lautet: Eure Heimat ist unser Alptraum.

Texte lesen und diskutieren

In dieser germanistisch-arabistischen Lernwerkstatt werden wir literarische und essayistische Texte lesen und diskutieren, die sich mit der Thematik von Identität und Identifizierungen, von Zugehörigkeit und Ausgrenzung auseinandersetzen. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf Texten, die mit Werken der arabischen Diaspora korrespondieren. Im Kontext der Globalisierung ist die arabische Literatur heute nur in ihrer internationalen und kulturellen Vernetzung zu verstehen. Migration und Exil sind dabei wichtige Themen. Darüber hinaus sind auch weitere Lektürevorschläge („nicht-arabischer“ Schriftsteller und Schriftstellerinnen) willkommen!

Kommentar Vorlesungsverzeichnis

Die didaktische Herangehensweise ist zunächst einmal fast schon klassisch literaturwissenschaftlich: Texte – viele Texte, viel Text – lesen und diskutieren. Es wird sich zeigen, inwiefern wir mit unserer Studierendengruppe vielleicht auch aus diesen literaturdidaktischen – oftmals dozierendenzentrierten – Bequemlichkeiten heraus auch andere Lehr- und Lernformen erkunden.

Aktuelle Gedanken: Co-Teaching, Interdisziplinarität, Orientierungsstudium, …

In den nächsten Wochen und Monaten werde ich versuchen, meine Gedanken, wie sie im Rahmen des Lehrens in dieser Lernwerkstatt kommen und gehen, zu folgenden Fragen zu fassen und zu verschriftlichen – wie zuvor einfach als Archiv für meine Lehr- und Lernprozesse sowie gegebenenfalls als Anregung für Mitlesende:

  1. Was ist Co-Teaching?
  2. Was ist Team-Teaching?
  3. Sind Arabistik und Neuere deutsche Literatur(wissenschaft) (NdL) zwei „Disziplinen“?
  4. Ist die Lernwerkstatt in diesem Sinne „interdisziplinär“?
  5. Welche Methoden teilen Arabistik und NdL?
  6. Kann man im Duo noch problembasiert Lehren?
  7. Wie läuft ein Wechsel von Campus- zu Online-Lehre mitten im Semester ab?

Ausblick auf die erste Sitzung …

… die ich demnächst in einer Rückschau reflektiere:

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