Erkunden und ausprobieren

Die Notwendigkeit, den gesamten Unterricht des kommenden Sommersemesters 2020 in den digitalen Raum zu verlegen, kam für Studierende wie Lehrende überraschend. Ist es überhaupt möglich, Methoden- und Inhaltswissen einer Philologie wie der Arabistik gänzlich online zu vermitteln und sich anzueignen?

Ich bin der Meinung: Ja!

Holzlaube, aufgenommen mit einer Pentax ME Super und einem Ilford Delta 3200. Quelle: Victoria Mummelthei.

Ein Fach wie Arabistik in seiner disziplinären Breite zwischen Literatur-, Sprach- und Kulturwissenschaft und darüber hinaus kann sehr wohl im digitalen Raum fernab von Bibliotheksgebäuden und Lehrräumen studiert und gelehrt werden.

Wie das gehen kann, davon berichte ich in diesem Blog.

Die Idee dazu kam mir gestern Abend, da ich eifrig damit beschäftigt war, meine Kurse im Sommersemester 2020 so zu strukturieren, dass Lern- und Qualifikationsziele im Zusammenspiel zwischen asynchronen und synchronen digitalen Lehr- und Lernformen erreicht werden können.

In den folgenden ersten Blogbeiträgen werde ich sehr konkret die Ideen für meine (arabistischen) Kurse darlegen; im Verlauf des Semesters sollen dann Erfahrungsberichte zeigen, was wie gut oder schlecht oder gar nicht funktioniert, was sich bewährt hat und was angepasst werden musste, welche konkreten Tools (z. B. im Blackboard aber auch Videokonferenzmöglichkeiten wie Adobe Connect) sich als nützlich und verlässlich erwiesen haben und welche nicht, wovon die Studierenden begeistert waren und wovon nicht, und so weiter.

Mit solchen Blogbeiträgen möchte in diesen Zeiten dynamischer Entwicklung transparent machen, welche Gedanken ich mir in Sachen Lehrplanung und Ausführung der Lehre in diesem „Kreativsemester“ mache. In dieser Hinsicht werden die Beiträge zumeist aus Spontaneität heraus entstehen und verfolgen einen explorativen Ansatz. Denn das ist es wohl, was das kommende Sommersemester für mich und meine Lehre prägen wird: erkunden und ausprobieren, und zwar zusammen mit den Studierenden!


Wer bin ich?

Quelle: Victoria Mummelthei

Mein Name ist Victoria Mummelthei. Ich bin seit 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Semitistik und Arabistik. In dieser Position gehört zu meinen Aufgaben nicht nur das Unterrichten in Bachelor- und Masterstudiengängen der Arabistik, sondern auch die Pflege der Internetseite und das Betreiben der Facebook-Seite der Arabistik; einige Studierende kennen mich außerdem als stellvertretende Studiengangsbeauftragte für den Masterstudieng Arabistik.

Ich unterrichte Kurse für Bachelor- und Masterstudierende aller Semester, darunter vor allem Kurse zur modernen arabischen Literatur als Teil der globaler Literatur und im Spiegel moderner literatur-, sprach- und kulturwissenschaftlicher Theorien – und manchmal auch kühne Kombinationen wie „Koran und Literaturtheorie“, ein Kurs, von dem ich, sofern ich die Gelegenheit finde, gern noch einmal berichte im Rahmen dieses Blogs.

Obwohl ich mir bereits in früheren Semestern Gedanken über eine intensivere Nutzung der Online-Lernplattform Blackboard für meine Literaturkurse gemacht habe, war es für mich nie eine Option, einen Kurs gänzlich digital und ohne Präsenzstunden in Lehrräumen durchzuführen. Insofern wird das kommende Sommersemester eine Herausforderung.

Ich hoffe, mich mit den Möglichkeiten von Blackboard sowie den angeschlossenen webbasierten Kommunikationssystemen wie Adobe Connect gut genug auszukennen, um den Studierenden das Erreichen von Lernzielen zu ermöglichen. Dabei steht für mich zweierlei im Mittelpunkt:

Austausch und Feedback.

Beides bildet für mich die Grundlage dafür, dass die Vermittlung meiner Kursinhalte in gänzlich digitaler Form gelingt, dass sich Studierende – wenn auch aus der Ferne – aktiv mit den Kursinhalten beschäftigen und am Ende zu Lernerfolgen gelangen, die Voraussetzung für ihr weiteres Studium oder ihren Studienabschluss bilden.