Gründung und erste Probleme

Die Idee des BER liegt mittlerweile über 28 Jahre zurück, wie einem Zeitungsartikel des Tagesspiegels vom 20. Januar 1990 zu entnehmen ist. Getragen wurde diese Idee, kurz nach dem Berliner Mauerfall, von Lufthansa und der Fluglinie Interflug aus der DDR. Dabei geht aus dem
Zeitungsbericht hervor, dass mit einem erhöhten Besucheraufkommen nach Berlin gerechnet wird, welches die Flughäfen Tegel und Schönefeld alleine nicht mehr bewältigen können.

By RuthAS [CC BY 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], from Wikimedia Commons

Nach 16 Jahren war es dann soweit, der erste Spatenstich zum neuen Flughafen südlich Berlins wurde am 5. September 2006 gesetzt und das Ziel war es, den Flughafen 2012 zu eröffnen. Vor Bewilligung des Flughafens durch den Senat gab es mehrere Klagen und den Versuch den heute als BER bekannten Flughafen aus privater Hand zu finanzieren. Einen Überblick dazu bietet die Chronik der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Gerade die Diskussion um und Proteste zur Durchsetzung eines strengeren Nachtflugverbots für den BER könnten, je nach Ausgang, einen Einfluss auf die Bedeutung des BER für unterschiedliche Fluggesellschaften haben. Derzeit ist das Nachtflugverbot von 23 Uhr bis 5 Uhr festgelegt, nun wird die Möglichkeit einer Verlängerung durch die Flughafengesellschaft bis auf 6 Uhr geprüft.

Bereits 2016 warnte der Verband „Airlines for Europe“ in einem Brief an Michael Müller, den damaligen Aufsichtsratschef der Berliner Flughäfen, davor , dass man „besorgt [sei], dass – trotz der Maßnahmen, die der lokale Flughafen und die Fluggesellschaften bereits akzeptiert haben – zusätzliche Maßnahmen der neuen Landesregierung (wie eine Ausdehnung des Nachtflugverbots oder weitere Betriebseinschränkungen) die Kapazität des BER zusätzlich einengen würden, anstatt dem neuen Flughafen zu erlauben, sein Potenzial voll zu entwickeln„. Man verwies nochmals darauf, das damals diskutierte Nachtflugverbot von 0 Uhr bis 5 Uhr nicht weiter auszudehnen. Besonders brisant ist, dass der Verband „Airlines for Europe“ renommierte und bekannte Fluggesellschaften wie zum Beispiel Lufthansa, Air France-KML, easyJet und Ryanair vertritt.

Bis hierhin wird ersichtlich, dass die Grundidee der Erbauung eines großen Flughafens für den Raum Berlin und Brandenburg selbst von der renomierten Fluggeselschaft Lufthansa getragen wurde. Neben der Verschiebung der Eröffnung ist auch die Diskussion um die Ausweitung des Nachtflugverbots ein großer Streitpunkt zwischen Land, Flughafen, Bürgern und Flughafengesellschaften. Dies hat große Auswirkungen auf die Bedeutungen des BER auf die unterschiedlichen, zum Teil oben genannten, Fluggesellschaften.

In folgenden Blogbeiträgen wird daher insbesondere auch darauf eingegangen, wie sich die Position der unterschiedlichen  Fluggesellschaften zum BER mit dem Verlauf des Großprojekts entwickelt haben.

 

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