Eine Graphic-Novel von Melanie Czirr und Marina Rozanova
Spätestens seit 2015 steht insbesondere die Mittelmeerroute als Fluchtweg nach Europa im Fokus der Öffentlichkeit. Dabei kommt einer Akteursgruppe eine zentrale Rolle zu: den zivilen Seenotrettungsorganisationen, welche – durch Spendengelder finanziert – in Seenot geratene Flüchtende retten und in sichere Häfen bringen. Jedoch sehen sich diese Organisationen fortwährend schweren Vorwürfen ausgesetzt. Der wohl prominenteste dabei lautet: Seenotrettung ziehe eine Sogwirkung nach sich und veranlasse weitere Menschen dazu, nach Europa migrieren zu wollen. Warum die sogenannte „Pull-Faktor“-Behauptung falsch ist, warum die dahinterstehende Theorie längst überholt ist und warum bereits die Annahmen, auf denen der Vorwurf einer Sogwirkung beruht, unmoralisch sind, versucht diese Graphic Novel anschaulich und nachvollziehbar zu erläutern.
Die Pull-Faktor-Argumentation wird von europäischen Politiker:innen gerne genutzt, um restriktive Maßnahmen zu legitimieren, sie führt zur Kriminalisierung von Seenotrettungsorganisationen und somit unweigerlich dazu, dass Menschen auf der Flucht sterben. „Pull Faktor: Das Unfassbare. Wahrheit oder Fiktion?“ will deshalb durch Aufklärung dazu beitragen, dass diese Behauptung schnellstmöglich als lückenhaft und unethisch entlarvt und verworfen wird.