„Pull Faktor: Das Unfassbare. Wahrheit oder Fiktion?“

Eine Graphic-Novel von Melanie Czirr und Marina Rozanova

Spätestens seit 2015 steht insbesondere die Mittelmeerroute als Fluchtweg nach Europa im Fokus der Öffentlichkeit. Dabei kommt einer Akteursgruppe eine zentrale Rolle zu: den zivilen Seenotrettungsorganisationen, welche – durch Spendengelder finanziert – in Seenot geratene Flüchtende retten und in sichere Häfen bringen. Jedoch sehen sich diese Organisationen fortwährend schweren Vorwürfen ausgesetzt. Der wohl prominenteste dabei lautet: Seenotrettung ziehe eine Sogwirkung nach sich und veranlasse weitere Menschen dazu, nach Europa migrieren zu wollen. Warum die sogenannte „Pull-Faktor“-Behauptung falsch ist, warum die dahinterstehende Theorie längst überholt ist und warum bereits die Annahmen, auf denen der Vorwurf einer Sogwirkung beruht, unmoralisch sind, versucht diese Graphic Novel anschaulich und nachvollziehbar zu erläutern. 

Die Pull-Faktor-Argumentation wird von europäischen Politiker:innen gerne genutzt, um restriktive Maßnahmen zu legitimieren, sie führt zur Kriminalisierung von Seenotrettungsorganisationen und somit unweigerlich dazu, dass Menschen auf der Flucht sterben. „Pull Faktor: Das Unfassbare. Wahrheit oder Fiktion?“ will deshalb durch Aufklärung dazu beitragen, dass diese Behauptung schnellstmöglich als lückenhaft und unethisch entlarvt und verworfen wird.

Link zur Graphic-Novel.

Link zum Literaturverzeichnis.

Die Grenzen europäischer Solidarität

Eine Reflexion performativer Methoden in der kritischen Migrationsforschung

Podcast und schriftlicher Beitrag von Rani Lehmann-Abi-Haidar und Sissy Bloedorn

Die Grenzen europäischer Solidarität ist eine dreiteilige Podcastreihe, in welcher der Frage nachgegangen wird, welche Folgen die Migrationspolitik der Europäischen Union für geflüchtete und flüchtende Menschen hat. Thematisch liegt der Fokus dabei insbesondere auf der sog. libyschen Küstenwache und ihrer Zusammenarbeit mit der Grenzschutzagentur Frontex. Der Podcastreihe gehen insbesondere in der ersten Folge einige Definitionen und Erklärungen voraus, um den Zugang zu der Thematik möglichst niedrigschwellig und zugänglich zu gestalten.

Die Grenzen europäischer Solidarität – schriftlicher Beitrag von Rani Lehmann-Abi-Haidar und Sissy Bloedorn

Der Podcast ist sowohl auf SoundCloud als auch auf Spotify zu finden.
Soundcloud: Folge I & Folge II & Folge III
Spotify: Folge I & Folge II & Folge III

Poetry is not a luxury

Eine performative Analyse diasporischer und dekolonialer Widerständigkeit

von Fennet Habte

“Poetry is not a luxury. It is a vital necessity of our existence. It forms the quality of the light within which we predicate our hopes and dreams toward survival and change, first made into language, then into idea, then into more tangible action. Poetry is the way we help give name to the nameless so it can be thought. The farthest external horizons of our hopes and fears are cobbled by our poems, carved from the rock experiences of our daily lives.” Audre Lorde (2018, S. 2 f.)

„Poetry is not a luxury“ – Schriftlicher Beitrag von Fennet Habte

Epistemische Gewalt

von Luca Kluziak und Johan Schlüter

Einleitung

Insbesondere in der Tradition des Liberalismus und der (europäischen) Aufklärung werden Sprache, Wissen und Wissenschaft vor allem als Ausdruck von und Mittel zur Erlangung von Freiheit und Selbstbestimmung angesehen. Gewalt wird hierbei als etwas der Sprache und dem Wissen Äußerliches verstanden und nur selten mit ihnen in Verbindung gebracht (vgl. Dhawan 2012, 47-49 und Brunner 2015, 48). Mit diesem Verständnis bricht der aus der Feministischen und Postkolonialen Theorie stammende Begriff der epistemischen Gewalt (vgl. Dhawan 2012, 49-50). So bezeichnet epistemische Gewalt eben „jenen Beitrag zu gewaltförmigen gesellschaftlichen Verhältnissen, der im Wissen selbst, in seiner Genese, Ausformung, Organisation und Wirkmächtigkeit angelegt ist“ (Brunner 2015, 39).

„Epistemische Gewalt“ weiterlesen