Frieden musizieren?!

Eine kritisch-musikalische Auseinandersetzung

von Niklas Balbon (Mai 2020)

Frieden ist ein wissenschaftlich umkämpfter Begriff, dessen unterschiedliche Verwendung weitreichende analytische und normative Folgen hat. Das Werk „Frieden musizieren?!“ verhandelt auf musikalische Weise drei prominente Friedensverständnisse und plädiert für eine methodologische Diversität. In Form eines Klarinetten-Quartetts verdeutlicht die musikalische Darstellung der „vielen Frieden“ die Wichtigkeit eines reflektierten Umgangs mit dem Friedensbegriff und bietet einen alternativen wie auch emotionalen Zugang zur Debatte.

Diskussion der „vielen Frieden“ und Partitur: Frieden musizieren?!

Aufnahme von „Frieden musizieren?!“, gespielt von Luisa Gehlen, Malte Jansen, Ivo Landmann und Jacob Niller:

Collage: Epistemische Gewalt

 

Deutsche Schule der Borromärinnen, Kairo Bildquelle: https://www.pasch-net.de/de/par/spo/afr/agy/3333756.html

von Radwa Khaled

Auf den Treppen des Goethe Instituts Beirut (Libanon) sitze ich und warte –  bis eine andere Person dasselbe macht: aus dem Vortrag rausgeht. Im Raum hinter mir erläutert ein deutscher Sozialwissenschaftler die vermeintliche Unfähigkeit junger arabischer Männer, sich „friedliche Perspektiven“ anzueignen, und erklärt, wie sie dadurch leichter Anhänger radikal-islamistische Gruppen werden würden. Auf dem Gebäude vor mir steht der Name einer Französischen Schule. Ich erinnere mich an meine eigene Schule in Kairo: die Deutsche Schule der Borromärinnen in Kairo, 1904 gegründet. Ich fühle wie die heiße Luft des Ärgers, der in meinem Magen wächst, sich nach oben schleicht… „Collage: Epistemische Gewalt“ weiterlesen