Intersektionalität und Gewalt – Collage

von Anneke Kirsch und Hannah Fröhler

“The People in this country (USA) who are the most subject to violence – state violence, institutional violence but also individual violence – would probably be Trans Women of Color. Often times, when we are in institutions such as universities, we are taught to isolate and analyze and we forget, that when we engage in these processes of isolating a concept for the purpose of understanding it, we forget, that this is not how the real world works. We assume that what is in our head is out constituting social reality, but social reality is very messy. As someone who has been a teacher at the university level for many years, training PhD candidates, i can tell you that the hardest thing to teach is the difference between the tools that we use to learn how to understand the world and the way the world exists in its craziness and messiness. The social world always exceeds to fully comprehend it” (Angela Davis 2018: Min. 40, Sek. 40). „Intersektionalität und Gewalt – Collage“ weiterlesen

Arbeitspapier: K/Ein Forschungsprogramm

Von der Idee zur wissenschaftlichen Arbeit

Wissenschaftliches Arbeiten beginnt mit Fragen: Wie komme ich von der Idee zum Exposé? Und: welche Schritte führen vom Exposé zur Hausarbeit, Bachelor- oder Masterarbeit? Wie formuliere ich meine Fragestellung/en? Wie verknüpfe ich Theorie/n und Methode/n? Wie zitiere ich? Was muss ich sonst noch beachten?

Die Arbeitspapiere bieten nicht nur (kritische) Anregungen und Hilfestellungen im Prozess wissenschaftlichen Arbeitens, sondern regen auch dazu an, eine eigene (mutige) Forschungsprogrammatik zu entwickeln.

Nr. 1: K/Ein Forschungsprogramm (Version 3.0 März 2020)

Nr. 2: Methodologie und Methoden (erscheint im Sommer 2020)

Gewalt – eng oder weit?

Wortwolke, basierend auf Endress/Rapp (2017)

Skizzen einer Kontroverse

von Sven Chojnacki (Oktober 2019)

Gewalt ist historisch omnipräsent wie gesellschaftlich allgegenwärtig, zeigt sich so konkret wie ambivalent, tritt so offensichtlich erkennbar wie verborgen auf, wirkt so ordnungs(zer)störend wie ordnungsstiftend. Was Gewalt jedoch konkret ist, ob es einen inhaltlich klar bestimmbaren Kern gibt oder ob Gewalt mehrdimensional ausdifferenziert werden sollte, ist und bleibt Gegenstand kontrovers geführter Debatten. „Gewalt – eng oder weit?“ weiterlesen

Kulturelle Gewalt

Kulturelle Gewalt ist ein Phänomen, bei dem kulturell manifestierte Denk- und Deutungsmuster die Ausübung direkter und struktureller Gewaltformen innerhalb eines Kulturkreises als integralen Teil der betreffenden Gesellschaftsordnung und somit gewaltvolle Strukturen oder gewaltsames Handeln nicht als Ausdruck von Gewalt selbst erscheinen lassen; seitens Betroffener kann so kaum noch eine Differenzierung zwischen Kultur- und Gewaltform geleistet werden (vgl. Inhetveen 2005: 34 ff).

„Kulturelle Gewalt“ weiterlesen

Collage: Epistemische Gewalt

 

Deutsche Schule der Borromärinnen, Kairo Bildquelle: https://www.pasch-net.de/de/par/spo/afr/agy/3333756.html

von Radwa Khaled

Auf den Treppen des Goethe Instituts Beirut (Libanon) sitze ich und warte –  bis eine andere Person dasselbe macht: aus dem Vortrag rausgeht. Im Raum hinter mir erläutert ein deutscher Sozialwissenschaftler die vermeintliche Unfähigkeit junger arabischer Männer, sich „friedliche Perspektiven“ anzueignen, und erklärt, wie sie dadurch leichter Anhänger radikal-islamistische Gruppen werden würden. Auf dem Gebäude vor mir steht der Name einer Französischen Schule. Ich erinnere mich an meine eigene Schule in Kairo: die Deutsche Schule der Borromärinnen in Kairo, 1904 gegründet. Ich fühle wie die heiße Luft des Ärgers, der in meinem Magen wächst, sich nach oben schleicht… „Collage: Epistemische Gewalt“ weiterlesen

Kulturelle Identität (Stuart Hall)

Kulturelle Identität besteht in einer prozesshaften und dynamischen Aushandlung von Bedeutungen und Positionierungen historischer, kultureller und politischer Art durch Repräsentation und Artikulation (z.B. Film). Es handelt sich dabei nicht um Einheits-, sondern um Differenzerfahrungen, die kontinuierlich produziert werden und stets positioniert sind. Diese Konzeption soll dazu beitragen, essentialisierende Vorstellungen von kultureller Identität zu dekonstruieren und „Schwarz-Sein“ innerhalb von Repräsentationsregimen neu zu artikulieren, um binäres Denken zu destabilisieren (Hall 1993).

„Kulturelle Identität (Stuart Hall)“ weiterlesen

Rückblende auf 2018: Frieden geht!

21.05.2018, Baden-Württemberg, Oberndorf am Neckar: Teilnehmer eines Staffellaufes gegen Rüstungsexporte starten unter dem Motto „Frieden geht!“ einen Demonstrationszug, der von Oberndorf am Neckar über Kassel bis nach Berlin führt. Der Lauf begann am Firmensitz des Waffenherstellers Heckler & Koch. Foto: Steffen Schmidt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Von Oberndorf über Kassel bis Berlin

Warum Laufen Frieden schafft

Ein Interview von

Friedensforscher Sven Chojnacki läuft für ein Verbot von Rüstungsexporten. Er erzählt, was der Sport mit Krieg und Frieden zu tun hat und warum die Idylle in Oberndorf, Kassel und Jena trügt.

Zur Person: Sven Chojnacki, Jahrgang 1966, ist Professor für Friedens- und Konfliktforschung an der Freien Universität Berlin. Der passionierte Läufer nimmt am Staffellauf gegen Rüstungsexporte der Initiative „Frieden geht!“ teil. „Rückblende auf 2018: Frieden geht!“ weiterlesen

Strukturelle Gewalt

Strukturelle Gewalt verweist auf jene gesellschaftlichen Hierarchisierungen, asymmetrischen Machtpositionen und ungleichen Verteilungen von Ressourcen, die Formen sozialer Marginalisierung und Diskriminierung beinhalten, zu unterschiedlichen Lebenschancen führen und so für menschliches Leid oder Tod verantwortlich sind; sie wird über die Naturalisierung von Herrschaftsverhältnissen sowie ihre In- und Exklusionsmechanismen reproduziert und entzieht sich – teilweise – sowohl der direkten Wahrnehmung wie auch der konkreten Bestimmung von Täter*innen und Opfern (vgl. Imbusch 2017: 49).  „Strukturelle Gewalt“ weiterlesen

Struktour: Eine Webdokumentation über strukturelle Gewalt in Berlin

In dieser Webdokumentation erzählen zehn Menschen ihre Geschichten. Sie alle sind von struktureller Gewalt betroffen oder engagieren sich, um anderen zu helfen. Wenn Strukturen bestehen, die Ungleichheiten und Abhängigkeiten reproduzieren, und so bestimmten Menschen Möglichkeiten nehmen, die für andere selbstverständlich sind, sprechen wir von struktureller Gewalt. Solange man selbst nicht betroffen ist, fällt es leicht, Strukturen wie Rassismus oder Homophobie zu übersehen. Oft sind wir selbst Teil eines solchen Problems, ohne dies zu wollen oder uns dessen bewusst zu sein.

Nimm die U-Bahn durch Berlin, treffe Menschen und hör Dir ihre Geschichten an…