Gewalt – eng oder weit?

Wortwolke, basierend auf Endress/Rapp (2017)

Skizzen einer Kontroverse

von Sven Chojnacki (Oktober 2019)

Gewalt ist historisch omnipräsent wie gesellschaftlich allgegenwärtig, zeigt sich so konkret wie ambivalent, tritt so offensichtlich erkennbar wie verborgen auf, wirkt so ordnungs(zer)störend wie ordnungsstiftend. Was Gewalt jedoch konkret ist, ob es einen inhaltlich klar bestimmbaren Kern gibt oder ob Gewalt mehrdimensional ausdifferenziert werden sollte, ist und bleibt Gegenstand kontrovers geführter Debatten.

Mit diesem Beitrag skizziere ich die zentralen Trennlinien und Überschneidungen der Kontroversen – ohne jedoch einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben oder gar Hoffnung auf Überwindung der Differenzen suggerieren zu wollen. Dafür gibt es auch gar keine Notwendigkeit. Denn erstens gehört Gewalt zu jenen umkämpften Begriffen (wie auch Konflikt, Frieden oder Sicherheit), um deren inhaltliche Be-/Deutungen sowohl wissenschaftlich wie auch politisch stets gerungen wird und deren Zuschreibung dann immer auch mit historischen Bedingungen und gesellschaftlichen Kontexte bzw. deren Veränderungen verwoben ist. Zweitens kann die eigene Forschung – im Lichte kritischer (Selbst-)Reflexion und einer Einsicht in die Notwendigkeit der aktiven Auseinandersetzung mit diesen Debatten – davon sogar profitieren: Zwingt sie uns doch dazu, eigene Problem- und Fragestellungen entsprechend begrifflich zu präzisieren, die dahinter stehenden theoretischen Überlegungen zu reflektieren und Position zu beziehen.

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