Kolloquium online – zwischen Assassin’s Creed und Scheherazade

Im gestrigen Beitrag legte ich kurz dar, wie ich mir das Online-Kolloquium zum Modul Forschungsperspektiven der Arabistik vorstellte, nämlich als Mosaik aus Blog-Beitragen und Blog-Kommentaren Studierender zu verschiedenen ‚Gegenständen‘ der Arabistik (was auch immer man unter diesem Fach verstehen mag).

Die Idee dahinter ist unter anderem, den Studierenden mit diesem Kolloquium eine Lehrveranstaltung zu bieten, die asynchron und mit niedriger Bandbreite funktioniert. Es soll nur eine einzige Live-Session geben, einfach um die Studierenden in den Kurs einzuführen. Aber da selbst bei Veranstaltungen mit physischer Präsenz im Unterrichtsraum nie alle Studierenden zur ersten Sitzung kommen (können), werden die Informationen aus dieser Live-Session im Nachhinein ebenfalls asynchron präsentiert, als kurzes Skript oder in Form von FAQs.

Heute möchte ich einige Gegenstände präsentieren, die mir so einfielen, als ich mich mit der Umsetzung des Kolloquiums im virtuellen Raum beschäftigte. Ziel ist es, bis zum Ende der Vorlesungszeit jeweils wöchentlich 10 Gegenstände zu präsentieren, denen sich die Studierenden in Form von kurzen, essayistischen Blog-Beiträgen und/oder Kommentaren (nicht länger als 500 Wörter) nähern. Die Studierenden sollen unter Einbezug literatur-, sprach- oder kulturwissenschaftlicher Theorien und Methoden erste Ideen für die wissenschaftliche Bearbeitung ausgehend vom jeweiligen Gegenstand entwickeln. Dabei müssen sie nicht jeden der 10 Gegenstände selbst in einem Blog-Beitrag erkunden; sie können sich auch konstruktiv zu den Ideen anderer in Form von Blog-Kommentaren äußern und üben damit das kritische Reflektieren anderer Denkansätze.

Die Nummerierung der folgenden Gegenstände deutet weder auf eine Bevorzugung meinerseits noch auf die Reihenfolge, in der sie im Kolloquium zur Sprache kommen werden.

1. Gegenstand

Dieses Video: „Arabic always sounds the same! – Guess my dialect #1“.

2. Gegenstand

Die Regenhymne des irakischen Dichters Badr Šākir as-Sayyāb (eng. Übersetzung).

3. Gegenstand

Was auf diesem Bild zu sehen ist, nämlich Bögen des Alcázar von Sevilla:

Photo by Clark Van Der Beken on Unsplash

 

 

 

 

 

 

 

 

4. Gegenstand

Dieser Auszug aus Assassin’s Creek.

5. Gegenstand

Dieser Auszug aus Rimsky Korsakovs symphonischer Suite Scheherazade.


Diese Gegenständen sollen nur als Inspiration dienen – für mich und für die Studierenden. Unter Umständen kommen sie im Kolloquium dann letztendlich gar nicht vor.

Folgende Stichwörter fallen mir bei den präsentieren Gegenständen ein (in unbestimmter Reihenfolge):

  • Diglossie;
  • Mythos;
  • Arabeske;
  • Was ist Arabisch?
  • T.S. Eliots The Waste Land;
  • Hochsprache;
  • al-Andalus;
  • Intertextualität;
  • freie Verse;
  • Übersetzung;
  • Rahmengeschichte;
  • Orientalismus;
  • Standardsprache;
  • 1001 Nacht;
  • Phonologie;
  • Gérard Genette;
  • arabische Folklore;
  • ein Artikel von Otto Jastrow: „Das Spannungsfeld von Hochsprache und Dialekt im arabischen Raum“;
  • erzählen um zu überleben;
  • Narratologie;
  • oral poetry;
  • Transtextualität;
  • Charles A. Ferguson;
  • Phonetik;
  • othering;
  • Mudéjar-Architektur;
  • Adaption;
  • Mosaik;
  • social media;
  • Wer ist ‚Araber‘?
  • Kalligraphie;
  • Frauen in arabischer Literatur;
  • Bilderverbot;
  • gender;
  • Soziolinguistik;

Die Liste könnte endlos weitergehen und soll nur einen Einblick darin geben, was sich alles mit einzelnen Gegenständen verknüpfen lässt und in welche Richtungen sich wissenschaftliche Bearbeitungen bewegen können.

Bestenfalls produzieren die Studierenden kurze schriftliche Umkreisungen solcher Gegenstände und erlernen oder üben dabei, auf ihre im Studium bereits erworbenen Kenntnisse verschiedener Theorien und Methoden, die in der Arabistik Anwendung finden können, zurückzugreifen und damit erste Ideen zu entwickeln, wie mit solchen Gegenständen wissenschaftlich umgegangen werden kann und wie daraus vielleicht eine Fragestellung kondensiert werden kann.

Im Prinzip sind Gedankenausflüge in jegliche Richtungen erlaubt und ich lasse mich gern von den Studierenden überraschen!

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