Ein Buch muß dick sein, ein Buch muß detailreich
sein, ein Buch muß „langweilig“ sein für diejenigen,
die nicht meine eigentlichen Leser sind. Wenn man
Leser abschrecken kann, muß man es tun.
J. J. Voskuil
Im Vergleich zu Voskuils Opus magnum „Das Büro“ ist „Die Mutter von Nicolien“ eher ein bescheidenes Werk. Aber…
Leser:innen von „Das Büro“ kennen Maarten, Nicolien únd auch Nicoliens Mutter. Letztere wird älter und älter, versteht die Welt mal halb, mal gar nicht mehr. Maarten (der sich immer noch im Büro an der niederländischen Landeskunde abarbeitet) und seine Frau Nicolien begleiten den langsamen Abschied der (Schwieger-)Mutter: eine berührende Geschichte, wie auch der Perlentaucher feststellt.
Sie finden die Werke auch in unserer Philologischen Bibliothek!
DANK an den Übersetzer Gerd Busse!
Ach ja: Wundern Sie sich nicht über die im Deutschen ungewohnte Anrede, die im Buch verwendet wird!
In Deutschland beruht die Anrede grundsätzlich auf Gegenseitigkeit: man duzt oder man siezt sich. Im Niederländischen wird (wurde) mit Siezen (vousvoyeren) und Duzen (tutoyeren) Autorität ausgedrückt: man siezt Gott, die ältere Generation (Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel), die Autorität, den Chef bzw. die Chefin.
(Wir hatten mal einen niederländischen Professor, der unsere niederländischen Sekretärin duzte – sie dagegen siezte ihn! … aber sie hat ihn dann ob der deutschen Gepflogenheiten aufgeklärt!)