Inszenierte Vergangenheit

Reenactment in Medien, Kunst und Wissenschaft

Die Vergangenheit im Experiment. Möglichkeiten und Grenzen der Experimentellen Archäologie am 5.2.2014

Das Nachvollziehen von Vergangenheit im rekonstruierenden Experiment avancierte in Deutschland in den letzten 30 Jahren als ‚Experimentelle Archäologie‘ zu einer anerkannten Methode der Archäologie. Sie hilft Funde und Befunde auf unterschiedlichen Ebenen zu deuten, Thesen zu bestätigen oder zu widerlegen. Darüber hinaus stößt sie in der Öffentlichkeit auf ein großes Interesse, da sie Information vor allem über technisch-praktische Verfahren und Fertigkeiten des ur- und frühgeschichtlichen Menschen zu veranschaulichen vermag. In seinem Vortrag diskutiert Prof. Dr. Mamoun Fansa die Möglichkeiten und Grenzen der Experimentelle Archäologie, stellt ihre Geschichte vor und geht der Fragen nach, wie sie sich zwischen Historischer Forschung, Museumspädagogik und Öffentlichkeit verortet.

Potsdamer Neueste Nachrichten vom 15.1.2014

Ein Beitrag von Richard Rabensaat aus den Potsdamer Neuesten Nachrichten zum Vortrag von Dorota Sajewska. Empfehlenswert!

https://www.pnn.de/campus/819409/

Archaische Illusionen: Die SWR-Produktion ‚Steinzeit – das Experiment‘ am 22.1.2014

In den ersten zehn Jahren nach der Jahrtausendwende wurden etliche sogenannte ‚Living History-Formate‘ wie beispielsweise „Schwarzwaldhaus 1902“, „Abenteuer Mittelalter – Leben im 15. Jahrhundert“ und „Windstärke 8“ im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Bei diesen Formaten werden ‚gecastete‘ Zeitgenossen in einen konstruierten, historischen Raum versetzt und müssen ihren Alltag – immer begleitet von der Filmkamera – in der inszenierten ‚Fremde‘ einer vermeintlich historischen Lebenswelt bewältigen.

Eine Besonderheit zwischen den zahlreichen ‚Zeitreise‘-Serien stellt die SWR-Produktion „Steinzeit – das Experiment“ dar, das als ‚Living Science-Projekt‘ beworben wurde und den Anspruch erhob, einen Beitrag zum wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt zu leisten. Der Frankfurter Soziologe Priv.-Doz. Dr. Matthias Jung geht in seinem Vortrag an diesem Beispiel der Frage nach, ob und inwiefern dieser Anspruch angesichts der Eigengesetzlichkeiten des Mediums Fernsehen überhaupt eingelöst werden kann und wie er einzulösen versucht wurde.

Sondertermin: Filmvorführung von „The Act of Killing“ am 15.1.2014

Am Mittwoch, den 15.1.14. findet  im Rahmen der Ringvorlesung die Vorführung der Reeactment-Dokumentation „The Act of Killing“ von Joshua Oppenheimer statt.

Unter https://theactofkilling.com/trailer/ können Sie den Trailer zum Film ansehen, sowie unter https://theactofkilling.com/ die offizielle Internetseite besuchen.

Alle Interessierten werden gebeten sich im Vorlesungssaal der Universität Potsdam, des Hauses 9, Raumnummer 1.12, Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam einzutreffen.
Wie gewohnt geht es um 18 Uhr c.t. los.

 

 

Erster Weltkrieg reenacted. Verfilmung – Nachstellung – Reinszenierung

Die Ringvorlesung findet im neuen Jahr ihre Fortsetzung mit dem Vortrag von Dorota Sawjeska (Warschau): „Erster Weltkrieg reenacted. Verfilmung – Nachstellung – Reinszenierung“.

am Mittwoch, den 08. Januar um 18:00 Uhr
im großen Seminarraum
des Zentrums für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 9d, 14467 Potsdam

 

Alle Gäste sind wie immer herzlich willkommen!

xxABSAGExx „Inheriting Dance’s Alternative Histories: Remaking the ‘Minor’ Work on the Global Stage“ am 11.12.2013 xxABSAGExx

AUFGRUND EINES ABGESAGTEN FLUGES DER VORTRAGENDEN FÄLLT LEIDER DER TERMIN ZUM 11.12.2013 AUS.

EIN ERSATZTERMIN IST ANGEDACHT UND WIRD HIER KOMMUNIZIERT SOBALD ORT UND ZEIT FESTSTEHEN.

WIR BITTEN UNANNEHMLICHKEITEN ZU ENTSCHULDIGEN.

An der Schnittstelle zwischen vielfach kontroversiellen historischen Inhalten nähert sich die Dramaturgin und Historikerin Kate Elswit dem Potenzial und der Bedenklichkeit zeitgenössischer Experimente des Tanzgenres.

„In 1975, German choreographer Kurt Jooss created his last dance Dixit Dominus for Swedish-based Indian dancer Lilavati Häger. After choreographer Rani Nair reconstructed what is often seen as a “minor” work, she then created Future Memory (2012) to engage more directly with her inheritance, from caring for the personal things and stories that surrounded the piece to re-working its promise of dancing between European and Indian forms.”

Vortrag in englischer Sprache.

Die Wannsee-Konferenz 1942 / 2012 – Ein Dokumentar-Theater-Projekt des Historikerlabors am 27.11.2013

Die „Besprechung mit anschließenden Frühstück“ am 20. Januar 1942, bei der über die ‚Endlösung der Judenfrage‘ diskutiert wurde, ging als Wannsee-Konferenz in die Geschichte ein. Das 15-seitige Ergebnisprotokoll dieser Zusammenkunft, stellt die Grundlage für ein Dokumentartheaterprojekt dar, dass die Dokumente der Vergangenheit wieder zum sprechen bringen soll. 15 Historiker widmeten sich je einem der Teilnehmer, erforschten dessen Biographie und Funktion, um dann als dessen Spezialist einen Platz auf der Bühne einzunehmen.

In Ihrem Vortrag berichten die beiden Historiker Olaf Löschke und Andreas Mischok von ihren Erfahrungen aus dem 2012 realisierten Projekt. Sie gehen auf den Entstehungsprozess ein und diskutieren den erinnerungskulturellen Mehrwert der Inszenierung, um schließlich der Frage nachzugehen: „Was hat das eigentlich mit uns gemacht?“

living history = past ÷ me4 × αuthenticity am 13.11.2013

Authentizität ist das Schlagwort der Living History. Gerade im museumspädagogischen Kontext gilt sie als unverzichtbare Richtschnur der Qualitätskontrolle – und das, obwohl sie bekanntermaßen ein unerreichbares Ideal ist. Der Aachener Living Historian Andreas Sturm kennt die Problematik aus eigener, langjähriger Praxiserfahrung. In seinem Vortrag „living history = past ÷ me4 × αuthenticity. Didaktik und Qualitätssicherung performativer Geschichtsdarstellung“ am 13. November greift er diesen zentralen Aspekt und damit Fragen nach der Qualität der Darstellung sowie nach der visuellen Kraft von Living History auf. Er plädiert für eine intensivere Zusammenarbeit von Living Historians, Museumspädagogen und akademischer Forschung, weil nur so bestehende Barrieren  in der Qualitätssicherung von Living History-Darstellungen überwunden werden könnten.

Start der Ringvorlesung am 30.10.2013

Mit einem Vortrag von Ulf Otto (Stiftung Universität Hildesheim) beginnt am 30. Oktober die vom ZZF und der Universität Potsdam organisierte Ringvorlesung,  „Inszenierte Vergangenheit: Reenactment in Medien, Kunst und Wissenschaft“, in der verschiedene Formen der performativen Nachstellung von Ereignissen aus der Vergangenheit vorgestellt werden. In seinem Vortrag „Historicist Masquerades – Practices and Politics of Reenactment“ widmet sich der Hildesheimer Otto aus theaterwissenschaftlicher Perspektive den Praktiken und  Bedeutungen des Reenactments in Kunst und Popularkultur. Reenactments – verstanden als Wiederholungen von Geschichte –, so seine These, lassen Bilder wieder auferstehen, um neue Bilder zu erzeugen.

Zeit:
30.10.2013
18:00 – ca. 20:30

Ort:
Großer Seminarraum
Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 9d
14467 Potsdam