Gewalt – eng oder weit?

Wortwolke, basierend auf Endress/Rapp (2017)

Skizzen einer Kontroverse

von Sven Chojnacki (Oktober 2019)

Gewalt ist historisch omnipräsent wie gesellschaftlich allgegenwärtig, zeigt sich so konkret wie ambivalent, tritt so offensichtlich erkennbar wie verborgen auf, wirkt so ordnungs(zer)störend wie ordnungsstiftend. Was Gewalt jedoch konkret ist, ob es einen inhaltlich klar bestimmbaren Kern gibt oder ob Gewalt mehrdimensional ausdifferenziert werden sollte, ist und bleibt Gegenstand kontrovers geführter Debatten. „Gewalt – eng oder weit?“ weiterlesen

Collage: Epistemische Gewalt

 

Deutsche Schule der Borromärinnen, Kairo Bildquelle: https://www.pasch-net.de/de/par/spo/afr/agy/3333756.html

von Radwa Khaled

Auf den Treppen des Goethe Instituts Beirut (Libanon) sitze ich und warte –  bis eine andere Person dasselbe macht: aus dem Vortrag rausgeht. Im Raum hinter mir erläutert ein deutscher Sozialwissenschaftler die vermeintliche Unfähigkeit junger arabischer Männer, sich „friedliche Perspektiven“ anzueignen, und erklärt, wie sie dadurch leichter Anhänger radikal-islamistische Gruppen werden würden. Auf dem Gebäude vor mir steht der Name einer Französischen Schule. Ich erinnere mich an meine eigene Schule in Kairo: die Deutsche Schule der Borromärinnen in Kairo, 1904 gegründet. Ich fühle wie die heiße Luft des Ärgers, der in meinem Magen wächst, sich nach oben schleicht… „Collage: Epistemische Gewalt“ weiterlesen