Am Montag, den 13. Oktober fand von 16 und 20 Uhr die Veranstaltung “Open-Access-Strategie für Berlin” im Henry-Ford-Bau der Freien Universität statt.
Schon in den Eröffnungsreden wurde deutlich, dass die Berliner Universitäten das Thema Open Access zwar sehr ernst nehmen, die Wissenschaft aber von einem globalen Paradigmenwechsel noch weit entfernt ist. Von der geplanten Strategie für Berlin erhofft man sich unter anderem eine Optimierung der rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere des Urheberrechts; den Aufbau einer nachhaltigen technischen Infrastruktur und nicht zuletzt auch eine Verstetigung der Aktivitäten, die mit einer finanziellen Aufstockung verbunden wird.
Peter Frensch, Vizepräsident für Forschung der Humboldt-Universität, betonte, dass die Umstellung auf Open Access mittelfristig erst einmal immense Kosten verursachen wird. Langfristig würden die Universitätsbibliotheken jedoch durch die sinkenden Ausgaben für Fachzeitschriften sparen können.
Laut Staatssekretär Nevermann soll eine “Task Force” zunächst zeitliche und inhaltliche Vorgaben für die Open-Access-Strategie erarbeiten. Er unterstrich, dass Forscherinnen und Forscher willens sein müssten, bei Open Access mitzumachen. Dies könne nicht von der Politik verordnet werden und funktioniere nur, wenn sich die bisherigen Bewertungsmaßstäbe ändern. Entscheidend für Ansehen und Karriere sind bisher meist noch Veröffentlichungen in hochkarätigen Fachzeitschriften (und nicht in Open Access Journalen).
Die Agenda und einige PPTs der Tagung findet man unter https://www.fu-berlin.de/sites/open_access/Veranstaltungen/oa_berlin/. Der Tagesspiegel berichtet zudem in dem Artikel “Forschen ohne Fesseln” über die Veranstaltung.