Nederlands

Beobachtungen zur niederländischen Sprache

Zurück zu den niederländischen Wurzeln

In diesem Jahr wäre Schauspiel- und Modeikone Audrey Hepburn 90 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Jubiläums ist in Brüssel eine Sonderausstellung über ihr Privatleben zu sehen.

von Aniko Schusterius

Unsere Gastautorin Aniko Schusterius mit der kleinen Audrey.

Es scheint so als würde Audrey Hepburn höchstpersönlich die Besucher ihrer Ausstellung in Empfang nehmen. Angelehnt an eine Requisite wartet sie im ersten Saal auf ihre Gäste und blickt dabei auf eine große Filmkulisse. Von den Wänden halt ihre Stimme wieder. Großformatige Plakate zeigen ihr lächelndes Antlitz. Das erste und letzte Mal wird sie hier als Schauspielstar innerhalb der Ausstellung inszeniert.
Im Vanderborght-Gebäude in Brüssel will Sean Hepburn Ferrer (ältester Sohn der Schauspielerin) den Besuchern Audrey Hepburn vor allem als Menschen vorstellen.
Familienstücke, bislang nie gezeigte Fotografien, Zeichnungen und Notizen vermitteln sehr persönliche und intime Eindrücke. Chronologisch gegliedert sieht man erste Aufnahmen von der kleinen Audrey, wie sie in Brüssel geboren wird und Anfang des zweiten Weltkrieges mit ihrer niederländischen Mutter nach Arnheim zieht. Hier nimmt sie erste Ballettstunden und will schon bald als Tänzerin auf den Bühnen der Welt stehen.
In den Niederlanden dreht sie 1948 auch ihren ersten Film: „Nederlands in zeven lessen“. An diesem Punkt in ihrem Leben spricht Hepburn schon drei Sprachen: Niederländisch, Französisch und Englisch (ihr Vater war Brite). Bis zum ihrem Tod 1993 wird sie noch Italienisch und Spanisch lernen. Die junge Hepburn betrachtet ihren Ausflug in die Filmwelt als eine Ausnahme, doch der Besucher weiß bereits, dass dies der Beginn einer großen Karriere ist.

Nederlands in zeven lessen mit Audrey Hepburn

Hepburns Familie und Freunde nehmen einen großen Teil der Ausstellungsfläche ein. Das Brautkleid von Hepburns Eheschließung mit Mel Ferrer und ihre Trauringe erzählen von dem Fest in der Schweiz, welche zu ihrem Lebensmittelpunkt wird. Die Wiege von Sean und Fotos von seiner Taufe sind Zeitzeugen der liebevollen und sensiblen Mutter, als die Audrey Hepburn beschrieben wird. Auch Kollegen wie Elisabeth Taylor und Cary Grant berichten in einer Videosammlung von der scheinbar perfekten Frau.
Schnell wird deutlich, dass es sich vor allem um eine Sammlung von guten Erinnerungen handelt- Gedanken und Momente ihres ältesten Sohnes, die weder von zwei gescheiterten Ehen noch dem zweiten Kind Hepburns Luca Dotti berichten. Doch das tut der Ausstellung keinen Abbruch. Der dem Anlass entsprechend positive Blick auf ihr Leben bringt auch neue Informationen für langjährige Fans mit sich.
Besonders emotional inszeniert wird ihr Engagement für Unicef. Videomitschnitte zeigen wie Hepburn unermüdlich Gelder für Dritte-Welt-Länder sammelte. Ihre appellierenden Reden kann man auf ihren Notizen mitlesen: „Kinderen  kunnen worden gered als we vastbesloten zijn om dat te doen“.

Hörproben, Filmausschnitte und Fotos: Verschiedenste Medien setzten sich in „Intimate Audrey“ zu einem großen erzählenden Puzzle zusammen. Durch eine dünne Plexiglasscheibe blicken die Besucher herab auf alte Pässe, den gold-glänzenden Oscar und Zeichnungen von Kostümen und Outfits. Visuell sehr beeindruckend gestaltet setzt Kurator Hepburn Ferrer noch eins drauf, als ein blühender Kirschbaum tatsächlich auch noch duftet. Und auch der ineinander überlaufende Erzählstrang der Ausstellung ist sehr gelungen. So endet die Zeitreise in einem kleinen Kinosaal, welcher Ausschnitte von Hepburns großen Leinwandmomenten zeigt. Und draußen auf der Bank wartet wieder Audrey. Doch nun im Alter von fünf Jahren.

Intimate Audrey, Espace Vanderborght, noch bis zum 25. August, täglich 10 bis 18 Uhr
intimateaudrey.org

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Der Beitrag wurde am Dienstag, den 30. Juli 2019 um 12:32 Uhr von Philipp Krämer veröffentlicht und wurde unter Niederlande abgelegt. Sie können die Kommentare zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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