Shamma Friedman, Project Advisor und Leiter des BabMed-Partnerprojektes an der Bar-Ilan-Universität wird 2014 den siebten Israel-Preis in Talmud Studien erhalten. Der Israel-Preis ist die höchste Auszeichnung des Staates Israel und wird am 5. Mai 2014, dem Israelischen Unabhängigkeitstag Yom Ha’atzmaut verliehen. Mehr unter …
Professor Friedman, ein Schüler des bekannten Professors Saul Lieberman, erhält den Preis für sein Lebenswerk im Bereich der Erforschung der rabbinischen Literatur, die von Studien zu frührabbinischen Texten (Mischna/Tosefta), rabbinischem Hebräisch und narrativen Traditionen im rabbinischen Corpus reichen. Sein unschätzbarer wissenschaftlicher Beitrag liegt jedoch insbesondere in seinen bahnbrechenden Erkenntnissen zur literarischen und kompositionellen Struktur des Babylonischen Talmuds.
Dabei entwickelte Friedman eine Methode, um die verschiedenen redaktionellen Schichten (frührabbinisch-tannaitisch/amoräisch/anonym) dieses Textes und ihre komplexen Verbindungen und Interaktionen zu analysieren. Dieser Zugang kombiniert die historische Handschriftenkunde mit philologischer Quellenkritik und literarischen Analysen.
Im Zuge seiner Studien zum Bavli (Babylonischer Talmud) wurde Friedman auch zum Pionier im Bereich der Digitalisierung und Katalogisierung von rabbinischen Quellentexten. Dank dieser Anstrengungen sind heute nicht nur viele Handschriftenvarianten und Fragmente des Talmuds für die Forschung zugänglich (Lieberman Institute), sondern auch die Textzeugen der frührabbinischen Literatur (Tannaim) sowie ein Index für relevante Primär- und Sekundärtexte (Lieberman-Index).
Shamma Friedman ist Professor für Talmud und rabbinische Literatur an der Bar Ilan Universität (Ramat Gan, Israel) und am Jewish Theological Seminary (JTS, New York) sowie Dozent am Schechter Institut (Jerusalem). Eine Vielzahl von Professor Friedmans Artikeln lässt sich hier finden. Vor etwa 20 Jahren gründete Shamma Friedman eine akademische Vereinigung, deren Publikationen sich vor allem der kritischen Kommentierung des Babylonischen Talmuds widmen (Link). Außerdem ist er erster Herausgeber einer neuen wissenschaftlichen Zeitschrift für Talmudstudien (Oqimta).
Lennart Lehmhaus
Wiss. Mitarbeiter (PostDoc), Projekt A03 “Talmudische Medizin”
SFB 980 “Episteme in Bewegung“, Freie Universität Berlin
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