Flandern und die Niederlande sind gemeinsam die diesjährigen Ehrengäste der 68. Frankfurter Buchmesse.
Wir stellen unsere Favoriten vor.
Könnte Liebe sein | Lijken op Liefde (1997)
Astrid H. Roemer, aus dem Niederländischen von Christiane Kuby
Es ist vielsagend, dass man Lijken op Liefde auch mit Liebe, unter Leichen begraben hätte übersetzen können.
Cora Sewa geht am 8. Dezember 1999 auf Reisen, um die Wahrheit über den Mord an einer schwangeren Frau sowie über den ungeklärten Tod von Onno Sewa – dem weißen Adoptivbruder ihres Mannes – zu erfahren. Die Reise, die sie nach Rotterdam, London, Miami und Willemstad (Curaçao) führt, bestreitet sie aus dem Schweigegeld, das sie in den 70er-Jahren von ihrem Arbeitgeber für das Waschen des Leichnams der ermordeten Schwangeren erhalten hatte. Es wird eine Reise in die Vergangenheit.
Zur gleichen Zeit findet in Paramaribo ein Tribunal statt, das die Wahrheit über die Dezembermorde von 1982 ans Licht bringen soll. In Suriname leben nebst Indianern u.a. die Nachkommen von Sklaven und Sklavenhaltern, von Indern, Javanern, Chinesen sowie Nachkommen aus (un)ehelichen Beziehungen all dieser Menschen.
An der Schwelle zum neuen Jahrtausend sind alle irgendwie miteinander verbunden – und niemand ist unschuldig.
In ihrer Romantrilogie, deren zweiter Teil Könnte Liebe sein ist, entwirft die 1947 in Paramaribo geborene Autorin ein eindrucksvolles Bild von dem seit 1975 unabhängigen Suriname.
Johanna Ridderbeekx
Tags: Auf Deutsch, Kultur, Was wir teilen