Praktikum in einer Englischsprachschule in Japan

AK Company besteht aus mehreren Unternehmen, darunter die Englischschulen „Richard’s Easy English School“ (REES), „Real English“ (RE), „Mandy’s English“ und „Shinshu Language Service“ (SLS) sowie „Target Marketing Japan“ (TMJ), „Fasteigo“, „Medical English Association Japan” (MEAJ) und „Medical English Course“ (MEC). Als Praktikant bei AK Company habe ich wertvolle Einblicke in alle Geschäftsbereiche erhalten. Diese umfassen SEO, Marketing, Social Media, Lehre, Website-Entwicklung, Rezeption, Businessplanentwicklung, Korrespondenz, Kundenwerbung und -pflege, Personalanwerbung, Wochenplanung und Pflege der verschiedenen Standorte. Die Firma ist sehr familienorientiert, ein sog. „mom and pop business“, der Umgang der Kollegen untereinander als auch mit den Kunden ist sehr familiär, was ein angenehmes Arbeitsklima schafft, in welchem man sich selbst und seine Leistungen gewertschätzt fühlt.

Ich war an vielerlei Projekten beteiligt: So durfte ich Inhalte für MEC mitgestalten und implementieren, einer Webseite, welche Englischkurse für Medizinstudenten und Ärzte anbietet, welche auf internationaler Ebene tätig werden möchten, mit dem Fokus auf medizinisches Vokabular.

Ein anderes großes Projekt, an welchem ich maßgeblich in Planung, Konzeptentwicklung, Gestaltung und Implementierung der Website sowie der Logogestaltung mitgewirkt habe, war KKRA (Kanae Kitazawa Robinson & Associates), benannt nach der Frau des Chefs, welche in der Übersetzungsbranche tätig ist. Das Ziel war es, alle vorstellbaren japanbezogenen Wünsche zu erfüllen, die jemand haben könnte, sei es die Niederlassung eines ausländischen Unternehmens in Japan, das Vermitteln von Geschäftspartnern, Lieferanten etc., das Begleiten von Delegationen, Unterstützung bei den rechtlichen Formalitäten oder der Betreuung und Übersetzung von Meetings, kurz: alles, was ein ausländisches Unternehmen brauchen könnte, um in Japan Fuß zu fassen. Aber auch als Reiseveranstalter sollte die Website dienen, v.a. für ältere Menschen, die eine Japanreise unternehmen wollten. Ebenso als Vermittler für in Japan lebende westliche Personen, welche westliche Produkte konsumieren wollten, welche dort nur schwer erhältlich sind. Und auch für Privatpersonen, u.a. Studenten, Touristen, Praktikanten, Arbeitnehmer etc., welche Unterstützung für Einreise und Logistik benötigen, vor allem in Sachen Visum, Wohnung, Jobsuche, Anreise und Netzwerkbildung.

Ein weiteres großes Projekt war MEAJ, einer Website, welche die Verknüpfung von v.a. Medizinstudenten, welche Englisch lernen wollten, vorantreiben sollte. Es sollten über diese Plattformen regelmäßige Veranstaltungen stattfinden, welche größtenteils von den Studenten selbst organisiert werden sollten. Auch Krankenhäuser, Professoren und Colleges sollten darin integriert werden. Hier war meine Aufgabe, Sponsoren anzuwerben, potenziell mögliche Mitglieder zu identifizieren und rekrutieren, das Projekt zu vermarkten, Inhalte zu erstellen und die Website zu strukturieren und konstruieren.

Auch in der Lehre war ich tätig. So wurde ich an fast allen Standorten regelmäßig eingesetzt und habe sowohl Kindern als auch Erwachsenen Englischunterricht erteilt, zuerst in Assistenz und später, nach Erlernen des Ablaufs und der Methoden, auch in Eigenverantwortung.

Ebenso durfte ich die Korrespondenz mit neuen Praktikanten, Schülern und Personal führen, über deren Eignung mitberaten sowie die Terminplanung mitgestalten.

Als Rezeptionist an manchen Standorten war ich sowohl für die Entgegennahme und Beantwortung von Anrufen und Emails, für die Terminvereinbarung, die Abrechnung, für den angemessenen Empfang und die Verabschiedung der Schüler als auch für die Pflege und Instandhaltung der Schule zuständig.

Auch für die Social Media – Präsenz des Unternehmens war ich verantwortlich. So durfte ich eigenständig Beiträge erstellen und hochladen, Algorithmen optimieren sowie die Korrespondenz mit allen führen, welche sich über die diversen Social Media – Plattformen an die Firma gewandt haben. Dazu gehörten Facebook, Twitter, Instagram und LinkedIn.

Insgesamt habe ich einen sehr umfangreichen Einblick in die Führung einer Englischschule und der Gründung und Entwicklung von zahlreichen Projekten erhalten. Da man mit ausschließlich japanischen Kunden zu tun hat und auch in Japan lebt, sind durch den Aufenthalt meine Japanischkenntnisse deutlich verbessert. Da die Kommunikation im Betrieb auf Englisch stattfindet, sind ebenso meine Englischkenntnisse um einiges besser geworden.

Der Chef und die Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit und haben mich in vielerlei Dingen unterstützt: von der Wohnungssuche und -ausstattung, über Hilfestellungen zum Einleben in der Stadt als auch beim Transport. Bei Problemen fand ich immer ein offenes Ohr und konnte meine eigenen Wünsche und Vorstellungen von der Gestaltung des Praktikums mit einbringen.

Tipps für andere Praktikant:innen

Vorbereitung
Ggf. Visum (frühzeitig beantragen), Versicherung, Unterkunft, Flug, Finanzierung, Reisepass

Beantragung Visum

Für unbezahltes Praktikum bis 90 Tage kein Visum notwendig.

Praktikumssuche
KOPRA

Wohnungssuche
Praktikumsgeber fragen

Versicherung
DAAD-Versicherung deckt alles Notwendige günstig ab

Sonstiges
Kaum jemand in Japan spricht Englisch (oder nur schlecht), also sind Japanischkenntnisse von großem Vorteil. Restaurants sind relativ günstig, Inlandsreisen relativ teuer. Japanische Telefonnummer für viele Sachen notwendig. Für einige Sachen benötigt man eine „residence card“.

Formalitäten vor Ort

Telefon-/Internetanschluss
Sehr zu empfehlen.

Bank/Kontoeröffnung
Nicht unbedingt notwendig. Man kann vielerorts mit Kreditkarte zahlen oder Bargeld abheben (ATMs gibt es u.a. in Kombinis wie Family Mart oder 7/11).

Alltag/Freizeit

Ausgehmöglichkeiten
In Matsumoto gibt es viele Bars und Sobarestaurants. Außerdem Izakayas, Karaoke, Nachtclubs, Onsens etc. In der Nähe gibt es viele Berge zum Besteigen oder Skifahren.

Sonstiges
Die Stadt ist sehr langgestreckt, somit können manche Distanzen sehr weit sein. Ein Fahrrad oder Auto ist wärmstens zu empfehlen. Da es eine Universitätsstadt ist, gibt es viele Studenten.

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