
Im Rahmen meines Praktikums bei einer unabhängigen Filmproduktions- und -distributionsfirma in Kolumbien konnte ich wertvolle Erfahrungen im Bereich der Filmkultur und kulturellen Veranstaltungsorganisation sammeln. Die Organisation widmet sich der Sichtbarmachung alternativer und experimenteller Filme. Während meines Aufenthalts war ich in ein kleines, engagiertes Team eingebunden und hatte die Möglichkeit, aktiv an verschiedenen Projekten mitzuwirken.
Ein Schwerpunkt meines Praktikums war die Mitarbeit an einem zweiwöchigen Filmprogramm, einer kuratierten Filmreihe, die sich mit Fragen von Erinnerung, Migration und neuen Bildtechnologien auseinandersetzt. Ich unterstützte das Team bei der organisatorischen Vorbereitung, bei der Kommunikation mit Filmschaffenden und mit dem Team des zuständigen Kinos, sowie bei der Durchführung und Nachbereitung der Veranstaltungen. Besonders bereichernd war es für mich, dass ich mehrfach selbst die Einführungen zu den Filmen auf Spanisch halten durfte – eine Herausforderung, die mir nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich neue Perspektiven eröffnete. Zudem war ich mitverantwortlich für die Dokumentation des Projektes, sodass ich täglich mit einer Kamera Fotos und Videos erstellte und dafür sorgte, dass die wechselnden Poster und Postkarten an den entsprechenden zentralen Orten sichtbar sind, sowie nach der Filmreihe einen Bericht mit ausgewählten Fotos auf Spanisch für die zuständige Austragungsstätte verfasste.



Ein weiteres Highlight meines Praktikums war meine Mitverantwortung für die Organisation und Durchführung eines Workshops, in dem sich Teilnehmende mit künstlerischen Strategien der Archivarbeit beschäftigten. Hier konnte ich nicht nur organisatorische Aufgaben übernehmen, sondern auch den kreativen Austausch mitgestalten und moderieren.






Das Praktikum war für mich eine intensive und inspirierende Zeit. Ich konnte nicht nur meine sprachlichen und organisatorischen Fähigkeiten erweitern, sondern auch einen tiefen Einblick in die Arbeit eines unabhängigen Filmkollektivs und in die lebendige Filmszene Kolumbiens gewinnen, wo ich neue Kontakte für zukünftige Projekte knüpfen konnte.
Da die Firma, bei der ich das Praktikum absolviert habe, nicht regelmäßig Filmprogramme kuratiert, war dies eine seltene Chance, an einem kurzzeitigen, intensiven Projekt mitzuarbeiten.
Falls Interesse für ein derartiges Praktikum besteht, empfehle ich direkt die Cinemateca und die Tipps (siehe unten).
Bildquellen: privat.
Tipps für andere Praktikant:innen
Vorbereitung
Regenschirm und Sonnencreme nicht vergessen für Bogotá.
Beantragung Visum
Für einen einmonatigen Aufenthalt ist keine vorherige Beantragung notwendig.
Praktikumssuche
Am besten direkt an kleine Produktions- und Distributionsfirmen schreiben, oder an die Cinemateca. Sehr gute Spanischkenntnisse sind Voraussetzung.
Wohnungssuche
Eine bezahlbare Wohnung in Bogotá zu finden, ist im Verhältnis zur Suche auf dem Berliner Wohnungsmarkt relativ entspannt.
Versicherung
Eine Auslandskrankenversicherung ist notwendig, solltest du planen, in andere Regionen des Landes zu reisen ist eine Gelbfieberimpfung ratsam.
Formalitäten vor Ort
Bank/Kontoeröffnung
Ich habe meine deutsche VISA-Karte verwendet, bei langen Aufenthalten lohnt sich ein lokales Konto, auch um die lokale Bezahlapp NEQUI zu verwenden, da viele Orte keine Kartenzahlung akzeptieren, jedoch wirklich jeder kleine Straßenstand Zahlungen via Nequi akzeptiert. So muss man weniger Bargeld mit sich tragen.
Alltag/Freizeit
Ausgehmöglichkeiten
Das Kulturangebot in Bogotá ist sehr groß und es gibt viele Museen und Galerien, kleine unabhängige Märkte, Konzerte und auch ein paar Cineclubs. Die Cinemateca ist auch ein toller Ort um kolumbianisches und internationales Kino zu sehen, die Tickets sind sehr günstig und so kann man zusätzlich die Sprache lernen und tagsüber ist es ein Treffpunkt um dort Kaffee zu trinken oder Eis zu essen.