Assessment wird in der Regel als die Überprüfung und Beurteilung des Lernfortschritts und Wissensstands von Lernenden definiert. E-Assessment ist eine mediengestützte Form des Assessments.
In der Fachliteratur finden wir einige Definitionen:
„E-Assessment umfasst alle Aktivitäten im Kontext von elektronischen Lehr- und Lernszenarien, die vor dem Verfahren zur Ermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten von Lernenden (diagnostisch), während des Verfahrens zur Steuerung des Lernprozesses (formativ) und nach Abschluss des Verfahrens zur Leistungsüberprüfung und Leistungsbeurteilung (summativ) eingesetzt werden und in denen ein Computerprogramm, nicht der Mensch, die Assessment-Aktivitäten gestaltet, präsentiert, begleitet, speichert, analysiert, bewertet, dokumentiert und archiviert“.
Quelle: Handke, P.; Franke,P.; (2012): E-Assessment. In: Handke, J. und Schäfer, A. M (Hg.) E-Learning, E-Teaching und E-Assessment in der Hochschullehre: Eine Anleitung, München: De Gruyter,
„Ein elektronisches Assessment (E-Assessment) ist eine Prüfung, die mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) vorgenommen wird. Diese können bei der Aufgabenstellung, Leistungserbringung sowie Leistungsbeurteilung eingesetzt werden, beziehen sich also auf Vorbereitung, Durchführung und/oder Auswertung einer solchen Messung. Durch (teil-)automatisierte Auswertung ist effizientes Feedback möglich, das Lernende zur besseren Selbsteinschätzung und Lehrende zur Aufdeckung von Defiziten nutzen können, jeweils mit Möglichkeit zur Nachbesserung“
Quelle: E-Assessment – E-Assessment-Wiki Ep.elan-ev.de. (2017). E-Assessment – E-Assessment-Wiki. [online] URL: https://ep.elan-ev.de/wiki/E-Assessment [zuletzt abgerufen am 07.05. 2018].
Diese Überprüfung und Beurteilung kann unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen und an unterschiedlichen Zeitpunkten im Lernprozess eingebunden werden. Wir stellen hier die Kategorisierung von Assessment-Typen von Handke, J., & Schäfer, A. (2012) vor.
„Diagnostisches Assessment umfasst alle dem Lernprozess vorgelagerten Aktivitäten, die diese Informationen liefern sollen, um vorab zu einer Einschätzung des Lernenden zu gelangen, die wiederum Auswirkungen auf seine Zulassung zu Kursen, Praktika, Studiengängen etc. sowie die Auswahl und Anpassung von Lernaktivitäten an seine individuellen Bedürfnisse hat. Klassische Beispiele für diagnostisches Assessment aus dem Universitätsalltag sind die Eingangsklausuren von Seminaren und Sprachdiagnostiktests zu Beginn des Studiums. Lehrenden geben die Resultate Hinweise unter anderem darauf,mit welchen Inhalten sie beginnen müssen; welche Themen schwerpunktmäßig zu behandeln sind;
auf welche Themen verzichtet werden kann;
welcher Schwierigkeitsgrad (anfangs) zu wählen ist;
wo sich Gelegenheiten für eine inhaltliche Vertiefung ergeben könnten.
Formatives Assessment ist die Ermittlung des Fortschritts von Lernenden im Verlauf des Lernprozesses mit dem Ziel, Informationen zu sammeln, mit deren Hilfe dieser Prozess (im Idealfall individuell) hin zu einem erfolgreichen Abschluss gesteuert werden kann. Im Gegensatz zur einschätzenden Funktion von diagnostischem Assessment und der abschließend beurteilenden Funktion von summativen Assessment ist die Funktion von formativem Assessment kurskorrigierend und gestaltend in Bezug auf den Lernprozess während er im Gange ist.
In lehrergesteuerten Szenarien können Lehrende mithilfe von formativem Assessment erkennen wo jeder einzelne Lernende hinsichtlich seines Verständnisses der Thematik steht;welche Lernenden verständnismäßig noch dabei und welche zurückgeblieben sind;welche Potenziale es für die Weiterentwicklung des einzelnen Lernenden gibt;inwieweit eine konkrete didaktische Maßnahme greift;ob der Unterricht noch die gewünschte Zielausrichtung hat.
Summatives Assessment ist die der Überprüfung und Bewertung des Lernerfolgs am Ende eines Lernprozesses. Generell ist es Ziel einer summativen Assessment-Maßnahme, festzustellen, ob der einzelne Lernende und/oder die Lerngruppe als Ganzes die zu Beginn des Lernprozesses vorgegebenen Lernziele erreicht haben, indem sie in einer formalen Prüfungssituation entsprechendes Wissen bzw. Fähigkeiten demonstrieren. Der Grad der Zielerreichung wird in Form eines quantitativen Resultats festgehalten, das, in eine Note transformiert, anzeigen soll, wie gut die Assessment-Teilnehmer die behandelten Lerngegenstände beherrschen“
Quelle: Handke, J., & Schäfer, A. (2012). E-Learning, E-Teaching Und E-Assessment in Der Hochschullehre Eine Anleitung / Von Jürgen Handke Und Anna Maria Schäfer., XIV
Andere Autoren fügen zu die Kategorisierung noch zwei Formen hinzu, die Beratende Assessment und die Qualitätssicherne Assessment (Siehe Abbildung)
Quelle: Michel,L.P., Goertz, L., Radomski, S., Fritsch, T., Baschour, L. (2015). Digitales Prüfen und Bewerten im Hochschulbereich. Arbeitspapier Nr. 1. Berlin: Hochschulforum Digitalisierung. CC-BY
Woche für Woche werden wir Lehrenden die E-Assessment Möglichkeiten an der Freien Universität Berlin vorstellen.