Am 19. Oktober 2016 strahlte das Deutschlandradio Kultur ein Feature zur Suche nach NS-Raubgut und Beutegut aus. Den informativen Beitrag finden Sie hier.
Der Beitrag von Günther Wessel beschreibt auf recht ausführliche und detailreiche Weise unsere Arbeit und die Probleme dabei. Ebenso unsere Erfolge!
Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin und die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin haben gemeinsam zwei Exlibris und ein Buch an die Erben von Franz und Clara Fürstenheim restituiert.
Für die Rückgabe konnte auf die gesammelten Rechercheergebnisse in der LCA-Datenbank zurückgegriffen werden. Bereits 2012 konnte die ZLB zwei Bücher und ein loses Exlibris an die Erben von Franz und Clara Fürstenheim zurückgeben. Ein Buch mit dem gleichen Exlibris, welches jetzt im Bestand der Universitätsbibliothek auftauchte, wurde zusammen mit zwei weiteren Exlibris im Bestand der ZLB gemeinsam an die Erben geschickt.
Weitere Informationen unter „Raubgutforschung“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin:
Am 10. März 2016 wurde unsere gemeinsame Datenbank „Looted Cultural Assets“ in der Stiftung Neue Synagoge, Centrum Judaicum in Berlin öffentlich präsentiert.
Wir freuen uns, dass wir mit dieser Dokumentation einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung von NS-Raubgut in Bibliotheken und zur Aufarbeitung der eigenen Geschichte leisten können. Mit jedem Buch, das wir an die Nachfahren der Opfer zurückgeben können, geben wir auch ein Stück Erinnerung zurück. Denn schon Goethe wusste: „Auch Bücher haben ihr Erlebtes, das ihnen nicht entzogen werden kann.“
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und den Leitungen unserer Einrichtungen für die Zusammenarbeit und die Unterstützung.
Die Stabstelle NS-Raub- und Beutegut der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin konnte 37 Bücher an die Parlamentsbibliothek „Library of Saeima“ nach Riga in Lettland zurückgeben. Die Bücher stammen aus der 1979 von der FU Berlin gekauften Privatbibliothek von Alfred Weiland.
Die Bibliothek des Parlamentes, die sog. „Library of Saeima“ wurde während der deutschen Besatzung (1941-1945) in Lettland ausgeraubt und Teile des Bestandes wurden als Beutegut nach Deutschland verschleppt. Es ist davon auszugehen, dass diese durch die Wehrmacht erbeuteten Bände von Lettland in die ehemalige Bibliothek des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) nach Berlin gebracht worden sind. Alfred Weiland hatte in den 50er Jahren in Berlin-Schöneberg an der Sicherstellung geraubter Literaturbestände mitgearbeitet und dabei seine eigene Privatbibliothek erweitert. Daher lassen sich in seinen gesammelten Büchern oft unterschiedliche Hinweise finden, die auf NS-Raub- und Beutegut hindeuten. Seit einigen Jahren bemüht sich die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin um die Rückgabe von NS-Raub- und Beutegut aus dieser Sammlung.
Bei der Überprüfung der Provenienzen in der Bibliothek Alfred Weiland tauchten vermehrt Stempel mit der Aufschrift „Latvijas Republika Saeimas Biblioteka“ auf. Ferner waren die Bücher durch Katalognummern gekennzeichnet. Nach einer Anfrage bei der lettischen Parlamentsbibliothek in Riga wurde bestätigt, dass es sich um die geraubten Bestände aus dem 2. Weltkrieg handelt. Somit wurde der rechtmäßige Eigentümer, das Lettische Parlament, zweifelsfrei identifiziert.
Dies ist die zweite Rückgabe von Büchern aus Beutegutbeständen an die Bibliothek des Lettischen Parlaments. Die erste Rückgabe fand im Dezember 1992 durch die Deutsche Nationalbibliothek statt.
Das Team der UB freut sich über die erfolgreiche Rückgabe und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit mit der Parlamentsbibliothek in Riga.