Georg Mecklenburg

Ein Exlibris von Georg Mecklenburg konnte zurückgegeben werden.

Das Exlibris konnte eindeutig Georg Mecklenburg, geboren 1869 in Königsberg, zugeordnet werden. Der Sohn des Kaufmanns Louis Mecklenburg und seiner Frau Rosalie zog aus Königsberg nach Chemnitz, wo er die Färberei ‚Kunath & Mecklenburg’ besaß. Von 1921 bis 1927 war er Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Chemnitz. Mecklenburg war zudem im Vorstand des Zentralvereins der deutschen Juden und betätigte sich als Mäzen und Kunstsammler. Georg Mecklenburg nahm sich im Februar 1932 das Leben.

Er war in erster Ehe verheiratet mit Lucie Mecklenburg geb. Manasse die bereits 1916 verstarb. Seine zweite Ehefrau Margarethe Mecklenburg geb. Pulvermacher wohnte nach seinem Tod in Berlin, wurde 1942 nach Auschwitz deportiert und dort 1943 ermordet.

Das in der Exlibris-Sammlung der Berliner Stadtbibliothek gefundene Exlibris stammt nachweislich aus der sog. Sammlung Treptow (Trp, Hans Pohl), erkennbar an Pohls handschriftlicher Notiz „Exlibris. Federzeichnung v. Ollmuth“. Welchem Buch das Exlibris wann entnommen wurde konnte bislang nicht ermittelt werden. Da die Entnahme vor dem Zugang in den Bibliotheksbestand erfolgt ist, ist zudem unklar, ob sich überhaupt ein passendes Buch im Bestand befindet.

Die Rückgabe wurde mit Hilfe des Holocaust Claims Processing Office (HCPO) in New York durchgeführt, wofür wir uns herzlich bedanken.

Das restituierte Exlibris auf lootedculturalassets.de:

Exlibris 406 – Georg Mecklenburg

Links:

Webseite des HCPO

Christian Science

Zwei Bücher aus Lesezimmern der Christian Science in Berlin und Breslau konnten an die First Church of Christ, Scientist in Boston zurückgegeben werden.

Christian Science ist eine von Mary Baker Eddy um 1870 entwickelte Lehre, auf deren Grundlage 1879 eine Glaubensgemeinschaft gegründet wurde. Ende des 19. Jahrhunderts auch in Deutschland eingefüht, gab es bald mehrere Kirchen und Gemeinden. Ab 1937 begann das nationalsozialistische Regime die freie Betätigung der Christlichen Wissenschaft zu behindern, 1941 folgte schließlich das Verbot.

Bei beiden Büchern handelt es sich um unbearbeiteten Depotbestand der Berliner Stadtbibliothek. Das Buch aus Breslau stammt aus Zuweisungen der Bergungsstelle, hier Auftrag Nr. 15, einem Depot des Reichssicherheitshauptamtes, das geraubte Bücher aus ganz Europa beinhaltete. Der Zugangsweg des Buches aus dem Berliner Lesezimmer ist unbekannt.

Die restituierten Bücher auf lootedculturalassets.de:

Eddy, Mary Baker: Liederbuch der Christlichen Wissenschaft (Christian Science) : mit fünf Gedichten. Boston, Mass.: The Christian Science Publishing Society, 1924.

Eddy, Mary Baker: Unity of Good. Boston, Mass.: Trustees under the Will of Mary Baker G. Eddy, 1887.

Unsere Kooperation wächst!

Ende letzten Jahres sind mit der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe und dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg zwei neue Partner der Kooperation beigetreten. Während die Badische Landesbibliothek sich über eine Förderung durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste freuen darf, befasst sich das Institut für die Geschichte der deutschen Juden bereits länger mit dem Thema NS-Raubgut und Beutegut.

Damit bündeln nun sechs Einrichtungen ihre Erfahrungen im Bereich Provenienzforschung und stellen ihre Informationen gemeinsam der Öffentlichkeit zur Verfügung.