Am 15. November 2020 hat die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin ein Exemplar aus dem ehemaligen Bibliotheksbestand der Israelitisch-Theologischen Lehranstalt Wien (ITLA) an die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) restituiert.
Die Israelitisch-Theologische Lehranstalt wurde am 15. Oktober 1893 gegründet und diente bis 1938 als Ausbildungsstätte für Rabbiner, Prediger und Religionslehrer. Der Lehrplan und das Selbstverständnis standen im Einklang mit der intellektuellen Strömung der Wissenschaft des Judentums. Die Gründung der ITLA geht auf Rabbiner Moritz Güdemann (1835-1918), die Gebrüder Gutmann und Adolf Jellinek (1820 oder 1821-1893) zurück. Für die Organisation und den Aufbau der Lehranstalt diente das Jüdisch-Theologische Seminar Fraenckel’sche Stiftung in Breslau als Vorbild.
Das Lehrgebäude befand sich in der Tempelgasse 3 in Wien. Es war im heute noch existierenden Verwaltungsgebäude 2 der IKG Wien untergebracht. Im selben Gebäude befanden sich auch das 1863 von Adolf Jellinek gegründete „Beth Ha-Midrash“ und eine Mikwe. Im März 1938 wurde die Bibliothek der ITLA beschlagnahmt. Teile des Bibliotheksbestandes sind unter anderem in das Institut für politische Geistesgeschichte zu Berlin gelangt.
Buch: Antisemiten-Spiegel. Die Antisemiten im Lichte des Christenthums, des Rechtes und der Moral. (1892)
Rechercheergebnis: NS-Raubgut, Rechtsnachfolger ist die IKG Wien
Weitere Informationen finden Sie unter: https://lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/257846