Am 28.01.2021 konnte die Universitätsbibliothek der Freien Universität ein Buch aus dem ehemaligen Bibliotheksbestand der Israelitischen Gemeinde Karlsruhe an die Jüdische Kultusgemeinde Karlsruhe (JKG) restituieren.
Die Israelitische Kultusgemeinde in Karlsruhe wurde im 18. Jahrhundert gegründet. Bis zum Machtantritt der Nationalsozialisten existierten zwei Synagogen, in denen nach dem orthodoxen und liberalen Ritus gebetet wurde. Bis zu der Liquidation durch die Nationalsozialisten war die Israeltische Gemeinde in Karlsruhe von einer liberalen und orthodoxen Strömung geprägt. Neben den Synagogen entstanden dem entsprechenden Ritus folgend jüdische Friedhöfe und weitere Einrichtungen wie Schulen und andere Lehrstätten.
Es existieren heute keine Quellen mehr, die darüber Aufschluss geben, ob eine oder mehrere jüdische Gemeindebibliotheken unterhalten worden sind. Sicher ist nur, dass es eine solche Bibliothek gegeben hatte. Vermutlich wurden die Bestände im Zuge der Pogromnacht vom 9./10. November beschlagnahmt oder zerstört. Bei dem 1951 gestellten Wiedergutmachungsantrag äußerte die Gemeinde die Vermutung, dass sich in den Synagogenräumen auch wertvolle Büchereien befunden haben müssen. Während des Novemberpogroms wurden die Liberale und die Orthodoxe Synagoge geschändet, verwüstet und im Anschluss abgetragen. Erst im Jahre 1971 erfolgte ein Neubau an der Knielinger Allee.
In Abstimmung mit dem Oberrat der Israeliten Badens fungiert die Jüdische Kultusgemeinde Karlsruhe als Rechtsnachfolgerin der ehemaligen jüdischen Gemeinden in Karlsruhe. Die JKG versteht sich heute als Einheitsgemeinde.
Buch: Die Juden in Russland. Urkunden und Zeugnisse Russischer Behörden und Autoritäten. (1900)
Rechercheergebnis: NS-Raubgut, Rechtsnachfolgerin ist die JKG Karsruhe
Weitere Informationen finden Sie unter: https://lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/257861