Oberrat der Israeliten Badens

Stempel des Oberrates der Israeliten Badens

Am 23.02.2021 konnte die Universitätsbibliothek der Freien Universität ein Buch aus dem ehemaligen Bibliotheksbestand des Oberrates der Israeliten Badens an die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden K.d.ö.R (IRG Baden) restituieren.

Am 13. Januar 1809 wurde der Oberrat der Israeliten Badens durch den Erlass des 9. Konstitutionsedikts von Großherzog Karl Friedrich (1728-1811) gegründet. Damit hatte das Großherzogtum Baden als erster deutscher Staat eine jüdische Religionsgemeinschaft dauerhaft legitimiert.

Bis zum März 1938 fungierte der Oberrat als Dachverband für die jüdischen Bürgerinnen und Bürger in Baden. Als die Nationalsozialisten dem Verbund den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts entzogen hatte, wurde er 1939 als „Bezirksstelle Baden-Pfalz“ der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland unterstellt. Am 22. Oktober 1940 deportierten die Nationalsozialisten einen Großteil der noch verbliebenen Jüdinnen und Juden Badens in das französische Internierungslager Camp de Gurs deportiert. Die jüdischen Gemeinden waren vollständig liquidiert. In diesem Zusammenhang zerstörten die Nationalsozialisten Synagogen, Archive, beschlagnahmten Bibliotheken, raubten wichtige Kultus- und Wertgegenstände. Nur wenige Jüdinnen und Juden aus Baden überlebten die Shoah.

1953 schlossen sich der wiederbegründete Oberrat der Israeliten (Nordbaden) und die jüdische Landesgemeinde (Südbaden) zur IRG Baden zusammen. Sie tritt als Rechtsnachfolgerin des Oberrates der Israeliten Badens auf. Als K.d.ö.R. umfasst sie heute zehn jüdische Gemeinden und zählt mehr als 5.000 Mitglieder.

Das Buch wurde von der Universitätsbibliothek der FU Berlin 1968 antiquarisch erworben. Da der Band keine weiteren Provenienzspuren enthält, lässt sich der Weg, den das Buch genommen hatte, nicht genau rekonstruieren.

Buch: Festschrift zu Simon Dubnows siebzigstem Geburtstag (2. Tischri 5691).(1930)

Rechercheergebnis: NS-Raubgut, Rechtsnachfolgerin ist die IRG Baden

Weitere Informationen finden Sie unter: https://lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/235383

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