Heinrich & Olga Spiero

Ein Exlibris von Heinrich und Olga Spiero konnte zurückgegeben werden.

Heinrich Spiero wurde am 24.03.1876 in Königsberg geboren und starb 08.03.1947 in Berlin. Seine Ehefrau Olga, geborene Jalowicz, kam am 09.07.1877 in Breslau zur Welt und lebte bis zu ihrem Lebensende am 14.11.1960 in Berlin. Unter schwierigen Bedingungen überlebten sie die Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung und entgingen knapp der bevorstehenden Deportation. Das Ehepaar hatte vier Kinder.

Heinrich Spiero entstammte einer jüdischen Kaufmannsfamilie und ließ sich protestantisch taufen. Er studierte Germanistik, Jura und Geschichte an den Universitäten in Berlin, Freiburg, Lyon und promovierte 1897 in Leipzig zum Dr. jur. Nach Abschluss des Rechtsreferendariats ging Heinrich Spiero 1901 nach Hamburg, wo er seinen Lebensunterhalt als leitender Kaufmann eines großen Handelskontors verdiente. Parallel dazu unterrichtete er Neuere Literaturgeschichte in Hamburg, hielt europaweit Vorträge und wurde von der Germanistic Society of America zu einer Vortragsreise in die USA eingeladen.

Während des Ersten Weltkriegs war er Ressortleiter im Preußischen Kriegsministerium.

Nach Kriegsende widmete er sich in Berlin ausschließlich der Literaturwissenschaft und seinen schriftstellerischen Interessen. Unter anderem verfasste Spiero Kritiken für die Vossische Zeitung, schrieb Monografien über Theodor Fontane, Gerhard Hauptmann, war Herausgeber der Romane Gustav Freytags, des Raabe- und des Jedermanns Lexikons. Er war Gründer der Hamburger Kunstgesellschaft, Mitglied vieler bedeutender Vereinigungen, so im Vorstand der Raabe-Gesellschaft und im Vorstand der Deutschen Germanisten-Gesellschaft. Spiero gehörte zu den führenden Literaturhistorikern seiner Zeit. Die Universität Göttingen zeichnete ihn 1931 mit dem Dr. phil. h.c. aus.

Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde Heinrich Spiero mehrfach verhaftet und mit Schreib- und Publikationsverbot belegt. Vom Vorsitz des von ihm mitinitiierten Reichsverbandes christlich-deutscher Staatsbürger nichtarischer oder nicht rein arischer Abstammung (ab 1936 Paulus-Bund), musste er aufgrund seiner Einstufung als sog. „Volljude“ 1937 zurücktreten. Trotzdem gelang es ihm, eine Hilfestelle für Christen jüdischer Herkunft einzurichten, das Büro Heinrich Spiero. 1939 wurde das Büro verboten.

Im Frühjahr 1943 konnten Olga und Heinrich Spiero nur durch Unterstützung ihres nichtjüdischen Schwiegersohns der unmittelbar bevorstehenden Deportation entgehen.

Es handelt sich um ein loses Exlibris. Der radierte Schriftzug auf dem Exlibris (Signatur) könnte auf das zugehörige Buch verweisen, doch blieben aktuelle Recherchen nach einem entsprechenden Exemplar im Bestand der ZLB ergebnislos. Der Zugang ist daher nicht nachvollziehbar.

Das restituierte Exlibris auf lootedculturalassets.de:

Exlibris 113: Heinrich und Olga Speiro.

Links & Literatur:

Heinrich Spiero auf Wikipedia

Rohr, Anna: Dr. Heinrich Spiero (1876–1947). Sein Wirken für die Christen jüdischer Herkunft unter dem NS-Regime. Berlin: Metropol Verl., 2015.

[Die Redaktion]

Loge zur Freimüthigkeit am Rhein

Sieben Bücher aus der Bibliothek der Freimaurerloge zur Freimüthigkeit am Rhein in Frankenthal konnten zurückgegeben werden.

Die Johannisoge zur Freimüthigkeit am Rhein wurde 1808 in Frankenthal gegründet. Sie wurde von den Nationalsozialisten 1933 aufgelöst und enteignet. Die Loge wurde 1950 wiederbelebt.

Sechs der Bücher stammen aus einem Depot des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) in der Eisenacher Str. 11-13 in Berlin Schöneberg. Das RSHA hatte dort geraubte Bücher aus ganz Europa zusammengetragen. Teile dieser Bücher wurden nach Kriegsende 1945 von der Bergungsstelle auf Bibliotheken in Berlin verteilt. Ein Band trägt Provenienzmerkmale der Abteilung Aussenpolitik und Auslandskunde des Deutschen Auslandswissenschaftlichen Instituts, einer NS-Forschungseinrichtung. Der Stempel der Loge wurde in diesem Band geschwärzt, die eindeutige Zuordnung gelang durch den Abgleich der handschriftlich eingetragenen Signatur der Loge.

Die ZLB bedankt sich herzlich beim Deutschen Freimaurermuseum Bayreuth für die Unterstützung bei dieser Rückgabe.

Die restituierten Bücher auf lootedculturalassets.de:

Friedrich II: Hinterlassene Werke Friedrichs II Königs von Preussen. (Bd. 5-6). s.l.: s.n., 1789

Friedrich II: Hinterlassene Werke Friedrichs II Königs von Preussen. (Bd. 7-8). s.l.: s.n., 1789

Gellert, Christian Fürchtegott: Gellerts moralische Vorlesungen. (Sammlung der besten deutschen prosaischen Schriftsteller und Dichter : Gellerts moralische Vorlesungen : Bd. 9). Carlsruhe: Schmieder, 1774

Lucianus, Samosatensis: Lucians Schriften. (Bd. 5-6). Mannheim: s.n., 1783

Plutarch: Auserlesene Moralische Schriften. (Bd. 3). Zürich: Orell, Geßner, Füßlin und Comp., 1773

Pope, Alexander: Des Alexander Pope Esq. sämmtliche Werke mit Wilh. Warburtons Commentar und Anmerkun-gen. (Bd. 7-8). Straßburg: Heitz und Dannbach, 1778-79

Richardson, Samuel: Klarissa, oder die Geschichte eines jungen Frauenzimmers. (Bd. 11-12). Mannheim: s.n., 1791

[Die Redaktion]

Jacob & Käthe Kahn

20 Bücher aus der Bibliothek von Jacob und Käthe Kahn konnten zurückgegeben werden.

Jacob Kahn wurde am 26.5.1870 in Clüsserath geboren. Er war Arzt und Sanitätsrat in Berlin. Seine Frau Käthe Kahn wurde am 29.9. 1880 als Käthe Hirschfeld in Berlin geboren. Jacob und Käthe Kahn hatten keine Kinder, sie lebten in Berlin in der Stralauer Allee 31 und später in der Mommsenstr. 22, mindestens bis 1939.

Am 3. Oktober 1942 wurden Jacob und Käthe Kahn ab Berlin nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet, Jacob Kahn am 18.12.1942, Käthe Kahn am 02.05.1944.

Neben einem Buch ohne jegliche Informationen zum Zugang stammen die Bücher aus drei Quellen die mutmaßlich alle mit dem Magistrat von Berlin in Verbindung stehen, diese Bände kamen also nach Kriegsende in den Bestand der Berliner Stadtbibliothek:

Lieferant: „Dombrowski“
Ein Buch wurde 1951 im Zugangsbuch „Dombrowski“ erfasst. Dabei handelt es sich um einen Zugang von etwa 1.000 Exemplaren die vermutlich vom Magistrat von Berlin an die BStB abgegeben wurden. Darunter befindet sich eindeutiges Raubgut, meist aus Privatbesitz, neben unverdächtigen Exemplaren.

Lieferant: Verwertungsstelle des Magistrats
Ein Buch wurde 1951 mit dem Lieferantenvermerk „Verwertungsstelle des Magistrats“ eingearbeitet.

Lieferant: Abteilung Finanzen des Magistrats von Berlin
Der Großteil der Bücher stammt aus einem Ankauf von 1951, im Zugangsbuch subsumiert als „Eine beschlagnahmte Bibliothek“ mit einem Umfang von ca. 1.000 Titeln. Lieferant ist abermals der Magistrat, hier die Abteilung Finanzen.

Die restituierten Bücher auf lootedculturalassets.de:

Elbogen, Ismar: Geschichte der Juden in Deutschland. Berlin: Jüdische Buch-Vereinigung, 1935.

Gobineau, Arthur Graf: Die Renaissance : Savonarola, Cesare Borgia, Julius II., Leo X., Michelangelo : historische Szenen. Leipzig: Insel-Verl., 1918.

Hebbel, Friedrich: Werke (Theil 1-10 in 6 Bänden). Berlin [u.a.]: Bong, [1923].

Kleefeld, Wilhelm: Carl Maria von Weber. (Velhagen & Klasings Volksbücher : Nr 167). Bielefeld [u.a.]: Velhagen & Klasing, 1926.

Liebermann, Max: Siebzig Briefe. (Bücherei des Schocken-Verlages : 84). Berlin: Schocken, 1937.

Lill, Georg: Deutsche Plastik. (Volksverband der Bücherfreunde: Jahresreihe des Volksverbandes der Bücherfreunde : Reihe 6, Bd. 4). Berlin: Volksverband d. Bücherfreunde, Wegweiser-Verlag, 1925.

Mann, Thomas: Pariser Rechenschaft. Berlin: S. Fischer Verl., 1926.

Massé, Grete: Euphrosyne : Eine Geschichte aus Goethes Tagen. Tübingen: Alexander Fischer, 1925.

Menghin, Oswald: Geist und Blut : Grundsätzliches um Rasse, Sprache, Kultur und Volkstum. Wien: Schroll, 1934.

Nassauer, Max: Die Doktorschule : das ist Der Arzt der großen und der kleinen Welt und Die hohe Schule für Aerzte und Kranke. München: Verlag d. Aerztl. Rundschau Otto Gmelin, 1926.

Roth, Joseph: Hiob : Roman eines einfachen Mannes. Berlin: Kiepenheuer, 1930.

Schäfer, Wilhelm: Die Anekdoten. München: Georg Müller, 1929.

Shaw, Bernard: Der Amateur-Sozialist. Potsdam: Kiepenheuer, 1924.

Spengler, Oswald: Die Revolution ist nicht zu Ende. (Stalling Bücherei Schriften an die Nation : 35). Oldenburg i. O.: Stalling, 1924.

Wassermann, Jakob: Joseph Kerkhovens dritte Existenz. Erster Bd. Berlin: Jüdische Buchvereinigung, [1934].

Links:

Pressemeldung der ZLB

Pressemeldung des Jüdischen Museums Berlin

14.06.2017, neues deutschland: Von großem ideelen Wert

17.06.2017, Berliner Morgenpost: Bibliothek eines jüdischen Ehepaares zurückgegeben

21.06.2017, Berliner Woche: Bücher als letzte Spur: Jüdisches Museum erhält Teilbestand des ermordeten Ehepaars Kahn

Loge Armin zur Deutschen Treue

Zwei Bücher aus der Bibliothek der Freimaurerloge in Bielefeld konnten zurückgegeben werden.

Die Loge Armin zur Deutschen Treue wurde 1844 in Bielefeld gegründet. Sie wurde von den Nationalsozialisten 1935 aufgelöst und enteignet. Die Loge wurde 1950 wiederbelebt.

Die Bücher stammen aus einem Depot des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) in der Eisenacher Str. 11-13 in Berlin Schöneberg. Das RSHA hatte dort geraubte Bücher aus ganz Europa zusammengetragen. Teile dieser Bücher wurden nach Kriegsende 1945 von der Bergungsstelle auf Bibliotheken in Berlin verteilt.

Die ZLB bedankt sich herzlich beim Deutschen Freimaurermuseum Bayreuth für die Unterstützung bei dieser Rückgabe.
 

Die restituierten Bücher auf lootedculturalassets.de:

Gaum, Johann Ferdinand: Lebensbeschreibung Kaiser Josephs II bis an seinen Tod. Frankfurt und Leipzig: s.n., 1790.

Trenck, Friedrich, Freiherr von der: Des Friedrich Freiherrn von der Trenck merkwürdige Lebensgeschichte (3. Bd.). Berlin: Vieweg, 1787.
 

Links und weitere Quellen:

Die dunkle Zeit – vom Ende 1935 bis zum Neuanfang 1947 (.pdf)

Webseite der Loge

[Die Redaktion]

Loge Johannes der Evangelist zur Eintracht

Ein Buch aus der Bibliothek der Freimaurerloge Johannes der Evangelist zur Eintracht in Darmstadt konnte zurückgegeben werden.

Die Loge Johannes der Evangelist zur Eintracht wurde 1816 in Darmstadt gegründet. Sie wurde von den Nationalsozialisten 1936 aufgelöst und enteignet. Die Loge wurde bereits ab 1945 wiederbelebt.

Das Buch stammt aus einem Depot des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) in der Eisenacher Str. 11-13 in Berlin Schöneberg. Das RSHA hatte dort geraubte Bücher aus ganz Europa zusammengetragen. Teile dieser Bücher wurden nach Kriegsende 1945 von der Bergungsstelle auf Bibliotheken in Berlin verteilt.

Die ZLB bedankt sich herzlich beim Deutschen Freimaurermuseum Bayreuth für die Unterstützung bei dieser Rückgabe.

Das restituierte Buch auf lootedculturalassets.de:

Greineisen, Johann Ludwig Justus: Eine Geschichte politischer Verketzerungssucht, in Deutschland, im letzten Jahrzehnt des 18ten Jahrhunderts : Ein Beytrag zu Geschichte des Aristokratism in den Hessen-Darmstädtischen Landen, und der dasigen Obscuranten. Nebst einigen Aufschlüssen über die ehemalige Verbindung des Regierungs-Directors von Grolman zu Giesen, mit dem Illuminaten-Orden. Deutschland [i.e. Altona]: [Bechtold], 1796.
 

LINK:

Webseite der Loge

[Die Redaktion]

Theologisches Seminar Breslau

Gemeinsam konnten von der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und der Zentral- und Landesbibliothek Berlin 30 Bücher aus der Bibliothek des Jüdisch-Theologischen Seminars Fraenckel’scher Stiftung, Breslau, an die Fundacja Ochrony Dziedzictwa Żydowskiego [Stiftung für den Erhalt des Jüdischen Erbes in Polen, FODŻ] übergeben werden.

Das Jüdisch-Theologische Seminar Fraenckel’scher Stiftung wurde auf Grund einer testamentarischen Verfügung des Geschäftsmannes Jonas Fraenckel am 10. August 1854 als Rabbinerseminar in Breslau gegründet und wuchs in den folgenden Jahren zu einer der wichtigsten jüdischen Bildungseinrichtungen in Europa. Zum Seminar gehörte eine Bibliothek mit ca. 30.000 Bd. Während der Novemberpogrome 1938 wurden die Bibliothek und das Seminar verwüstet, danach wurde es von den Nationalsozialisten geschlossen, zahlreiche Studenten wurden ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht.

Anhand der in einigen Bänden des Breslauer Seminars enthaltenen handschriftlichen Nummer „15“ ist klar, dass die Bücher aus einem Depot des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) in der Eisenacher Str. 11-13 in Berlin Schöneberg stammen. Das RSHA hatte dort geraubte Bücher aus ganz Europa zusammengetragen, hauptsächlich aus Jüdischen Gemeinden, Freimaurerlogen, Parteien und Klosterbibliotheken. Teile dieser Bücher wurden von der Bergungsstelle für wissenschaftliche Bibliotheken zwischen Ende 1945 und Anfang 1946 auf Bibliotheken in Berlin verteilt.

Die übergebenen Bücher auf lootedculturalassets.de:

Bekker, Immanuel: Platonis Dialogi Graece et Latine. (Partis Primae Volumen Prius). Berolini : Reimer ; Oxoniae : Parker, 1816.

Bekker, Immanuel: Platonis Dialogi Graece et Latine. (Partis Tertiae Volumen Secundum). Berolini : Reimer ; Oxoniae : Parker ; Londini : Black ; Londini : Boosey et Bothe, 1817.

Dietsch, Henr. Rudolph: Herodoti : Historiarum Libri IX. (Vol I). Lipsiae: Teubner, 1859.

Euripides: Hecuba et phoenissae in usum scholarum : accurate editae et illustratae. Stendaliae: Libr. Grossiana, 1820.

Ferrero-Ponsiglione, Vincenzo: De caesare salutio : Commentarius. Aug. Taurinorum: Officina Regia, 1856.

Gedike, Fridericus: [Historia philosophiae antique] M. Tulli ciceronis historia philosophiae antique. Berolini: Mylius, 1782.

Gelder, Hendrik Douwe: Mohtar de valsche profeet. Leiden: Brill, 1888.

Ha-Kohen, Shalom: Slihot le-yamim nora’im : ke-minhag Polin, Behmen, Mehren, Ungarn, Angli’a ve-Denemark. Altona: Bonn, 1823.

Hertz, Martin: Index Scholarum in Universitate Litterarum Vratislaviensi. Vratislaviensi: Friedrich, 1873.

Hertz, Martin: Locus Platonis (Conviv. P. 182 sq.). (Index lectionum in universitate litterarum vrantislaviensi ; 1870). Vratislaviae: Friedrich, 1870.

Johnston, James Finlay Weir: Die Chemie des täglichen Lebens. (2. Bd.). Berlin: Duncker, 1855.

Leo, Heinrich: Les Psaumes de David : mis en vers françois. Lausanne: Vincent, 1826.

Leo, Heinrich: Geschichte der italienischen Staaten : vom Jahre 1492 bis 1830. (Allgemeine Staatengeschichte : Geschichte der europäischen Staaten ; Abt. 1, Werk 3 [vielmehr 2], 5. Theil). Hamburg: Perthes, 1832.

Plinius Secundus, Gaius: Naturalis Historiae. (Libri XXXVII, Tomen IV). Gothae: Perthes, 1855.

Plinius Secundus, Gaius: C. Plinii Secundi Historiae Naturalis Libri XXXVII. Accedit Chrestomathia Indicibus Aliquot Copiosissimis Exposita. (Tomus IV). Berolini: Sumtibus A. Haude et I. C. Speneri. Bibliop. Reg. et Acad. Scientiar. priuil., 1766.

Preyer, W.: Die Concurrenz in der Natur. Breslau: Schottlaender, 1882.

Schütz, Christian Gottfried: Schützii Lexicon Ciceronianum. ([Opera quae supersunt omnia ac deperditorum fragmenta] M. Tullii Ciceronis Opera quae supersunt omnia ac deperditorum fragmenta ; Tom. 2, pars 2). Lipsiae: Apud G. Fleischerum iun, 1818.

Stallbaum, Godofredus: Platonis Philebus. Lipsiae: Hinrichsii, 1820.

Stephani, Ludolf: Parerga archaeologica : 21 October – 2 November 1859. (23). s.l.: s.n., 1859.

Stiehl [Hrsg.]: Centralblatt für die gesamte Unterrichts-Verwaltung in Preußen. (Jg. 1859). Berlin: Hertz, 1859.

Strabo: Strabonis geographica. (2). Leipzig: Teubner, 1853.

Strabo: Strabonis Rerum geographicarum libri XVII. (Tomus II). Lipsiae: Ex Officina Car. Tauchnitii, 1819.

Terentius Afer, Publius: [Comoediae] Publii Terentii, Carthaginiensis Afri, Comoediae Sex : post optimas editiones emendatae. Lugd. Batavorum: Hackius, 1644.

Tiedemann, Dieterich: System der stoischen Philosphie. (Dritter Theil). Leipzig: Weidemann, 1776.

Velleius : C[aii] Velleii Paterculi Historiae Romanae, ad M. Vinicium cos. libri duc. Parisis: Barbou, 1726

Wansleben, Johann Michael: Bisher ungedruckte Beschreibung von Aegypten im Jahr 1664 (Sammlung der merkwürdigsten Reisen in den Orient, 3). Jena : Cuno 1794.

Wimmer, Friedrich; Goeppert, H. R.: Friedrich Wimmer’s neue Beiträge zur Flora von Schlesien, zur Geschichte und Geographie derselben, verbunden mit einer Anleitung zu botanischen Excursionen in Schlesien, zum Sammeln, Bestimmen, Trocknen und Aufbewahren der Pflanzen, einem alphabetischen Nachweis ihrer Standorte, einem Verzeichnisse der wichtigsten Höhenpunkte der Sudeten, wie des Teschnischen Gebirges und einer Profilkarte ; nebst einer Übersicht der fossilen Flora Schlesiens (Flora von Schlesien, 3 ; Ergänzungsband, welcher für die Besitzer der ersten Aufl. des Flora die gesammten Bereicherungen der zweiten Ausg. anfasst). Breslau: Hirt, 1845.

Der bibel’sche Orient : eine Zeitschrift in zwanglosen Heften. (1. -2. Heft). München: E.A. Fleischmann, 1821.

Mahzor : le-yom rishon ve-sheni shel pesah : ve-aharon kavanat ha-paytan. Offenbach: Spitz, 1821/22.

Mahzor : le-yom rishon ve-sheni shel shavu’ot. Offenbach: Spitz, 1799/1800.

Links und Literatur:

Das Seminar auf Wikipedia

Das Seminar im Provenienz-Wiki

Cieślińska-Lobkowicz, Nawojka: Raub und Rückführung der Leon Vita Saraval Sammlung der Bibliothek des Jüdisch-theologischen Seminars in Breslau. In: Dehnel, Regine [Hrsg.]: Jüdischer Buchbesitz als Raubgut, Frankfurt a. M. 2006, S. 366-378.

[Die Redaktion]

Große Synagoge Warschau

Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin hat zwei Bücher aus der Bibliothek der Großen Synagoge in Warschau an die Fundacja Ochrony Dziedzictwa Żydowskiego [Stiftung für den Erhalt des Jüdischen Erbes in Polen, FODŻ] übergeben.

Die ca. 50.000 Bände umfassende Bibliothek der Großen Synagoge wurde 1939 vom Kommando Paulsen, einer Einheit des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) nach Berlin verbracht.

Ein Buch gelangte nachweislich, der zweite Band vermutlich über eine Zuweisung der Bergungsstelle für wissenschaftliche Bibliotheken, konkret Auftrag Nr. 15 (Depot des RSHA), kurz nach Kriegsende 1945/46 in den Bestand der Berliner Stadtbibliothek.

Die übergebenen Bücher auf lootedculturalassets.de:

LaCroix, Johann Friedrich Guillus: Die Brittische Apocalypse oder die Offenbarung eines guten Britten, welcher weder für, noch gegen die Opposition war, der seine Nation liebte, und über dessen Erniedrigung nachsann. Lodon: s.n., 1784. zusammengebunden mit: [Haugwitz, Christian Heinrich Curt von]: Hirten-Brief an die wahren und ächten Freymäurer alten Systems. [Leipzig]: [Böhme], 5785 [1785].

Wachler, Ludwig: Einleitung und Geschichte der alten Litteratur. (Handbuch der Geschichte der Litteratur, Erster Theil). Leipzig: Joh. Ambr. Barth, 1833.

Links:

Die Große Synagoge von Warschau auf Wikipedia

Die Große Synagoge von Warschau im Provenienz-Wiki

[Die Redaktion]

Synagogen-Gemeinde Liegnitz

Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin hat Buch aus der Bibliothek der Synagogen-Gemeinde zu Liegnitz an die Fundacja Ochrony Dziedzictwa Żydowskiego [Stiftung für den Erhalt des Jüdischen Erbes in Polen, FODŻ] übergeben.

Die Synagoge von Liegnitz wurde 1847 feierlich eingeweiht. Im Zuge der Novemberpogrome 1938 wurde die Synagoge niedergebrannt.

Der Weg des Buchs in den Bestand der Berliner Stadtbibliothek ist unbekannt. Das Buch wurde kurz nach Kriegsende 1946 in den Bestand aufgenommen. Der im Zugangsbuch angegebene Lieferant „Kulturamt“ steht vermutlich in Verbindung mit dem Berliner Magistrat, diese Lieferantenbezeichnung wurde aber u.a. auch für bereits im Haus befindliches Raubgut verwendet.

Das übergebene Buch auf lootedculturalassets.de:

Tilus, Carl: Das Sternenzelt. Berlin: Verl. Des Vereins der Bücherfreunde, 1893.

Links:

Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum: Liegnitz

Virtual Shtetl: Legnica

[Die Redaktion]

Shabtai Rosenne

Die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum konnte ein Gebetbuch aus dem Privatbesitz von Shabtai Rosenne (1917-2010) an die Erben in Israel restituieren.

Herr Rosenne wurde am 24. November 1917 als Sefton Wilfred David Rowson in London geboren. Mit dem Beitritt zur Royal Air Force 1940 beteiligte er sich aktiv im Kampf gegen das Dritte Reich. In Israel wurde er später unter dem Namen Shabtai Rosenne bekannt – vor allem in seiner Funktion bei der Jewish Agency und als leitender Jurist des Israelischen Außenministeriums. Außerdem war er als israelischer Botschafter in Argentinien maßgeblich an der Entspannungspolitik im Zuge der Festnahme Adolf Eichmanns beteiligt.

Die Provenienz steht in Verbindung mit dem Kinder- und Altersheim der Jüdischen Gemeinde zu Berlin (Berlin Niederschönhausen, Moltkestraße 8/11). Nach Auskunft seiner Angehörigen war Shabtai Rosenne während seiner Studienzeit um 1935 kurz in Berlin. Herr Rosenne könnte das Gebetbuch auch der Jüdischen Gemeinde o.ä. als Schenkung überlassen haben. Eine persönliche Verbindung zum Kinder- und Altersheim ist anhand seiner Biografie und den Informationen seiner Familie jedoch nicht ersichtlich. Zu vermuten ist, dass der Stempel vom Kinder- und Altersheim nach 1945 eingetragen wurde. Das Heim in der Moltkestraße wurde um 1953 aufgelöst.

Der Zugang zur Stiftungsbibliothek ist nicht bekannt. Eine abschließende Beurteilung des Exemplars als vermeintliches NS-Raubgut kann nicht gegeben werden. Da Shabtai Rosenne als britischer Staatsbürger nicht unmittelbar dem NS-Verfolgungsapparat ausgesetzt war, wurde das Buch als kein verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut identifiziert. Da nicht ersichtlich ist, ob das Buch an einen weiteren Beteiligten weitergegeben wurde und dieser vielleicht dem NS-Verfolgungsapparat ausgesetzt war, wurde diese Bewertung getroffen.

Das restituierte Buch auf lootedculturalassets.de:

Amsterdam 1908 , ספר תהלים והאו ספר ראשון מחלק רביעי כתובים [= Buch der Psalmen und das erste Buch vom 4ten Teil: Ketuvim (= Schriften)]

[Die Redaktion]

Julius Rackwitz

Ella und Julius Rackwitz. Foto: Privat

Ein Buch aus der Bibliothek von Julius Rackwitz konnte zurückgegeben werden.

Julius Rackwitz wurde am 31.12.1885 in Delitzsch/Sachsen geboren und zog mit seinen Eltern 1889 nach Berlin. 1904 machte er am Sophien-Gymnasium sein Abitur, um anschließend Englisch und Französisch an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu studieren, ergänzt durch längere Sprachaufenthalte in Paris, London und Oxford. Seine universitäre Ausbildung endete abrupt durch Einberufung zum Heeresdienst (WW I): Er wurde an den Fronten in Frankreich, Russland, Galizien und Rumänien eingesetzt und verwundet. Im Juni 1918 erwarb er seinen Abschluss als Dolmetscher für Englisch und Französisch an der Dolmetscherschule in Berlin und wurde von dort direkt zur Nachrichtenauswertungsstelle im Großen Hauptquartier abkommandiert. Seine Entlassung aus dem Heeresdienst erfolgte im November 1918.

Nach vorübergehender Hauslehrertätigkeit war Julius Rackwitz ab 1920 als Auslandskorrespondent bei der Deutschen Bank Berlin angestellt. 1921 heiratete er Ella Bialostozky (geboren am 11.5.1893 in Neustettin). Aus ihrer Ehe gingen die Töchter Inge und Eva hervor. Die Familie lebte in der Carmen Sylva-Straße 60 in Berlin-Prenzlauer Berg. Als Julius Rackwitz 1937 seine Anstellung bei der Deutschen Bank durch Zwangspensionierung und damit auch sein Einkommen verlor, musste die Familie mehrmals umziehen. 1938 wurde er im Rahmen der Novemberpogrome in sog. Schutzhaft genommen und bis Mitte Dezember 1938 im KZ Sachsenhausen interniert. Er erhielt die Auflage, Deutschland zusammen mit seiner Familie zu verlassen. Dem Ehepaar gelang es über die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die Töchter mit den Kindertransporten 1939 nach England in Sicherheit zu bringen. Seine Bemühungen, anschließend gemeinsam mit seiner Frau Ella das Land zu verlassen, scheiterten: Julius Rackwitz wurde am 17.3.1943 nach Theresienstadt und am 23.10.1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Seine Ehefrau Ella wurde ebenfalls nach Ausschwitz deportiert (2.3.1943) und ermordet.

Das restituierte Buch auf lootedculturalassets.de:

Còrdula: Pagine di una donna. Firenze [u.a.]: Bocca 1876.

[Die Redaktion]