Ein Beitrag von Nicole S.
Die folgende Situation fand im Mathematikunterricht von Herr K. statt. Zu Beginn wurde mir bereits mitgeteilt, welche Schüler*innen Schwierigkeiten in Mathe haben, damit ich sie intensiver betreuen kann. In der vergangenen Unterrichtsstunde wurde die schriftliche Subtraktion im Zahlenraum bis 1000 durchgeführt und die Schüler*innen sollten weitere Aufgaben zu diesem Thema bearbeiten. Beim Rumgehen fiel mir auf, dass eine Schülerin noch gar nicht angefangen hatte, die Aufgaben zu bearbeiten. Annabelle (Name geändert) gehört zu den Kindern, die Schwierigkeiten in Mathematik haben. Also bin ich zu ihr rübergegangen und hab sie gefragt, ob sie Hilfe braucht. Sie verneinte und sagte „Ich krieg‘ das auch allein hin“ und verdeckte mit ihrer Hand das Arbeitsblatt.
Meine Einsichten
Mir ist bereits aufgefallen, dass sich Annabelle von Verständnisproblemen schnell entmutigen lässt. Wir haben gemeinsam ähnliche Aufgaben zu diesem Thema bearbeitet und sobald sie eine Rechnung nicht richtig gelöst hatte, wollte sie direkt aufgeben. Ich denke sie hat eine niedrige Selbstwirksamkeitserwartung, weswegen sie in dieser Unterrichtsstunde gar nicht erst versucht hat, die Aufgaben zu lösen, um einen weiteren „Misserfolg“ zu vermeiden.
Meine Folgerungen
Vor allem in der Mathematik ist es wichtig, dass Schüler*innen Erfolgserlebnisse haben, welche motivierend für weitere Aufgaben sind. Eine niedrige Selbstwirksamkeit führt meistens dazu, dass Schüler*innen die Herausforderungen lustlos angehen, was die Wahrscheinlichkeit eines Misserfolgs erhöht.
Meine Anschlussfragen
- Wie kann man Schüler*innen helfen, die keine Hilfe wollen?
- Wie kann man die Selbstwirksamkeit von Schüler*innen gezielt fördern?