„ … hat ein autistischer Schüler anscheinend das erste Mal richtig mitgemacht …“

Ein Beitrag von Theresa S.

Die Situation ereignete sich in einer Berliner Grundschule, die von Kindern mit unterschiedlichen sonderpädagogischen Förderschwerpunkten besucht wird. Am Anfang des Englischunterrichts einer vierten Klasse findet manchmal ein Ritual statt, bei dem die Schüler_innen sich gegenseitig auf Englisch fragen, wie es ihnen geht und dann darauf antworten. Das heißt, die Lehrkraft beginnt und fragt einen Schüler oder eine Schülerin wie es ihm bzw. ihr geht. Diese/r antwortet dann und fragt die nächste Schülerin bzw. den nächsten Schüler.

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„Ja, das stimmt auch.“

Ein Beitrag von Eric S.

Die beschriebene Situation ereignete sich im projektorientierten Unterricht einer jahrgangsgemischten Klasse bestehend aus Schüler*innen der siebten bis zehnten Klassenstufe.  Anwesend waren zwei Lehrkräfte, die an diesem Tag mit den Schüler*innen anfingen, eigenständig Turnbeutel aus alten T-Shirts zu nähen. Die Klasse ist aufgrund ihrer Größe und Heterogenität unruhig und es sind viele Eingriffe seitens der Lehrkräfte nötig, damit der Unterricht wie geplant stattfinden kann. Beide Lehrkräfte wirkten in dieser dritten Woche nach den Ferien bereits sichtlich übermüdet. Gleich zu Beginn der Stunde wurden mehrere, besonders unruhige Schüler*innen aus dem Raum verwiesen und die Lehrkräfte wirkten zunehmend genervt.

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„Boah, das wusste ich ja gar nicht … krass!“

Ein Beitrag von Jonas H.

Wie jeden Montag in meiner Praktikumszeit saß ich in der fünften Stunde im zweiten Obergeschoss des Schulgebäudes und begleitete die achte Klasse von Herrn R. Nur etwas war anders dieses Mal. Es saß ein Schüler allein in der ersten Reihe, den ich noch nicht kannte. Er war fast doppelt so groß und doppelt so schwer wie seine Klassenkamerad*innen. Alle Schüler*innen hatten ihre Federtaschen und Hefter an ihren Tischen bereitgelegt nur der „Neue“ nicht. Er besaß lediglich einen einzigen Bleistift.

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„Nö, ich will das aber nicht!“

Ein Beitrag von Alina H.

Die folgende Situation erlebte ich in einer 2. Klasse im Deutschunterricht. Die Kinder hängen schon etwas mit dem Stoff hinterher und wünschen sich seit dem Beginn der zweiten Klasse mit der Schreibschrift anzufangen. Jede Deutschstunde legen die SuS schon ihre Arbeitshefte mit auf den Tisch, in der Hoffnung, sie endlich zu benutzen. Nun war es endlich so weit. Die Lehrerin Frau Maier (Name geändert) sagte mir, dass wir in der kommenden Stunde mit der Schreibschrift beginnen werden. Sie wollte den Kindern eine Freude machen, da sie die letzten Stunden so fleißig gearbeitet hatten, um den Stoff schnell nachzuholen. Als Frau Maier also die Kinder ihre Hefte aufschlagen lässt, freuen sich alle SuS bis auf Johann (Name geändert).

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„Bei dieser Unterhaltung stellte sich heraus, dass Ari beinah alles über Fußball wusste …“

Ein Beitrag von Moritz S.

Die folgende Situation spielte sich während einer Exkursion mit einer 6. Klasse in die Waldschule im Berliner Grunewald ab. Ich durfte die Klasse als eine von zwei Aufsichtspersonen begleiten. Auf dem etwa 40-minütigen Weg vom Wedding verhielt sich die Klasse sowohl in der S-Bahn als auch auf der Straße anständig und respektvoll. Auch untereinander verstanden sich die Kinder gut und hatten viel Spaß. Es ergab sich nun auf dem Weg zur Waldschule eine interessante Situation.

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„Louis … bittet per Handzeichen darum, auf die Toilette gehen zu dürfen.“

Ein Beitrag von Katharina K.

Mein Mikroartikel bezieht sich auf ein Geschehen in der Mathe-Stunde in einer JüL-Klasse (Klassenstufe 1 bis 3) an einem Dienstag Vormittag. Der Schüler Louis (Name geändert, Klassenstufe 2) mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung bittet per Handzeichen darum, auf die Toilette gehen zu dürfen. Er kann sich generell schlecht konzentrieren und sucht manchmal mehrmals in einer Unterrichtsstunde die Toilette auf, wozu er allerdings jedes Mal die Begleitung eines weiteren Schülers der 2. oder 3. Klassenstufe benötigt, damit er auch schnell wieder den Weg zurück in die Klasse findet. Die Lehrerin, die sich gerade über die allgemeine Unruhe im Klassenzimmer ärgert, schlägt ihm die Bitte ab und reagiert sichtlich genervt mit der Antwort, er solle später gehen.
Keine zwei Minuten später macht sich Louis in die Hosen. Getuschel und vereinzeltes Gelächter macht sich breit. Louis lächelt unsicher. „„Louis … bittet per Handzeichen darum, auf die Toilette gehen zu dürfen.““ weiterlesen

„Lars“

Ein Beitrag von Sophie S.

Der Mikroartikel bezieht sich auf eine Musikstunde in einer dritten Klasse an einer musikalisch orientierten Grundschule. Die Klasse ist im Vergleich zu den anderen Klassen der Schule sehr klein. Sie besteht nur aus 20 Schülerinnen und Schülern, wobei in dieser Stunde zwei Kinder aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend waren. In den vorhergehenden Stunden haben die Schülerinnen und Schüler die Laute erforscht, welche sie mit ihrem eigenen Körper erzeugen können wie z.B. Klatschen, Stampfen, Pfeifen und viele mehr. Außerdem haben sich Frau X. und die Schülerinnen und Schüler mit dem Kinderlied „Musik den ganzen Tag“ auseinandergesetzt, es gemeinsam gehört und auch schon gesungen. Diese Stunde soll in der Aula stattfinden, wobei es wieder um die bereits zuvor behandelten Inhalte gehen soll. Bereits vor der Unterrichtsstunde wurde ich vorgewarnt, dass in dieser Klasse auch ein Schüler sei, welcher durch besonders störendes, geradezu unkontrolliertes Verhalten auffiele, die anderen Schülerinnen und Schüler aber einen Weg gefunden hätten, damit umzugehen, was als interessant und bewundernswert anmoderiert wurde. „„Lars““ weiterlesen