Praktikum in einer Studentenorganisation

Ich habe ein 15 wöchiges Auslandspraktikum in Mailand bei einer internationalen Studentenorganisation absolviert, nach dem ich zuvor 6 Monate über Erasmus in Mailand studiert habe.

Die Organisation kümmert sich um die ankommenden Erasmus Studenten und hilft diesen, sich zu integrieren und Anschluss zu finden, in dem sie dem Studenten bei Problem wie der Wohnungssuche, den Unikursen oder der Sprache behilflich ist und Events organisiert (in den Bereichen Sport, Kultur, Reisen, Tandem, Soziales…).

In meiner Praktikumszeit war ich der erste Ansprechpartner für die ankommenden Erasmus Studenten und versuchte ihnen bei eventuellen Problemen behilflich zu sein. Meine Aufgaben betrafen folgendes: registrieren der Erasmus Studenten in unserem System, erstellen der Mitgliedskarten, Kassentätigkeiten, Emails schreiben, Telefonate erledigen und bei Problemen mit der Universität vermitteln. Außerdem half ich, die Events zu organisieren und musste an den Versammlungen des Vereins teilnehmen.

Mit den Erasmus Studenten verständigte ich mich auf Englisch, alles andere war auf Italienisch. Dadurch habe ich mich in beiden Sprachen extrem verbessert.

Außerhalb meiner Arbeitszeiten hatte ich Zeit, am Erasmus Leben und am Sprachkurs teilzunehmen. Dieser wurde kostenlos zur Verfügung gestellt und war sehr hilfreich.

Ich kann jedem nur ein Erasmus Semester empfehlen, auch wenn man sich vielleicht nicht sicher ist, oder schüchtern, aber man trifft so viele tolle Menschen, die sich alle gleich fühlen: niemand kennt niemanden und deswegen sind alle offen für neue Freundschaften. Man reist viel, man unternimmt viel, trifft auf neue Kulturen. Außerdem wächst man unheimlich über sich hinaus und verändert seine Sicht auf viele Dinge. Ich kenne niemanden, der sein Erasmus Semester bereut hat, jedoch viele, die danach sehr traurig waren, zurück in ihr Heimatland kehren zu müssen, weil ihnen das Leben in einem anderen Land und diese Erfahrung so sehr gefallen hat.

Natürlich gibt es nicht nur schöne Momente. Natürlich vermisst man seine Familie und Freunde. Am Anfang ist alles total überwältigend, man versteht die Sprache nicht perfekt, die Universität ist groß und alles neu etc., aber die schönen Momente überwiegen definitiv und wie gesagt: alle Austauschstudenten befinden sich in der selben Situation.

Deswegen kann ich ein Erasmus Semester nur empfehlen und auch Mailand als Standort beziehungsweise Italien generell. Jedoch muss ich sagen, dass mir mein Studiumssemester besser gefallen hat, als mein Praktikumssemester, da ich in letzterem aufgrund meiner festen Arbeitszeiten nicht so flexibel war, wie meine Freunde, die dann zum Beispiel spontan beschlossen haben, einen Tag unter der Woche für einen Tagestrip nach Bologna zu fahren, wo ich jedoch im Büro sein musste. Nichts destotrotz war auch das Praktikumssemester sehr schön und ich bereue es nicht.

Tipps für andere Praktikanten
Vorbereitung
Außer Flug, Wohnung und Versicherung habe ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken gemacht und einfach alles auf mich zukommen lassen.

Praktikumssuche
Die Praktikumssuche erwies sich für meinen Fachbereich in Mailand als sehr schwierig, da es keine ausgeschriebenen Stellen gab und ich somit einfach Firmen angeschrieben habe. Am Ende habe ich von der Stelle jedoch über Kontakte erfahren.

Wohnungssuche
Die Wohnungssuche erwies sich in Mailand als schwierig, da es meistens nur Verträge für ein Jahr oder länger gab. Aufgrund dessen musste ich mir am Ende ein Zimmer mit zwei anderen Mädels teilen und habe 630 Euro bezahlt. Im Durchschnitt haben meine Freunde zwischen 450 und 600 Euro Miete gezahlt, falls man es in eine Uniresidenz schafft kosten diese sogar nur 300 Euro. Es empfiehlt sich also auf jeden Fall so früh wie möglich mit der Suche zu beginnen und es ist einfacher, wenn man vor Ort ist. Falls es eine Abteilung für internationale Studierende gibt, würde ich dort nachfragen.

Versicherung
Ich hatte eine Kombi Versicherung von hepster (Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung für 120 Euro für drei Monate.). Als Krankenversicherung empfehle ich ansonsten noch die Envivas, die die günstigste war, die ich gefunden habe und vor allem im Krankheitsfall wirklich alles erstattet hat und zuverlässig war.

Formalitäten vor Ort
Telefon-/Internetanschluss
Ich habe meine SIM Karte nicht gewechselt und den selben Tarif wie in Deutschland genutzt, ohne extra Gebühren zu haben (EU-Roaming).

Bank/Kontoeröffnung
Ich habe nur meine Visakarte genutzt und hatte dadurch keine Extragebühren beim Geldabheben.

Sonstiges
Die Monatskarte kostet 22 Euro im Monat.

Alltag/Freizeit
Ausgehmöglichkeiten
Das Nachtleben in Mailand ist sehr vielfältig. Von Montag bis Samstag gibt es immer einen Club der geöffnet hat und in Navigli gibt es eine Bar nach der anderen. Vor allem im Bus 90 und 91 sollte man jedoch seine Wertsachen nicht aus den Augen lassen, da unheimlich viel und mit guten Tricks geklaut wird. Außerdem nie in nicht offizielle Taxis steigen. Ansonsten habe ich mich immer, auch am Stadtrand, sicher gefühlt.

Sonstiges
Mailand hat eine super Lage, da man von da aus schnell in den Bergen und an den drei großen Seen ist. Außerdem sind viele schöne Städte in der Nähe und auch nach Ligurien ans Meer oder in die Toskana braucht man nicht länger als 2-3 Stunden. Außerdem gibt es in Mailand sechs weitere Standorte der Organisation, die Events für die Austauschstudenten organisieren und sich sehr gut um diese kümmern, so dass man schnell Anschluss findet.

Bildquelle: privat

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