Praktikum im Museum in Kopenhagen

Mein dreimonatiges Praktikum in einem Museum in Kopenhagen stand schon fest, bevor ich wusste das Erasmus auch Praktika finanziert. Zum Glück hatte ich das auf einer Erasmus Infoveranstaltung meines Institutes mitbekommen und konnte mich relativ schnell für das Erasmus Programm bewerben. Anders als bei einem Auslandsstudium ist der Bewerbungs-zeitraum weniger streng zeitlich festgelegt, allerdings muss man sich selbstständig um vieles kümmern. Visa, Anmeldung beim Amt und Wohnungssuche waren vorne mit dabei. Ich hatte es mir aber durch meinen relativ kurzen Aufenthaltszeitraum einfach gemacht: Wer unter drei Monate bleibt, braucht kein Visum oder muss sich beim Bürgeramt anmelden. Das heißt aber auch, das man kein Konto dort eröffnen kann. Dafür wiederum hatte ich eine Visa Karte mit der ich bequem überall bezahlen konnte. Das wirklich schwierige war die Wohnungssuche. Weil man in keiner dortigen Universität eingeschrieben ist, hat man auch kein Recht auf einen Platz im Studentenwohnheim. Ungefähr ein halbes Jahr vor Antritt meines Praktikums habe ich nach einer passenden Unterkunft gesucht und zahnlose Annoncen und Webseiten durchgegangen. Aber Aufpassen! Abzocker und seltsame Menschen treiben ihr Unwesen, so warnte man mich. Am Ende und durch Umwege bin ich schließlich bei einer Art Studentenwohnheim gelandet, die speziell auf Erasmus Studenten ausgerichtet ist: BaseCamp Kopenhagen, die auch in anderen Städten vorhanden sind. Man kann sich auf der Website ein Zimmer-Konzept seiner Wahl (unterschiedliche Größen, die je nach Preis variieren) aussuchen und sich auf die Warteliste setzten lassen. Wie gesagt, auch das muss frühzeitig gemacht werden. Bis ich Rückmeldung erhalten hatte und das Zimmer buchen konnte, war es schon September. Der Preis war für Kopenhagener Verhältnisse, die gute Lage mit einbezogen, wahrscheinlich fair, aber für eine Erasmus Studentin dennoch teuer. Alles in allem ist das Konzept von BaseCamp gut, mit vielen Veranstaltungen bei denen man andere Studenten kennenlernen kann. Als Praktikantin war das sehr schön, da ich sonst kaum mit Gleichaltrigen zu tun hatte. Meine eigentliche Arbeit im Museum hat mir sehr gefallen. Das Museum liegt im Herzen der Stadt, was mir die Möglichkeit gab nach Feierabend diese noch zu erkunden. Obwohl preislich teurer als Berlin, hat Kopenhagen Einiges zu bieten. Von einer schönen Altstadt zu angesagten Bars, Konzerten, einer Vielzahl von Museen und natürlich dem Schloss. Es gibt auch für Sparer genug Möglichkeiten auszugehen und Sachen zu entdecken. Kurze Tagesausflüge nach außerhalb sind ebenfalls möglich und auch hier gibt es einige tolle Ziele wie zum Beispiel mit dem Zug in 30 Minuten nach Malmö auf der Schwedischen Seite oder Richtung Norden zum Kroneborg Schloss, welches auch Hamlets Schloss genannt wird. Nach meinem dreimonatigem Aufenthalt habe ich immer noch das Gefühl nicht alles gesehen, bestaunt und probiert zu haben. Ich habe eine rundherum positive Erfahrung gemacht und bin auch sehr glücklich von so netten Menschen bei der Einrichtung aufgenommen worden zu sein. Die Arbeit als Praktikantin ist nicht immer interessant, aber man hat sich wirklich Mühe gegeben mir alles zu Zeigen und als ein Teil des Teams zu fühlen.
Unbedingt beachten: Kopenhagen ist eine Fahrrad Stadt. Auf Platz 1 führt sie noch vor Amsterdam und so sind auch die Straßen gebaut. Für wenig-Fahrer oder Fahrradanfänger würde ich aber davon abraten, weil man leicht in einen Pulk geraten kann und es auch allgemein schneller zugeht. Ist man aber sicher, lohnt es sich ein Fahrrad zu mieten, denn das ist billiger als ein Bus Ticket. Das Ticket System ist dem englischem ähnlich. Man besorgt sich eine aufladbare Karte, zum Beispiel am Bahnhof, auf die man Geld überträgt. Steigt man in den Bus oder in die Metro muss man an den blauen Schaltern „ein-checken“ und wenn man wieder aussteigt „aus-checken“ so wird dann die Ticket Summe abgezählt. Für Besucher würde ich ein Wochenend-Ticket empfehlen.

Tipps für andere Praktikanten
Vorbereitung

Früh genug mit der Vorbereitung anfangen! Mindestens 6-8 Monate vorher.

Praktikumssuche
Wenn nichts ausgeschrieben ist, Professoren oder direkt vor Ort nachfragen.

Wohnungssuche
Schauen ob es was für Erasmus Studenten gibt. Ansonsten über Portale die von anderen Erasmus Studenten bekannt sind.

Versicherung
Früh genug dran denken!

Sonstiges
Nachschauen wie die Anmeldung im Bürgeramt funktioniert, wenn notwendig.

Formalitäten vor Ort
Bank/Kontoeröffnung
Dafür braucht man einen Bescheid vom Bürgeramt – Vereinfacht geht das Bezahlen in den meisten Ländern über eine Visa Karte.

Alltag/Freizeit
Ausgehmöglichkeiten

Sind in der Stadt auf jeden Fall vorhanden.

Sonstiges
Die Innenstadt ist gut zu Fuß zu erkunden. Ticket-System ist dem englischem ähnlich. Für Fahrradfahrer unbedingt Fahrrad leihen, damit ist man flexibler und es ist kostengünstiger.

Bildquelle: privat

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