Biologie Praktikum in Wien

Im dritten Semester meines Masterstudiums ist ein Pflichtpraktikum vorgesehen. Ich habe mich entschieden ein dreimonatiges Praktikum in einer Arbeitsgruppe  für molekulare Pflanzenbiologie in Wien zumachen.

Das Insitut besteht aus verschiedenen Arbeitsgruppen, die je einen anderen Forschungsschwerpunkt innerhalb der molekularen Pflanzenwissenschaften haben. Durch wöchentliche Seminare und Vortragsreihen gibt es einen regen Austausch zwischen den Gruppen und man bekommt als PraktikantIn auch von den anderen Forschungsgruppen  einen Eindruck.

Das Insitut ist zusammen mit anderen Forschungsinstitutionen in den ViennaBioCampus eingebunden. Auch zwischen diesen Instituten gibt es viel Austausch und man kann dort Vortragsreihen zu verschiedenen Themen anhören, die sich nicht nur auf Pflanzenbiologie, sondern auch andere Bereiche der molekularen Biotechnologie beziehen.

Meine tägliche Arbeit bestand vor allem aus dem Planen, Durchführen und Auswerten von Labor-Experimenten. Am Anfang wurde ich in die Arbeitstechniken eingeführt und konnte dann nach und nach immer mehr selbständig machen und mir meine Arbeitszeit selbst einteilen.

Einmal wöchentlich hat sich die Arbeitsgruppe zum Labmeeting getroffen, in dem ein Gruppenmitglied seine Forschungsergebnisse vorstellt. Zum Abschluss meines Praktikums habe auch ich eine Zusammenfassung meiner Ergebnisse im Labmeeting präsentiert. Da ein Großteil der Gruppe aus internationalen Wissenschaftlern besteht, wurden die Labmeetings auf Englisch abgehalten und auch fast die gesamte sonstige Kommunikation lief auf Englisch ab.

Die Praktikumsbetreuung habe ich als besonders gut empfunden, da ich gleich zwei Postdocs hatte, die meine Ansprechpartner im Labor waren und die mir bei Fragen geholfen haben. Die freundliche und hilfsbereite Arbeitsatmosphäre Hat mir sehr gut gefallen!

Auch in den Pausen war für das leibliche Wohl gesorgt: Es gibt auf dem Campus eine Mensa und ein Café, das selbstgemachten Kuchen verkauft, außerdem eine gemütliche Teeküche mit Sofa und Sitzecke. Das Institut hat eine moderne Forschungsinfrastruktur und die Labore sind sehr gut ausgestattet.

Ich habe viel dazugelernt, nicht nur neue (molekularbiologische) Arbeitstechniken, sondern auch meine Arbeit selbstständig zu organisieren und Ergebnisse zu präsentieren.

Auch mein Aufenthalt in Wien außerhalb des Instituts hat mir gut gefallen. Wien ist eine schöne Stadt, in der es sich sehr gut leben lässt. Besonders die Innenstadt ist hübsch und es gibt viele Parks und natürlich die berühmten Wiener Kaffeehäuser! Man kann fast alles gut mit dem Fahrrad erreichen, aber auch der öffentliche Personennahverkehr ist sehr gut ausgebaut und sogar kostengünstiger als in Berlin.

Trotz der zunehmend strengeren Corona Maßnahmen der österreichischen Regierung, konnte ich mein Praktikum zum Glück wie geplant abschließen, da die Labore auch im Lockdown offengeblieben sind.

Tipps für andere Praktikanten

 Vorbereitung

Ich habe im Februar/ März angefangen mir eine Praktikumsstelle für September zu suchen. Durch die Corona Situation war es zwischenzeitlich nicht ganz klar, ob alles klappt, aber zum Glück konnte ich dann doch wie geplant ausreisen. Besonders mit dem Ausfüllen der Erasmus-Unterlagen sollte man rechtzeitig beginnen, da man von verschiedenen Personen Unterschriften einholen muss.

 Praktikumssuche

Mir wurde das Institut von einem Dozenten aus meinem Fachbereich empfohlen. Ich habe mir dann im Internet die Arbeitsgruppen des Instituts angeschaut und an einer der Gruppen eine Bewerbung per E-Mail geschickt und auch schnell eine Antwort bekommen.

 Wohnungssuche

Während meines Praktikums habe ich in einem Zimmer im Studentenwohnheim gewohnt. Viele Studentenwohnheime in Wien bieten auch Zimmer an, wenn man nicht in einer Wiener Hochschule immatrikuliert ist. Hier lohnt es sich im Internet zu schauen und Lage und Preise zu vergleichen. Man sollte auch darauf achten, welche Ausstattung im Studentenwohnheim inklusive ist und was man dann eventuell noch selbst mitbringen muss: Bei mir war zum Beispiel Geschirr und Bettdecke nicht inklusive und musste selbst mitgebracht werden. Wer lieber in WGs wohnt, kann sich auf WG-gesucht.de oder auch in Facebook Gruppen zur Wohnungssuche umschauen.

 Versicherung

Ich habe die Auslandversicherung für Praktikanten vom DAAD abgeschlossen.

 Telefon-/Internetanschluss

In dem Studentenwohnheim, in dem ich gewohnt habe, war ein WLAN Anschluss inklusive. Meine deutsche SIM Karte habe ich behalten.

Bank/Kontoeröffnung

Für mich war mein deutsches Bankkonto ausreichend. Man sollte sich aber vorab informieren, ob vielleicht Gebühren für die Bargeldabhebung im Ausland anfallen.

Ausgehmöglichkeiten

Wien hat ein reichliches Kulturangebot mit viele schöne Museen und Theatern, es gibt auch viele Kaffeehäuser und Bars. Im Wiener Prater und auf der Donauinsel kann man gut Fahrrad fahren oder spazieren gehen. Leider war gegen Ende meines Aufenthalts das kulturelle Angebot wegen der Corona-Maßnahmen sehr eingeschränkt.

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