Forschungspraktikum im Bereich Biochemie in Norwegen

Forschen und Leben während der Polarnacht an der nördlichsten Universität der Welt: Tromsø, wo genau liegt das denn, ist das nicht dunkel im Winter? Das war nur eine von vielen Fragen, die mir oft gestellt wurde, als ich von meinen Auslandsplänen von Berlin nach Tromsø von November bis März 2022 erzählte.


Mit wenig mehr als 70.000 Einwohnern ist Tromsø die größte Stadt im Norden von Norwegen und liegt rund 350 km nördlich des Polarkreises hauptsächlich auf der Insel Tromsøya. Der Flug von Olso in den Norden dauert daher in etwa so lange wie der Flug von Berlin in die norwegische Hauptstadt. Vom 21. November bis zum 21. Januar herrscht daher Polarnacht, die Sonne kommt während dieser zwei Monate gar nicht mehr über den Horizont. Das war für mich vor meinem Praktikum nur schwer vorstellbar, denn das bedeutet dennoch nicht, dass es den ganzen Tag lang dunkel ist. Um die Mittagszeit herum herrscht einige Stunden Helligkeit, oft poetisch als arktisches Licht bezeichnet. Diese wenige Stunden andauernde gedämpfte Tageshelligkeit fühlt sich an wie Morgendämmerung, die direkt in die Abendstimmung übergeht. Daher war ich gespannt, wie das Leben und Arbeiten unter solchen Bedingungen wohl sein würde.

Nachdem ich meine Bachelorarbeit im Bereich der Antibioitkaresistenzforschung abgeschlossen hatte, wollte ich weiter an diesem für mich sehr spannenden und wichtigem Thema arbeiten. Umso froher war ich, als sich die Möglichkeit bot, in einer Arbeitsgruppe ein Forschungspraktikum am einer Uni am Institut für Pharmazie zu absolvieren.

Die UiT im Norden von Norwegen ist die nördlichste Universität der Welt. Da zwischen der Freien Universität Berlin und der UiT kein direktes Erasmus+ Abkommen besteht, konnte mein Forschungsaufenthalt über das Erasmus+ Praktikumsprogramm gefördert werden. Bei der Vorbereitung und Beantragung der Formulare hat mir das Erasmus+ Team der Freien Universität sehr geholfen. Selbst in Pandemiezeiten war das Team immer per E-Mail erreichbar und auch die persönliche Sprechstunde half mir sehr, Detailfragen zu klären. Auch bei Problemen erfährt man hier als Studierender sehr große Unterstützung. Ansprechpartner an der UiT waren vor allem die Person mit administrativer Tätigkeit in der Arbeitsgruppe, die mich dann jeweils an andere Stellen weiterleiten konnten.
Das Semester in Norwegen beginnt im Januar und endet im Juni, das folgende Semester endet dann im Dezember. Da ich ein davon unabhängiges Praktikum in einer Forschungsgruppe an der Universität absolviert habe hat mich das wenig gestört, nebenbei konnte ich aber keine weiteren Kurse belegen. In der Arbeitsgruppe selbst hatte ich einen direkten Betreuer, der gemeinsam mit mir grob die Richtung der Experimente geplant hat und das Projekt so angepasst hat, dass ich dabei möglichst viel lernen konnte. Auch andere Gruppenmitglieder hatten immer ein offenes Ohr für mich und meine Fragen, so dass ich mich sehr gut betreut gefühlt habe.

Da in den Arbeitsgruppen an der Uni viele Menschen aus unterschiedlichen Staaten zusammenkommen, kommt man mit Englischkenntnissen sehr weit. Die meisten Norweger sprechen zudem sehr gutes English, was das norwegisch Lernen auch sehr erschweren kann. Da norwegisch an der FU nicht als Fremdsprache angeboten wird, kann man alternativ erste Worte gut mit Sprachapps wie Duolingo oder kostenlosen online Kursen (z.B. von FutureLearn) lernen. Vor Ort gibt es auch mehrere Sprachcafés (z.B. beim Roten Kreuz), die man kostenfrei besuchen kann, um die ersten gesprochenen Sätze mit Freiwilligen zu üben. Der Wohnungsmarkt steht durch wirtschaftliches Wachstum und die Insellage hoch im Norden generell unter Druck und Mietpreise bewegen sich ungefähr auf dem Preisniveau, das auch Berlin nun erreicht hat. Auf den Portalen finn.no und hybel.no findet man dennoch viele gute Angebote. Auch auf norwegische Annoncen kann man getrost mit Englisch antworten. Für längere Aufenthalte bietet sich auch das Studentenwerk Samsknipaden Wohnraum an, man sollte in jedem Fall sehr frühzeitig mit der Suche beginnen. Ich habe über die Portale eine WG gefunden, die ich mit zwei Norwegerinnen teilte. Meine Mitbewohnerinnen haben mir immer sehr geholfen, wenn ich Fragen hatte und mir auch nebenbei vieles gezeigt, das kann ich nur weiterempfehlen. Da Filme in Norwegen meist nicht synchronisiert werden, haben wir bei gemeinsamen Filmabenden (und auch sonst) alles mit norwegischen Untertiteln geschaut. Dadurch hatte ich schnell Anschluss und habe mich vor Ort sehr wohl und auch schnell zuhause gefühlt.
Auch die Lebenserhaltungskosten sind in Norwegen generell hoch. Als Student kann man jedoch in der App Troms Billlet ein vergünstigtes Busticket erwerben und auch der Eintritt in Museen, die zur Universität gehören, ist frei. Im Stadtzentrum zwischen Kino und Bibliothek kann man als Student auch bei der Kommune kostenlos Outdoormaterial entleihen (z.B. Langlaufskier, Schneeschuhe oder Winterzelte). Man sollte dennoch vor dem Aufenthalt ein gutes finanzielles Polster anlegen, um genug für Freizeit und Outdooraktivitäten übrig zu haben.

Tromsø ist bekannt für seine schöne Landschaft und nordische Tierwelt. Mit geführten Touren kann man Wale bei Skervøy beobachten, per Boot die Küstenlinie bestaunen, auf Skitour gehen, die Rentierherden der Sami, neben den Kvænn eine indigene Volksgruppe, besuchen oder sich beim Lenken eines Hundeschlittens versuchen. Diese geführte Touren lohnen sich, sind aber sehr kostenintensiv. Auch in der Stadt selbst hat Tromsø viel zu bieten. Neben Museen, die sich mit Kunst, dem Nordlicht, der Kultur der Sami, dem Klimawandel, Trollen oder den Polarexpeditionen beschäftigen, kann man bei Polaria, dem Ozeaneum, Seehunden beim Training zusehen. Bei einem Hafenbummel hat man einen schönen Blick auf die Eismeerkathedrale, die nördlichste Kathedrale der Welt. Im Stadtzentrum gibt es auch zahlreiche Bars, die von vielen Studierenden besucht werden, sportlich kann man in den zahlreichen Studentenklubs aktiv sein.
Das ist bei der herrschenden Dunkelheit neben der extra Aufnahme von Vitamin D sehr hilfreich, um einer Winterdepression entgegenzuwirken. Für Studierende, die weniger an die dunkle Zeit gewöhnt sind, hat die Uni auch Lichträume, in denen man ein wenig Studienzeit vor Tageslichtlampen verbringen kann. Das fand ich nicht unbedingt nötig, aber vor allem, wenn es im November dunkler oder im Februar wieder heller wird, ändert sich die Tageslichtlänge täglich sehr schnell, was dem Körper zu schaffen macht. Mit guten Freunden und ausreichend Schlaf kann man das aber gut ausgleichen.

Letztendlich entschädigt es sehr, wenn man an fast jedem wolkenlosem Tag einige Nordlichter am Himmel sieht, denn dafür liegt Tromsø am idealen Breitengrad. Um in der im Winter vereisten und verschneiten Stadt zum Zielort zu kommen, kann man entweder zu Fuß laufen (an eisigen Tagen können Spikes helfen, diese kann man überall im Stadtzentrum erwerben), mit dem gut ausgebautem Busnetz oder, wenn man denn möchte, wie die Einheimischen per Fahrrad (mit Spikereifen) oder mit Langlaufskiern über die Loipen, die sich in der Mitte über die Insel ziehen, fahren. Dabei schätzen viele Norweger eine gewisse persönliche Distanz von etwas mehr als einem Meter an Warteschlangen, Bushaltestellen oder in Einkaufsläden, was auch der Pandemie geschuldet sein kann. Sitzplätze im Bus werden beispielsweise nie doppelt besetzt, lieber bliebt man in der Mitte des Busses stehen.

Schon zu Pelzjägerzeiten wurde Tromsø als Paris des Nordens bezeichnet, weil die Einwohner sich entgegen der Vorurteile sehr weltgewandt kleideten. Das ist auch heute noch so, trotz des arktischen Winters und täglichen Temperaturen um die 0°C bis -10°C sind viele junge Leute in coolen Sneakern (selbstverständlich ohne Spikes) und modernen Kleidungsstilen unterwegs. Während der langen Dunkelheit finden in den Wintermonaten einige Festivals statt, wenn auch aufgrund der Pandemie mit einigen Einschränkungen. Zum Beipiel das Tromsø Arctic Film Festival im Januar, bei dem in allen Kinos und Theatern sowie dem Freiluftkino im Schnee im Stadtzentrum Filme aus aller Welt und von lokalen Filmproduzenten gezeigt werden. Zweimal im Jahr findet die Spisuka statt, bei er einige Tage lang Restaurantessen vergünstigt angeboten werden, was gerade Studenten zum geselligem Beisammensein nutzen.
Norwegen ist zwar kein EU-Mitglied, dennoch hat der Austausch definitv verdeutlicht, wie sehr durch die Förderprojekte und gemeinsamen Forschungsgelder eine starke Zusammenarbeit möglich ist. Die wissenschaftlichen Ergebnisse des Projektes, an dem ich in meinem Praktikum mitgearbeitet habe, werden wir im April auf einer der größten europäischen Konferenzen für Mikrobiologie und Infektionskrankheiten in Lissabon vorstellen. An dem Projekt sind auch durch diese Förderung Personen von vier Universitäten aus drei unterschiedlichen Länder beteiligt. Da gerade solche Themen nicht vor Grenzen halt machen, hoffe ich, auch im Masterstudium und in Zukunft meine geknüpften Kontakte zu erhalten, um solche Kooperationen weiter mit entwickeln und voranbringen zu können.

Ich habe durch mein Praktikum sehr viel gelernt, bin in meiner wissenschaftlichen Arbeit selbstständiger geworden und habe viele Methoden, die aus dem Studium kannte, erstmals tatsächlich praktisch anwenden können. Auch interkulturell konnte ich viele neue Kontakte knüpfen und Erfahrungen sammeln. Durch mein Praktikum habe ich auch verstärkt gelernt, über Themen offen miteinander zu sprechen, die in verschiedenen Länder tendenziell unterschiedlich gesehen werden. Es war spannend, so eine andere Sichtweise auf Themen wie beispielsweise Walfang oder soziale Absicherung zu erhalten. Ich hoffe, dass mich diese praktischen Erfahrungen auch in Zukunft begleiten und mir helfen werden, meinen Weg gemeinsam mit anderen friedlich weiter zu gehen.
Abschließend kann ich Tromsø und die UiT für einen Erasmus Aufenthalt nur weiterempfehlen. Die Menschen sind sehr hilfsbereit und nach ein wenig Kennenlernen auch sehr offen, auch bei Freizeitaktivitäten findet man schnell gute Freunde und Anschluss. Durch die Schönheit der Landschaft, die neu gewonnen Freunde, gemeinsame Ausflüge und die zahlreichen Angebote vergeht die Zeit wie im Fluge. Das Leben und Arbeiten inmitten der Polarnacht ist nach ein wenig Gewöhnung gut machbar und selbst am dunkelsten Tag gibt es nicht nur im übertragenen Sinne etwas Licht. Und manchmal, mit ein wenig Glück bei wolkenlosem Himmel, leitet einen das Nordlicht dann nach Hause.

Tipps für andere Praktikant/inn/en – Auf einen Blick

Vorbereitung & Anreise
Anreise ist nur per Auto, mit vielen Umstiegen im Bus (per Boot) oder per Flugzeug möglich. Flüge nach Tromsø sollte man dementsprechend frühzeitig buchen, um hohe Preise zu vermeiden. Direktverbindungen von Berlin aus existieren nicht, man muss meist über Oslo fliegen, hier gibt es aber täglich mehrere Anschlussflüge in den Norden. Mit einer Stunde Aufenthalt kann man hinkommen, man sollte aber aufpassen, nicht in den internationalen Flughafenbereich zu laufen, um nicht erneut durch die Sicherheitskontrollen zu müssen. Bei der Kofferabgabe sollte man noch einmal nachhaken, ob man diesen in Oslo eigenhändig neu am Schalter einchecken muss oder ob das von der Airline durchgeführt wird. Ist kein Drama, gerade wenn beide Flüge von unterschiedlichen Airlines durchgeführt werden, kommt es manchmal vor, dass man hier sein Gepäck verliert, das kann man sich aber meist am nächsten Tag am Flughafen abholen. Vom Flughafen selbst kommt man mit der Buslinie 24 auch abends gut ins Zentrum, der Ticketschalter ist direkt an der Bushaltestelle (aus dem Flughafen raus, Treppe runter, durch das Parkhaus durch (kein Schnee), immer geradeaus), meine Arbeitsgruppe war aber so hilfsbereit, mich direkt vom Flughafen abzuholen.

Beantragung Visum
Für Norwegen wird für Einreisende aus EU-Staaten kein Visum benötigt, für Aufenthalte über drei Monate muss man sich jedoch zeitnah nach Ankunft bei der Polizei registrieren lassen. Angeben muss man den Tag der Ankunft und die geplante Abreise, die Adresse des dauerhaften Aufenthaltsortes, das Beschäftigungsverhältnis (Erasmus Agreement reicht) und eine Erklärung über ausreichende Finanzmittel unterschreiben. Dafür muss man online ungefähr einen Monat im Voraus einen Termin beantragen, die Polizeistation liegt nah beim Stadtzentrum.

Praktikumssuche
Für die Praktikumssuche im akademischen Bereich bietet sich vor allem die Universität an, wo man bei einzelnen Arbeitsgruppen direkt anfragen kann. Aber auch nationale Webseiten wie Finn.no oder auch Tourismusanbieter haben häufig Angebote.

Wohnungssuche
Am empfehlenswertesten sind die Portale finn.no und hybel.no. für kleine Apartments und WG-Zimmer. Auch auf norwegische Annoncen kann man mit höflichem Englisch antworten und bekommt meist schnell eine Rückmeldung. Teilweise kann man auch bei Samsknipaden, dem Studierendenwerk, eine Unterkunft finden.

Versicherung
Nach Erhalt der Erstzusage kann man sich bei der Gruppenversicherung des DAAD mitversichern, das sind ca. 38EUR im Monat, die das nötige gut abdeckt.

Sonstiges
An der Universitätsbibliothek auf dem Campusgelände kann man kostenlos Dokumente drucken und scannen, dafür benötigt man von der Info eine Karte. Der IT-Service der Universität (Orakelet) benötigt ein wenig Zeit, um ein Benutzerkonto anzulegen, die Accounts sind mit Zweifaktor Authentifizierung geschützt – neben dem Passwort braucht man auch immer den Sicherheitscode (z.B. aus einer App).
Falls man die norwegischen Zeichen schnell eintippen möchte, kann man sich zusätzlich norwegisch als Sprachpaket auf dem PC herunterladen, beim Wechsel von deutscher zu norwegischer Tastaturbelegung werden dann die deutschen Sonderzeichen gegen die norwegischen getauscht.

Formalitäten vor Ort
Telefon-/Internetanschluss
Ein Internetanschluss ist so gut wie überall vorhanden, aufgrund der Europa weiten Roaming Verträge kann man den heimischen Telefonvertrag in vielen Fällen ohne zusätzliche Kosten weiternutzen.

Bank/Kontoeröffnung
Einige Banken ermöglichen eine Kontoeröffnung erst ab Aufenthalten über sechs Monaten, typische Banköffnungszeiten sind werktags von 10 – 15 Uhr. Die Spardabank beispielsweise eröffnet auch Kurzzeit-Konten. Für den Antrag, den man auf der Website ausfüllen muss, benötigt man die D-Nummer. Diese muss man bei Skattekaten, der norwegischen tax Administration beantragen, die in Tromsø in der Nähe von Polaria Ihren Sitz hat.

Ausgehmöglichkeiten und Freizeitgestaltung
Genieß es, hier zu sein und gönn dir einen Zimtknoten!Tromsø ist die nördlichste Universitätsstadt der Welt und hat im Stadtzentrum einige Ausgehmöglichkeiten, Bars und Cafés zu bieten. Zur Freizeitgestaltung gibt es Tromsø viele Angebote vonseiten der Universität, aber auch Dungeon & Dragons Gruppen (Tvibit), für Touristen zahlreiche buchbare Touren (z.B: Whalewatching, Dogsledding, Snowshoehike, Reindeervisit, Northern Lights Tours, Snowmobile safaris). Bei Turbo, einem kommunalem Ausleihservice für Outdoorequipment der sich im Stadtzentrum im Gebäude zwischen Kino und Bibliothek befindet, kann man sich als Student kostenlos Outdoor-Material ausleihen (z.B. Langlaufskier mit Schuhen, Schneeschuhe, Winterzelte etc.). Tromsø hat sogar einen kleinen Alpinpark, indem man Snowboarden oder Alpin Ski fahren kann. What´s App ist in Norwegen derzeit eher ungebräuchlich, eher wird über Snapchat oder den Facebook Messenger kommuniziert.

Sonstiges
Für den Winter benötigt man an einigen Tagen einfache Spikes an den Schuhen, einfache Versionen gibt es überall für 10-20EUR zu kaufen. In Tromsø kommt man mit dem Bus gut auf der Insel herum, das Ticket kann man in der App Troms Billet erwerben, Routen-Infos liefert die App Troms Reise. Die Stadt ist auch im Winter sehr Fahrrad-freundlich (zumindest aus Sicht vieler Einheimischer), gefahren wird dann mit Spike-Fahrradreifen, die bekommt man im Sportgeschäft. In normalen Supermärkten sind alkoholische Getränke mit maximal 5% Alkoholgehalt zu finden, höherprozentiges wie z.B. Wein gibt es ausschließlich im Vinmonopolet. Jekta und Nerstranda sind die Shopping malls.
Nach Tromsø führen keine Eisenbahngleise, die meisten reisen mit dem Flugzeug an. Im Sommer ist theoretisch eine mehrtägige Autofahrt möglich, auch mit Fernbussen (die dann über Schnellfähren fahren) ist theoretisch eine Verbindung gegeben, dafür muss man dann aber genügend Zeit und Geld einplanen.

Norwegische Spezialitäten
Bei einem Aufenthalt sollte man von den heimischen Spezialitäten unbedingt Polarbröd, den typischen brauen Käse Fløtemysost und Jarlsberg Käse probieren. Wenn man kein Vegetarier ist, lohnt es sich auch das lokale Rentierfleisch zu kosten. Von getrocknetem Fisch, den man in der Chipsabteilung findet, würde ich eher abraten. Da lohnt es sich eher, zu den mit Schokolade überzogenen Chips zu greifen, die viele Norweger gerne essen. Dann gibt es auch Marmelade von der Moltebeere (engl.: cloudberries, nor.: moltebær), einer gelblichen Beerenart, die nur im Norden wächst und etwas bitter schmeckt. Ein häufig im Supermarkt zu findener norwegischer Snack heißt Lefse, dieser besteht aus Teig, in dem sich entweder Sahne oder eine Zimt-Zucker Mischung verbirgt.
Empfehlenswerte Orte, um in Tromsø Polarlichter zu sehen
Um die Aurora Borealis am Himmel zu entdecken, muss es in der Umgebung möglichst dunkel sein, denn das Leuchten ist von sich aus nicht sehr stark. Tatsächlich wirkt es oft eher weißlich, denn das grün (oder rot, gelb) wird besonders durch Kameras so deutlich eingefangen, das menschliche Auge nimmt davon weniger wahr.

Besonders schön fand ich die Aussicht von der Bergspitze des Fjellheisens, da man sich dort auch immer wieder aufwärmen kann und mit ein wenig Glück die Nordlichter mit einer unter sich glitzernden Stadtkulisse genießen kann. Aber auch um den See Prestvannet herum, in Tromsdalen oder an der Südspitze der Insel (Busstopp Sydspissen/ Telegrafbukta) hat man sehr gute Chancen. Die besten Chancen hat man zeitlich zwischen ungefähr zehn Uhr und Mitternacht. Während der Polarnacht kommt es aber häufiger vor, dass man um fünf Uhr abends schon ein paar Lichter sieht.
In der Stadt selbst ist es meist zu hell, an einigen wenigen Tagen mit sehr viel Aktivität ist es aber auch möglich, direkt am Hafen oder im Stadtzentrum einen Blick zu erhaschen. Da Tromsø selbst am idealen Breitengrad liegt, hat man sehr gute Chancen und auch wenn Aurora Apps 10-20% ausgeben, reicht das mit ein wenig Geduld meist. Viel wichtiger ist, dass der Himmel wolkenlos ist und man auch Sterne erkennen kann. Deshalb fahren viele auch in nahegelgenen Fjords (z.B. nach Erstfjordbotn) oder in Richtung der finnischen Grenze, da man durch das dort vorherrschende Landklima meist wolkenfreiere Nächte hat. Ungefähr Ende März oder Anfang April endet die Polarlichtsaison, da es dann schon wieder relativ lange hell ist und ab Mitte-Ende Mai die Mitternachtssonne am Himmel steht.

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