Praktisches Jahr in einem Krankenhaus in Lissabon

Ich habe meine Praktisches Jahr im Hospital Santa Maria in Lissabon durchgeführt und kann dieses sehr weiterempfehlen. Ich habe jeweils einen Monat auf der Gastroenterologie, Nephrologie, Infektiologie und Rettungsstelle gearbeitet.

Zu den Aufgaben gehörten Blutentnahmen, Patientenuntersuchungen und Tagesdokumentationen. Zusätzlichen Unterricht gab es keinen. Die Arbeitszeit betrug 7h pro Tag und begann abhängig von der Station um 8 – 9 Uhr morgens. Es wurde nicht viel von einem erwartet, aber mit ausreichend Eigeninteresse durfte man im Laufe des Praktikums immer mehr Aufgaben, wie oben erwähnt, übernehmen.
Alles in allem würde ich das Praktikum sehr weiterempfehlen, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass man bereits gut Portugiesisch sprechen kann.
Am meisten kann ich die Infektiologie empfehlen, da ich dort schon eigenständig arbeiten durfte und am besten ins Team integriert wurde.
Lissabon ist wunderschöne Stadt und bietet eine wunderschöne Mischung aus Großstadtmetropole, kleinen verwinkelten Gassen, schönen Parks und Strand. Auch das kulturelle Angebot an Ausstellungen und Museen (die an Sonntagen oft kostenlos sind) ist üppig.
Ich habe vor 4 Jahren bereits für ein Jahr in Lissabon gewohnt und mich deswegen dafür entschieden nach Portugal für meine Praktikum zu gehen, da ich mich damals schon in die Stadt verliebt habe und sich diese Zuneigung durch den jetzigen Aufenthalt nur noch weiter intensiviert hat.
Nach der Arbeit war ich regelmäßig am Strand surfen, habe mich mit Freund:innen in Parks getroffen und bin abends in Bars gegangen. Meine Lieblingsstadtviertel ist Anjos an der grünen Ubahnlinie. Hier sind Menschen aller Nationen anzutreffen und auch die meisten meiner Lieblingsbars.
Man kann auch unter der Woche sehr viel Livemusik hören und die meisten Veranstaltungen beginnen früh genug, dass man am nächsten Tag trotzdem ausgeruht (einigermaßen) zur Arbeit gehen kann. Von Lissabon kann man zwei Strände, die zum Surfen geeignet sind, gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb von 40-60 Minuten erreichen. Carcavelos liegt an der Bahnlinie, die bis nach Cascais fährt. Die Wasserqualität ist, besonders nach Regen, nicht ganz so gut und der Strand ist ziemlich nah an der Straße. Der andere Strand befindet sich auf der anderen Seite des Tejos. Man muss dafür mit dem 3710 Bus nach Caparica fahren. Der Strand erstreckt sich noch weit in den Süden, es ist nicht so voll und man hat das Gefühl wirklich raus aus der Stadt zu kommen.
Das einzige nervige an Lissabon, neben der letzten Metro, die auch am Wochenende schon um 1 Uhr morgens fährt, ist die Wohnungssuche. Die Preise sind in den letzten Jahren explodiert und ein Verständnis für WGs, wie wir es aus Deutschland kennen, gibt es auch nicht so wirklich. Zimmer werden separat von einem Landlord vermietet und nicht an eine ganze WG, was dazu führt, dass die Leute oft irgendwie zusammengewürfelt werden. Ich hatte Glück, habe aber von anderen gehört, dass sie 500€ für ein kleines Zimmer zahlen.

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