Praktikum als Fremdsprachenassistenz in Paris

In dem Lycée Maurice Ravel wurde ich sehr herzlich empfangen. Schnell konnte ich mich in der Schule einfinden, orientieren und die ersten Aufgaben übernehmen. Ich hatte das Glück gemeinsam mit offenen und engagierten Kolleginnen zusammenarbeiten zu dürfen.

Insbesondere mit den Lehrkräften des Faches Deutsch an der Schule aber auch denen für andere Schulfächer sprach ich mich regelmäßig darüber ab, wie wir die Unterrichtsreihen oder Einzelstunden im Fach Deutsch gestalten und interdisziplinär Projekte für Schüler*innengruppen von der Jahrgangsstufe 6 bis 12 planen und organisieren. Für den regulären Unterricht teilten wir die Klassen meistens auf. Dies bot sich bei den Schülergruppen an, in denen die Schüler*innen zu unterschiedlichen Zeitpunkten das Fach Deutsch belegt und damit die deutsche Sprache zu lernen angefangen hatten. Einzelne Stunden durfte ich bis auf grundlegende Vorgaben selbst konzipieren. Auf diese Weise bot sich mir die Gelegenheit das anzuwenden und auszuprobieren, was ich im Rahmen meiner Lehramtsausbildung an der Freien Universität gelernt hatte. Dabei standen meine Kolleginnen immer zur Verfügung, um mir zu helfen und konstruktives Feedback zu geben. Dies erlaubte mir mich als Fremdsprachenlehrkraft deutlich weiterzuentwickeln.
Auch außerhalb der Schule, im Rahmen von Fachschaftsessen oder besonderen Veranstaltungen, traf und tauschte ich mich mit meinen Kolleg*innen uns über Themen wie zum Beispiel Klassenmanagement, Motivation, Unterrichtsmethoden und auch über die verschiedene Schulstrukturen in Frankreich und in Deutschland aus. In dieser Zeit planten wir auch Projekte für die Schüler*innen an dem Pariser Gymnasium und lernten uns persönlich und auch in Hinsicht auf unsere beruflichen Ziele besser kennen. Wir tauschten uns über Erfahrungen und den Umgang mit Herausforderungen im Lehrer*innenalltag aus.
Sie zeigten mir besondere kulturelle Orte in Paris und waren selbst für mich da, als ich Unterstützung über den Berufskontext hinaus benötigte, wie zum Beispiel bei der Wohnungssuche in Paris oder bei administrativen Angelegenheiten zu Beginn meines Auslandsaufenthalts.
Sie freuten sich ihrerseits auch darüber sich mit mir austauschen zu können, zum Beispiel, um zu erfahren, wie ich die Schule in Deutschland erlebe und um gemeinsam moderne Unterrichtsideen für die Schüler*innen, die an dem Pariser Gymnasium Deutsch lernen, zu entwickeln. Gegenseitig halfen wir uns bei der Aufrechterhaltung und der stetigen Verbesserung unserer Sprachkenntnisse und strategischen Sprachlernkenntnissen.
Mein Hauptziel Kontakte mit Lehrer*innen aus Frankreich zu etablieren ist mir durch dieses Praktikum gelungen und ich freue mich darüber die Kontakte weiterzupflegen. Mit den Kolleg*innen in Paris könnte ich als zukünftige Französischlehrkraft in Berlin Brief- und Schüleraustausche und Begegnungen organisieren.
Das Praktikum in Paris ermöglichte mir auch mich als Lehrerin im Fach Deutsch als Fremdsprache weiterzuentwickeln. Ich wurde als Nachhilfelehrerin französischen Familien empfohlen und konnte Fortbildungsangebote des Goethe-Instituts wahrnehmen. Auch in diesem Rahmen lernte ich neue Menschen kennen und unterhielt mich mit ihnen über Weiterbildungsmöglichkeiten.
In meiner Freizeit sah ich Bekannte, die ich aus Reisen oder zum Beispiel einem frankophonen Chor aus Berlin kannte, wieder und entwickelte tiefe Freundschaften und erweiterte meinen Bekanntenkreis mit inspirierenden Menschen. Sie zeigten mir Paris und die Umgebung auf verschiedene Weise.
In Paris zu leben ist zwar teurer als in Berlin beispielsweise. Dafür hat die Stadt in kultureller Hinsicht viel zu bieten. Regelmäßig besuchte ich neue Ausstellungen. Aber kostete auch meine Zeit in Paris aus, um Dauerausstellungen wieder zu besuchen, zu genießen und mein Wissen zu erweitern. Dank meiner Freunde in Paris konnte ich in das französische Leben eintauchen und es intensiv erleben. Zum Beispiel verbrachte ich ein Wochenende in Fécamp, einer Stadt in der Normandie bei der Familie von Freunden. Die Mutter führt Touristen durch die normannische Küstenstadt und die Umgebung und als ich da war erzählte und erklärte sie mir viel über die Geschichte der Normandie, Traditionen und französischer Gepflogenheiten.
Für die Verbesserung meiner Sprachkenntnisse konnte ich deutlich von dem Austauschprogramm profitieren, da ich im Alltag ständig mit der Kommunikation auf Französisch konfrontiert wurde und ich in Paris schnell sozialen Anschluss fand und mich eingebunden fühlte.
Sehr gerne würde ich meine Assistenzzeit in Frankreich wiederholen. Die Schule, meine Kolleg*innen und meine Freunde in Paris würden sich sehr darüber freuen und es würde meinen größten Wünsche als frankophile und leidenschaftliche Fremdsprachenlehrkraft erfüllen.

Tipps für andere Praktikant:innen

Vorbereitung

In Paris ist es sehr hilfreich vor Ort zu sein, um administrative Angelegenheiten zu erledigen und eine Unterkunft zu finden. Häufig sind nämlich persönliche Treffen notwendig.

Beantragung Visum

Ich musste selbst kein Visum beantragen. Deswegen kann ich dazu keine Tipps geben.

Praktikumssuche
Ich bekam eine Schule im Rahmen des Programms Fremdsprachenassistenz des PAD zugewiesen.

Wohnungssuche
Falls WG-Leben bevorzugt, hilft bei der Suche am meisten der Kontakt zu Bekannten und die regelmäßige Suche und Reaktion auf Anzeigen in spezifischen Gruppen oder Seiten auf Facebook.

In meiner Schule gab es die Möglichkeit ein Zimmer in dem Internat zu mieten. Im Rahmen des Assistenzaustauschprogramms besteht ansonsten die Möglichkeit für Zimmer in Studentenwohnheimen zu reservieren. Eine begrenzte Anzahl an Plätzen steht den Fremdsprachassistenten in Paris jedes Jahr zur Verfügung. Dabei rate ich dringend auf die Fristen zur Anmeldung oder Bestätigung zu achten.

Versicherung
Die Versicherung läuft sehr anders in Frankreich als in Deutschland. Eine Haftpflichtversicherung wird zum Beispiel in der Regel über eine französische Geldbank abgeschlossen. Mir hat es geholfen in dem Ratgeber für Fremdsprachassistenten nachzuschlagen. Ich empfehle sich frühzeitig, um die verschiedenen Versicherungen zu kümmern!

Sonstiges
Als Lehrkräfte tätige Personen erhalten in Paris einen Pass Éducation, mit dem sie kostenfrei oder vergünstigt Ausstellungen besuchen können.

Formalitäten vor Ort

Telefon-/Internetanschluss
In Frankreich gibt es deutlich günstigere Angebote als in Deutschland. Kostengünstiger wäre es seinen deutschen Handyvertrag nicht zu behalten.

Bank/Kontoeröffnung
Die Eröffnung eines Bankkontos ist bei der Crédit Mutuel kostenlos möglich. Bei anderen Banken fallen Gebühren an.

Sonstiges
Vermieter und andere bevorzugen in der Regel persönliche Treffen zur Vereinbarung von administrativen Angelegenheiten oder zum vertragsabschluss.

Alltag/Freizeit

Ausgehmöglichkeiten
Das 20. Und 19. Arrondissement erinnerten mich etwas an Berlin. Hier ist das Nachtleben weniger touristisch und persönlicher.

 

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