Um meine Praktikumsstelle in Lissabon zu bekommen, habe ich mich nach dem Lesen eines interessanten Papers mit einer Initiativbewerbung (inkl. Lebenslauf und Bachelorzeugnis) bei diesem Labor beworben und nach einem Zoom Interview auch direkt die Zusage dieses Forschungspraktikums bekommen. Da ich bereits im Vorfeld Kontakt mit den hilfreichen Mitarbeitern des ERASMUS Office hatte, habe ich direkt angefangen, alle erforderlichen Unterlagen für das ERASMUS plus Stipendium zu sammeln.
Die Wohnungssuche gestaltete sich tatsächlich etwas schwierig, da die Preise in Lissabon in den letzten Jahren extrem gestiegen sind und es nicht viele Angebote und viele Suchende gibt. Zunächst habe ich versucht in der App „Idealista“ (ähnlich zu Immobilienscout24) eine Wohnung zu finden, allerdings gestaltete sich dies schwierig – da entweder niemand geantwortet hat oder die Leute nur eine Besichtigung vor Ort wollten. Schließlich wurde ich durch eine Freundin in eine WhatsApp Gruppe hinzugefügt, in der Leute Untermieter für ihre freie WG-Zimmer suchten und wurde schließlich mit viel Glück auch fündig! Bei einem WG-Zimmer im Zentrum sollte man mit ca. 500-650 Euro rechnen. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind sehr gut ausgebaut und für 40 Euro pro Monat bekommt man eine Karte mit der man sowohl Bus und Metro als auch Boote und sogar Züge außerhalb Lissabons nutzen kann.
Lissabon hat unendlich viel zu bieten – von Restaurants, Cafés, Bars, Clubs sowie Kultur und Strand ist wirklich für jeden was dabei! Auch das Wetter ist natürlich im Winter besser als in Deutschland, wodurch man auch einen deutlichen Unterschied im Lebensgefühl und der Laune der Menschen erkennen kann.
In meinem Labor und dem ganzen Institut wurde ich schnell sehr gut aufgenommen und habe viele nette und hilfreiche Leute kennengelernt. Generell ist die Stimmung im Institut sehr gut, egal ob das die Arbeit oder das monatliche „Informal Gathering“ auf der Dachterrasse betraf. Die Arbeit und das Projekt waren sehr anspruchsvoll und mit viel Arbeit verbunden, was im Bereich der Biochemie nicht ungewöhnlich ist, sorgte aber dafür, dass ich sehr viel dazugelernt habe. Besonders im Bereich der selbstständigen Planung von Experimenten und im Erlernen neuer biochemischer Methoden. Besonders froh war ich, dass ich durch mein Team sehr viele portugiesische Freunde gefunden habe, wodurch ich das Land auch auf eine ganz andere Weise erleben konnte.
In den sechs Monaten konnte ich einen guten Einblick in das Projekt aber auch dem Leben in Portugal bekommen. Ich habe mich hier durch die Leute, das Wetter und die Kultur extrem wohl gefühlt und bin extrem dankbar für diese Möglichkeit, die mir das ERASMUS Praktikum eröffnet hat!
Tipps für andere Praktikant:innen
Vorbereitung
Kontakt mit Leuten die bereits in Lissabon gewohnt haben und andere Leute kennen aufnehmen (extrem hilfreich für die Wohnungssuche hier), Facebook Gruppen, Kontakt aufnehmen mit Leuten in der Institution/Praktikumsstelle
Praktikumssuche
Websites der Institute/Labore, Initiativbewerbungen mit CV, Diploma und Motivationsschreiben
Wohnungssuche
Facebook, Whatsapp-gruppen
Versicherung
DAAD und Europäische Krankenversicherungskarte!
Telefon-/Internetanschluss
Meist bereits im Vertrag mit inbegriffen
Bank/Kontoeröffnung
Keine Erfahrung; soweit man ein Konto in einem europäischen Land besitzt ist das ausreichend
Ausgehmöglichkeiten
Sehr viele Möglichkeiten in Lissabon und Umgebung! Restaurants, Bars, Clubs, Cafés, Strand……