Praktikum in Lissabon

Das Landwirtschaftliche Institut der Universität in Lissabon hat einen traumhaften Campus. Es gibt einen Botanischen Garten, Felder (zB Wein), Tiere, viel Platz und die besten Ausblicke über die Stadt und den Fluss Tejo. Von diesem grünen Fleck inmitten der Stadt werden diverse Aspekte der Umwelt und des Landbaus in Portugal erforscht. Unterrichtet werden unter anderem Module zu Feuer Ökologie, welche nicht nur für Portugal höchst relevant sind, da sich Waldbrände durch die klimatischen Veränderungen immer weiter ausbreiten. Wer also ein Interesse an Mediterranen Ökosystemen, Naturschutz und Landbau hat ist an diesem Institut gut aufgehoben. Unterrichtet wird hauptsächlich auf Portugiesisch, allerdings ist das Unterrichtsmaterial in der Regel auch auf Englisch verfügbar. Einen Sprachkurs würde ich sehr empfehlen. Diese werden auch über die Uni angeboten.

Für Praktika sind Portugiesisch Kenntnisse nicht essenziell, da die Betreuenden Professor*innen englisch sprechen. Mein Praktikum war im Waldforschungsinstitut (CEF). In meiner Bewerbung habe ich mein Interesse an Bodenökologie bekundet. Ich durfte dann während meines fünf monatigen Praktikums untersuchen wie sich Trockenheit und invasive Pflanzenarten auf die Nährstoffe und mikrobielle Diversität der Böden in Montados auswirken. Montados sind Portugiesische Korkeichen Agroforste von hoher sozio-ökonomischer Bedeutung sind. Daher gilt es nachhaltige Managementmethoden zu entwickeln und zu implementieren. Es war toll an einem Projekt mitwirken zu dürfen, welches solch aktuelle Herausforderungen wie Trockenheit und Landmanagement behandelt. In den ersten Wochen musste das Projekt erst einmal ins Rollen kommen und es gab ein paar Meeting mit Forschenden aus den verschiedenen Departments. Ich musste hier viel Eigeninitiative zeigen um wirklich involviert zu werden. Glücklicherweise konnte ich immer bei den Professor*innen anklopfen um nächste Schritte zu besprechen. Schon bald kam dann die Exkursion zustande bei welcher die Bodenproben genommen wurden. Es hat mir sehr gefallen Feldarbeit zu machen und ich hätte gern noch mehr davon gemacht, der Ort war allerdings ziemlich weit von der Uni entfernt. Von dort an habe ich die Proben im Labor untersucht und hier Unterstützung von dem sehr hilfsbereiten und freundlichen Labormitarbeiter bekommen. Da Universitäten in Portugal nicht gut gefördert werden, war das Labor (im Vergleich zum Standard der FU) historisch. Trotzdem ließen sich alle Analysen durchführen und es gibt Kollaborationen mit anderen Laboren, wo Proben für bestimmte Analysen eigeschickt werden. So war es z.B. mit den genetischen Sequenzierungen der Mikroorganismen. Beim Auswerten der Daten war es mir überlassen ob ich jeden Tag ins Institut fahre oder von Zuhause aus arbeite. Auch die Arbeitszeiten waren flexibel. An den Feldtagen war ich von Morgens bis Abends unterwegs und an anderen Tagen konnte ich es mir so einteilen, dass ich schon früh fertig war. Diese Freiheit hat mit sehr gefallen, allerdings hätte ich gern auch enger mit einem Team zusammengearbeitet. Eine Praktikantin die zeitgleich mit mir am Institut war, hat ein Projekt gemacht an dem auch eine Doktorandin arbeitete. Dadurch war sie besser betreut als ich. Ich würde empfehlen im Bewerbungsprozess danach zu fragen.

Nun nach Beendigung des Praktikus schreibe ich meine Bachelorarbeit über die in Portugal erhobenen Daten. Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte schon in der Bachelorarbeit etwas zu machen, was genau in meinem Interessengebiet liegt und habe viele schöne Erinnerungen an mein Praktikum und an Portugal. Es sind bleibende Freundschaften mit Menschen aus Klima Aktivismus Gruppen entstanden. Eine Reise über Land kann ich sehr empfehlen. So konnte ich noch viel mehr von Portugal und Europa kennenlernen. Den bezaubernden Norden Portugals, tolle Wanderwege, beeindruckende Felsklippen und malerische Dörfer. Die Portugiesen sind sehr gastfreundlich und interessiert.  Es war mit Sicherheit nicht meine letzte Reise dorthin und beim nächsten mal werde ich auf jeden Fall wieder den Landwirtschaft Campus (ISA) besuchen.

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