Krankenhauspraktikum in Paris

Im Rahmen des praktischen Jahres am Ende des Medizinstudiums habe ich zwei Monate in der Abteilung der Viszeral- und Digestivchirurgie am Krankenhaus St. Antoine in Paris absolviert.


Die Arbeit vor Ort gliedert sich in die Teilnahme an Operationen und die Arbeit auf der Station – insbesondere die Vorbereitung der Lehrvisiten mit den leitenden Ärzt:innen. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Lehreinheiten, in denen die Studierenden Patient:innenfälle vorstellen und im Anschluss diskutieren.
Die Operationen beginnen meistens um 8h. Es gibt drei Operationssäle, in denen verschiedene Operationen stattfinden. Außerdem gibt es einen ambulanten Bereich, in dem kleinere Operationen durchgeführt werden. Für die Operationen kann man sich steril einwaschen und hat dann häufig die Aufgabe, den Operateur:innen die Operationsutensilien anzureichen. Darüber hinaus kann man Fragen stellen, um ein wenig von der Expertise der Chirurg:innen zu profitieren, bei kleineren Dingen assistieren und häufig am Ende einer Operation selbstständig nähen.

Die Arbeit auf der Station ist hauptsächlich geprägt von der Vorstellung der Patient:innen im Rahmen der wöchentlichen Lehrvisite mit dem Chefarzt der Abteilung. Im Rahmen dieser Visite werden alle Patient:innen recht ausführlich vorgestellt, gemeinsam besprochen und im Anschluss auch untersucht.

Außerdem haben die Oberärzt:innen ihre Sprechstunden, zu denen man in Absprache mit ihnen immer mitgehen kann. Im Rahmen dieser Sprechstunden werden Patient:innen auf Operationen vorbereitet bzw. nach zurückliegenden Operationen medizinisch begleitet, sodass man ein wenig über den Kontext und die Auswirkungen der einzelnen Operationen erfahren kann.

Die Organisation der Schichten und Arbeitszeiten erfolgt gemeinsam mit den französischen Medizinstudierenden. Es gibt eine Tabelle, in der alles geplant und festgehalten wird. Neben den normalen Tagesdiensten gibt es auch 24h-Schichten, die man als Erasmus-Studirernde:r auch übernehmen kann, wenn man möchte.

Insgesamt habe ich acht interessante und lehrreiche Wochen in der Abteilung der Viszeral- und Digestivchirurgie am Krankenhaus St. Antoine verbracht.
Es gibt viel zu lernen und zu entdecken und die man wird schnell von den Mitarbeitenden im Krankenhaus und den französischen Medizinstudierenden in deren Abläufe integriert.
Neben meiner Arbeit im Krankenhaus durfte ich von Paris reichhaltigem Museums- und Kulturangebot profitieren, bin viel in Museen gegangen und habe die Stadt ein wenig erkundet.
In der letzten Woche habe ich mich fürs Orchester und einen Chor angemeldet, da ich noch für einen weiteren Teil meines praktischen Jahres in Paris bleibe. So freue ich mich nun auf den Beginn des akademischen Jahres hier in Paris und darauf, regelmäßig im Orchester zu spielen und im Chor zu singen. Außerdem habe ich ein kleines Ehrenamt bei Médecine du Monde angetreten, um ein wenig mit den hilfebedürftigen Menschen, die in Paris leben, in Kontakt zu treten und bin sehr gespannt auf die kommenden Wochen und Monate.

Zum Abschluss dieses kurzen Berichts möchte ich mich ganz herzlich bei allen Organisator:innen und Mitarbeitenden von ERASMUS+ bedanken. Für die Möglichkeit, sechs Monate meines praktischen Jahres in Frankreich verbringen zu dürfen und in zwei verschiedenen Krankenhäusern in Paris arbeiten zu dürfen, bin ich mehr als dankbar. Frei in einem europäischen Land leben und arbeiten zu dürfen und somit teilzunehmen am innereuropäischen, interkulturellen Austausch ist für mich der Inbegriff der Idee eines gemeinsamen Europas.


Tipps für Praktikant:innen

Vorbereitung

Die Vorbereitung erfolgt individuell. Ich habe mich auf Portalen für das praktische Jahr ein wenig über die verschiedenen Krankenhäuser im Ausland informiert.

Wohnungssuche

Auf dem Pariser Wohnungsmarkt gibt es sicherlich diverse Möglichkeiten. Ich habe mich für die Website La Carte des Colocs eine nette WG im 5eme Arrondissement gefunden.

Versicherung

Für das praktische Jahr benötigt man eine Berufshaftpflicht- und eine Unfallversicherung. Beide habe ich für sehr wenig Geld beim Hartmannbund abgeschlossen. Ansonsten war ich ganz normal über meine deutsche Krankenversicherung krankenversichert.

Telefon-/Internetanschluss

Europäischer Handyvertrag

Bank/Kontoeröffnung

Normales deutsches Konto ist ausreichend. Mit der DKB-Karte kann man zum Beispiel kostenlos Geld abheben und auch bezahlen.

Ausgehmöglichkeiten

On est à Paris, es gibt so viel, lasst euch einfach inspirieren

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