Veterinärmedizinische Erfahrungen in Wien

Wien – eine Stadt voller Kunst, Kultur und Wissen. Die zog mich seit meinem ersten Besuch vor etlichen Jahren in den Bann und ließ mich seitdem nicht mehr los. Dieses Jahr war es nun so weit.

Dank der Förderung durch das Erasmus- Programm und des Deutschlandstipendiums konnte ich meinem Traum verwirklichen und wenige Monate Teil der -so erzählen es einem alle Wiener- lebenswertesten Stadt der Welt sein.

Neben dem Tag- und dem Nachtleben, die so unterschiedlich zu Berlin sind und es mit so angetan haben, dass ich oft nur wenige Stunden geschlafen habe, genoss ich sehr die Arbeit an meinem Praktikumsort. Die vetmed Wien liegt etwas außerhalb am Wiener Stadtrand und ist wie eine Stadt in der Stadt. Der Campus lässt Herzen von Fans der amerikanischen Collegefilme (da gehör ich 100% dazu) höher schlagen. Der Campus ist 1 km in der Länge und ist durch Mauern abgegrenzt vom normalen Stadttrubel. Auf dem Campus sind Fußballplatz, Reithalle, eine Cafeteria und sogar eine eigene Bar mit Club. Die Veterinärmediziner begreifen sich dadurch als enge Gemeinschaft, die einen aber immer herzlich mit aufnimmt. Die Arbeit an sich hat auch viel Spaß gemacht. Die gesamte Kleintierklinik wurde vor wenigen Jahren neu gebaut und ist sehr modern, dabei trotz allem lichtdurchflutet und gemütlich. Kaum eine Tür musste ich per Klinik öffnen, meist per Chip oder Bewegungssensor. Und auch von der Raumaufteilung bin ich absolut begeistert. Die ersten Wochen lief ich gefühlt nur staunend von einem Raum zum nächsten.

Einen Teil meines Praktikums verbrachte ich auf der Internen, den anderen in der Bildgebung. Die Interne ist riesig, sodass ich darauf achten musste nicht in der Vielzahl der Ärzte und Studenten unterzugehen. Da war Eigeninitiative gefragt. Schnell hatte ich mich so ins Team eingebracht und dadurch lief es echt sehr gut. Die Ärzte lassen einen so gut wie alles machen und nehmen sich immer Zeit fragen zu beantworten und Fälle zu diskutieren. Einige Ärzte prüfen einen auch;) Als Fazit zur Interne lässt sich sagen, dass ich wahnsinnig viel gelernt habe, das Team ist sehr nett, dich Eigeninitiative ist gefragt.

Die Bildgebung wiederum war ganz anders. Die Abteilung ist sowohl von den Räumlichkeiten als auch von der Teamgröße her kleiner. Dadurch ist die Atmosphäre aber viel familiärer und die Betreuung besser. Schon von Tag eins an durfte ich selbst die Patienten schallen und später Röntgen. Die Lernkurve ist ebenso wie in der Internen sehr steil. Auch hier nimmt sich jeder Zeit einem etwas zu erklären und Fälle nachzubesprechen.

Zusammenfassend war die Atmosphäre hier äußerst angenehm und die Praktikantenbetreuung sehr gut. Ich ging aus diesem Praktikum heraus in dem Wissen viele Röntgen- und Ultraschallbilder aufnehmen und befunden zu können.

So schnell das Praktikum begann, so schnell war es wieder vorbei. Ich werde immer mit Freude an diese wunderschöne Zeit zurückdenken. Mein nächster Besuch in Wien ist für nächstes Jahr schon geplant. Da werde ich meine neu gewonnenen Freunde besuchen und wieder das Tag- und Nachtleben genießen. Diesmal vielleicht mit etwas mehr Schlaf;)


Tipps für andere Praktikant:innen

Vorbereitung

Es lohnt sich vorher einen Stadtführer sich zu holen. Ich hatte einen mit so geplanten Stadttouren für jeden Bezirk und die die immer abgelaufen. Das war echt eine tolle Investition. Ansonsten für das Praktikum braucht man als Vorbereitung eigentlich wenig. Ich hatte noch 2 Fachbücher mit. Aber ihr habt auch Zugang zur Bibliothek.

Beantragung Visum

Das lief soweit ich weiss über die Universität Wien oder das Wohnheim.

Praktikumssuche

Ich wollte unbedingt ins Ausland. Aber am besten dorthin, wo Deutsch gesprochen wird und was nicht so weit weg ist. Die Kleintierklink der vetmed wurde vor wenigen Jahren komplett neu gebaut und hat zudem einen sehr guten Ruf in Berlin, so dass die Wahl schnell getroffen war.

 

Wohnungssuche

Das war etwas schwierig. Wien ist sehr teuer. Diese ganzen Angebote über wg-gesucht oder so fand ich alle zu teuer. Bzw. Stimmte meist das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht, oder es war zu weit von der Uni entfernt. Die vetmed hat was tolles und zwar ihr eigenes Studentenwohnheim. Eine Freundin von mir wohnt da und das  ist super schön. Jedes Zimmer mit Küche und Bad und in Top-Zustand. Da ich jedoch nur zwei Monate da war, waren meine Chancen dort einen Platz zu bekommen gering, sodass ich mich beim OeAd gemeldet habe. Am nächsten Tag bekam ich über den OeAdeinen Wohnheimsplatz in OeJAB. Das Wohnheim war in Ordnung und ich habe dort zwei sehr tolle Menschen kennengelernt:)

 

Versicherung

Das läuft über die vetmed. Da zahlt man einen kleinen Beitrag und hat dann eine Arbeits- und Unfallversicherung. Ich bin ansonsten bei der AXA. Ich habe die vorher einmal angerufen, ob Krankenversicherung und Private Haftpflicht auch in Wien weiter besteht und das tut es.

 

Formalitäten vor Ort

Telefon-/Internetanschluss

Im Wohnheim gab es WLAN.

Bank/Kontoeröffnung

Ich hab einfach alles Bar bezahlt. Das ging sehr gut in Wien

 

Alltag/Freizeit

Ausgehmöglichkeiten

  Ein ganz tolles Café ist das Café Hildebrandt.  Wenn man mal richtiges Wiener Essen möchte, dann würde ich den Esterhazy Keller empfehlen. Allein schon wegen der Location und das Essen ist der Hammer.

Bars und Clubs gibt es auch viele. Mir hat das U4 sehr gefallen. Sonst lohnt es sich immer zu den Ubahnbögen unter der U6 zu gehen, vor allem zum Barhopping.

Sonstiges

Ganz wichtig in Wien: Immer reservieren!!!! Egal ob Cafe, Restaurant oder Theaterbesuch. Ihr Kriegt sonst nirgends einen Platz. Ich musste das leider auf die harte Tour lernen. Zum Beispiel muss man im Cafe Hildebrandt 1 besser 2 Wochen im Voraus reservieren.

 

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