Mein Praktikum an der Deutschen Schule Algarve startete mit geringen Erwartungen, die sich jedoch rasch in eine faszinierende Erfahrung verwandelten.
Die private Schulform und das Leben in Portugal, einem Land mit beeindruckender Schönheit, faszinierten mich von Anfang an. Das angenehme Wetter, das bis in den Winter hinein mild blieb, bildete einen starken Kontrast zum deutschen Winter. Der Einstieg in das Praktikum gestaltete sich dank der zahlreichen anderen Praktikanten unkompliziert. Insgesamt waren wir 12, und diese Vielfalt brachte nicht nur frische Perspektiven, sondern auch eine lebendige Gemeinschaft mit sich.
Gemeinsame Unternehmungen nach der Schule und am Wochenende, sei es zum Strand oder anderen Ausflugszielen, stärkten nicht nur den Zusammenhalt, sondern ermöglichten auch, das Land und seine Kultur näher kennenzulernen. Die Einteilung zu Beginn nach Fächern und Jahrgängen bot uns die einzigartige Gelegenheit, in verschiedene Unterrichtseinheiten hineinzuschnuppern und zu hospitieren. Diese Vielseitigkeit eröffnete Einblicke in unterschiedliche Lehrmethoden und -ansätze.
Bald darauf wurden uns Mentoren zugeteilt, die uns durch sämtliche Phasen des Unterrichtsprozesses begleiteten, von der Planung über die Durchführung bis zur Reflexion. Die Erkenntnis, dass kleinere Klassen an der Deutschen Schule Algarve das Unterrichten vereinfachen und eine angenehme Lernatmosphäre schaffen, hat sich während meines Praktikums vertieft. Die freundliche und hilfsbereite Art sowohl der Schüler als auch der Lehrkräfte trug dazu bei, dass der Unterricht nicht nur effektiv, sondern auch angenehm gestaltet werden konnte.
Die Herausforderung, das Praktikum mit Online-Sitzungen, Universitäts Seminaren und weiteren Aufgaben in Einklang zu bringen, war konstant präsent. Dennoch sorgten das schöne Wetter und das gemächliche Leben in der Algarve für eine ausgewogene Balance. Besonders prägend waren die Herbstferien, in denen wir die Gelegenheit hatten, das Land noch intensiver zu erkunden. Die Einladungen zu Geburtstagen und anderen sozialen Aktivitäten seitens der Lehrkräfte führten nicht nur zu einem tieferen Verständnis für die lokale Kultur, sondern auch zu dauerhaften Freundschaften.
Insgesamt war mein Praktikum an der Deutschen Schule Algarve eine reiche Erfahrung, die nicht nur meine pädagogischen Fähigkeiten vertiefte, sondern auch einen nachhaltigen Eindruck von der Schullandschaft in Portugal hinterließ. Die Kombination aus fachlicher Entwicklung und persönlichem Austausch prägte meine Zeit an der Schule nachhaltig.
Insgesamt kann ich einem Lehramtsstudierenden wärmstens empfehlen, ein Praktikum an einer deutschen Auslandsschule zu absolvieren, da die gewonnenen Eindrücke äußerst bereichernd waren. Während meines Aufenthalts habe ich festgestellt, dass sowohl für die Lehrkräfte als auch für die Schüler das regelmäßige Aufhalten im Freien sehr positiv war. Das überwiegend gute Wetter ermöglichte es, viel Zeit auf dem Pausenhof zu verbringen, was zu einer insgesamt entspannten Atmosphäre unter den Schülern führte. Im Lehrerzimmer konnte man oft beobachten, dass einige Kolleginnen vor dem Schulbeginn im Meer schwimmen oder surfen gingen, was in dieser Region Portugals gängig ist. Dadurch spürte man eine gewisse Leichtigkeit, die dieser Ort mit sich brachte. Mir sind keine Lehrkräfte begegnet, die das Auswandern in Frage gestellt haben. Im Gegenteil schienen alle sehr zufrieden zu sein. Viele der Lehrkräfte hatten sogar ihre eigenen Kinder auf der Schule, was zu einer Art kleinen Gemeinschaft führte. Alles in allem war es eine großartige Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin und die mich noch lange glücklich zurückdenken lässt.
Tipps für andere Praktikant:innen
Vorbereitung
Ich habe intensiv recherchiert, um mich mit der Region, in der ich wohnen werde, vertraut zu machen. Dabei habe ich nach Einkaufsmöglichkeiten Ausschau gehalten und im Voraus mit Zustimmung meiner Mitbewohner deren Kontaktnummern erhalten. Wir haben uns über mögliche Transportmöglichkeiten ausgetauscht. Aufgrund der heißen Temperaturen im Sommer habe ich bereits im Voraus ausreichend Sonnencreme besorgt.
Beantragung Visum
EU-Bürger oder Personen mit einem gültigen EU-Aufenthaltstitel benötigen kein Visum.
Praktikumssuche
Zu Beginn habe ich umfassende Recherchen zu allen deutschen Schulen in Portugal durchgeführt und mich letztendlich für die Deutsche Schule an der Algarve entschieden. Durch die Website der Schule konnte ich alle relevanten Kontaktdaten, einschließlich der E-Mails der Praktikumskoordinatoren und der Schulleitung, finden.
Wohnungssuche
In diesem Fall hatte ich das Glück, dass einige Lehrkräfte an der Schule Personen kannten, die Zimmer und Wohnungen zur Verfügung stellten und vermieteten. Daher habe ich die Praktikumskoordinatoren und andere Lehrkräfte um Unterstützung gebeten. Alternativ könnte man auch in Facebook-Gruppen nach Wohnmöglichkeiten Ausschau halten.
Versicherung
Die HKK Krankenkasse bietet spezielle Versicherungspakete für junge Menschen an, die Praktika oder Auslandssemester absolvieren. Zudem gibt es kostengünstige Alternativen bei der Haftpflichtkasse.
Sonstiges
Ohne eigenes Auto ist man stark auf Dienste wie Uber oder Bolt angewiesen, da es nur wenige Transportmöglichkeiten innerhalb der Region gibt. Daher ist es entweder ratsam, Fahrgemeinschaften zu bilden oder sich ein Fahrrad zu organisieren.
Formalitäten vor Ort
Telefon-/Internetanschluss
Es ist sehr unkompliziert, zu deutschen Inlandspreisen seine mobilen Daten und Internetverbindung zum Telefonieren zu nutzen. Für WLAN muss man einen Modem kaufen, das sind portable Mini-Router, die man monatlich oder wöchentlich im Vodafone Laden auflädt. Die schnellste Verbindung kostet etwa 30 Euro im Monat und ist völlig ausreichend für einen 4-Personen-Haushalt.
Bank/Kontoeröffnung
Es war nicht notwendig, ein Bankkonto zu eröffnen, da deutsche Giro- und Kreditkarten problemlos genutzt werden konnten. Einige Automaten berechneten zwar Gebühren, diese betrugen jedoch höchstens etwa 3 Euro. Zudem war es an vielen Orten möglich, mit der Karte zu bezahlen.
Sonstiges
Überall traf ich auf entspannte Menschen. Es könnte hilfreich sein, vor der Ankunft zumindest ein wenig die Sprache zu lernen.
Alltag/Freizeit
Es gibt eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten. Die Strände an der Algarve sind leicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Es werden viele Surfkurse angeboten, und die größeren Städte bieten eine breite Palette von Aktivitäten, von Museen über tolle Restaurants bis hin zu Karaoke-Bars und Clubs. Es ist für jeden etwas dabei.
Ausgehmöglichkeiten
In den größeren umliegenden Städten wie Albufeira, Lagos oder Faro gibt es viele Unternehmungsmöglichkeiten, auch abends.
Sonstiges
Wenn man sich erst einmal an das entschleunigte Leben gewöhnt hat, wird man die Zeit an der Algarve sehr zu schätzen wissen und genießen.