Lehramtspraktikum in Zürich

Mein Praktikum an der Schule Limmat begann mit bescheidenen Erwartungen, die sich jedoch schnell in eine faszinierende Erfahrung verwandelten.

Die Schulform, welche eine Tagesschule ist, die von der Unterstufe über die Mittelstufe bis zur Sekundarschule reicht, fasziniert mich und gab mir einen Einblick in die Struktur einer Tagesschule. Ich war während meines Praktikums nur in der Sekundarstufe tätig.

Die anfängliche Einteilung nach Fächern und Jahrgängen erlaubte es mir, in verschiedene Unterrichtseinheiten hineinzuschnuppern und zu hospitieren. Diese Vielseitigkeit gewährte Einblicke in unterschiedliche Lehrmethoden und -ansätze. Mentor:innen begleiteten mich durch sämtliche Phasen des Unterrichtsprozesses, von der Planung über die Durchführung bis zur Reflexion. Mein verantwortlicher Mentor, bei dem ich die meiste Zeit während meines Praktikums verbrachte, unterstützte mich in allen Phasen und ermöglichte mir, dass ich mich selbst im Unterricht ausprobieren konnte. Der Schulleiter vermittelte durch seine ausgezeichnete Ausgeglichenheit und offene Persönlichkeit nicht nur ein angenehmes, sondern auch ein äußerst unterstützendes Arbeitsumfeld, das es dem Team ermöglichte, in einem respektvollen und förderlichen Raum zusammenzuarbeiten.

Die Erkenntnis, dass kleinere Klassen (18-23 Schüler:innen) das Unterrichten an der Schule Limmat vereinfachen und eine angenehme Lernatmosphäre schaffen, vertiefte sich während meines Praktikums. Die freundliche Art sowohl der Schüler:innen als auch der Lehrkräfte trug dazu bei, dass der Unterricht nicht nur effektiv, sondern auch angenehm gestaltet werden konnte. Die Herausforderung, das Praktikum mit Online-Sitzungen, Universitätsseminaren und weiteren Aufgaben in Einklang zu bringen, war konstant präsent.

Dennoch sorgten die Offenheit meiner Kolleg:innen und das gemächliche Leben in einer Stadt wie Zürich für eine ausgewogene Balance. Besonders prägend war die Klassenfahrt und der Schneetag, bei denen ich die Schüler:innen als auch meine Kolleg:innen besser kennenlernen konnte. Daraus entwickelten sich auch andere Gespräche und es kam zu einem persönlichen Austausch.
Einladungen zu Geburtstagen und anderen sozialen Aktivitäten seitens der Lehrkräfte führten zu einem tieferen Verständnis für die lokale Kultur und dauerhaften Freundschaften.

Insgesamt war mein Praktikum an der Schule Limmat eine reiche Erfahrung, die nicht nur meine pädagogischen Fähigkeiten vertiefte, sondern auch einen nachhaltigen Eindruck von der Schullandschaft der Schweiz hinterließ. Die Kombination aus fachlicher Entwicklung und persönlichem Austausch prägte meine Zeit an der Schule nachhaltig. Ich kann Lehramtsstudierenden wärmstens empfehlen, ein Praktikum an der Schule Limmat in Zürich zu absolvieren, da die gewonnenen Eindrücke äußerst bereichernd waren. Während meines Aufenthalts stellte ich fest, dass sowohl für Lehrkräfte als auch für Schüler:innen das regelmäßige Aufhalten im Freien sehr positiv war. Das überwiegend gute Wetter (Herbst plus Winter) ermöglichte viel Zeit auf dem Pausenhof, am Nachmittag am Fluss Limmat oder am Wochenende in den nahe liegenden Bergen, was zu einer insgesamt entspannten Atmosphäre unter den Kolleg:innen und Schüler:innen führte.

Es ist von besonderer Wichtigkeit zu unterstreichen, dass dieses Praktikum eine herausragende Gelegenheit darstellte, meine berufliche Weiterentwicklung maßgeblich zu fördern, gleichzeitig aber auch Raum für das Sammeln neuer Erkenntnisse sowie das Knüpfen wertvoller Kontakte bot.
Die Teilnahme an diesem Praktikum ermöglichte mir nicht nur, meine fachlichen Kompetenzen zu vertiefen, sondern eröffnete auch die Möglichkeit, in einem beruflichen Umfeld aktiv zu agieren und praxisorientierte Einblicke zu gewinnen. Darüber hinaus bot sich die Chance, mit verschiedenen Persönlichkeiten in Kontakt zu treten und von deren Erfahrungen zu profitieren, was nicht nur meinen beruflichen Horizont erweiterte, sondern auch meine sozialen Fähigkeiten bereicherte.

Insgesamt erwies sich dieses Praktikum als eine äußerst bedeutsame Etappe meiner beruflichen Entwicklung, die nicht nur meine Fachkenntnisse vertiefte, sondern auch zu einem tieferen Verständnis für die Anforderungen und Dynamiken des Arbeitslebens beitrug. Die erlangten Erfahrungen während dieses Praktikums trugen dazu bei, meine beruflichen Perspektiven zu klären und meine berufliche Identität zu stärken. Insbesondere die Möglichkeit, in einem realen beruflichen Umfeld zu agieren, verschaffte mir wertvolle Einblicke, die über die theoretischen Aspekte meiner Ausbildung hinausgingen.
Alles in allem war es eine großartige Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin und die mich noch lange glücklich zurückdenken lässt.


Tipps für andere Praktikant:innen

 

Vorbereitung

Ich habe intensiv recherchiert, um mich mit der Stadt, in der ich wohnen werde, vertraut zu machen. Dabei habe ich mir viele Schule erstmal online angeschaut. Während der Semesterferien (zwischen Wintersemester 2022/23 und dem Sommersemester 2023) reiste ich nach Zürich und hatte fünf Bewerbungsgespräche, an denen ich die Schulleitungen sowie meine möglichen Mentor:innen kennenlernen konnte. Nach ausführlichen Gesprächen und Austausch mit Freund:innen wie Kommiliton:innen entschied ich mich für die Schule Limmat.

 

Beantragung Visum

EU-Bürger oder Personen mit einem gültigen EU-Aufenthaltstitel benötigen kein Visum.

 

Praktikumssuche

Die Praktikumssuche dauerte bei mir über zwei Monate, da ich mir die Schulen genaustens aussehen wollte. Es gäbe auch die Möglichkeit, über die Websites der Schulen Informationen zu bekommen.

 

Wohnungssuche

Ich habe für die Zeit (01.09.2023 – 31.01.2024) in einer Wohnung gewohnt. Ich hatte bei der Wohnungssuche Glück, da eine Freundin von mir, die Person kannte. Die Person reiste nach Asien/ Australien in dem Zeitraum, wo ich in Zürich war, sodass es einen reibungslosen Übergang mit der Wohnung gab. Ich würde Personen jedoch empfehlen, eventuell in eine Wohngemeinschaft zu ziehen, da ich gemerkt habe, dass allein wohnen in einer fremden Stadt auch manchmal „einsam“ ist.

 

Versicherung

Die TK Krankenkasse bietet spezielle Versicherungspakete für junge Menschen an, die Praktika oder Auslandssemester absolvieren. Zudem gibt es kostengünstige Alternativen bei der Haftpflichtkasse. Ich habe das Paket der AXA-Versicherung gewählt.

 

Sonstiges

Zürich hat einen gut funktionierenden Öffentlichen Nahverkehr. Zudem bietet die Stadt viele Möglichkeiten zum kulturellen Vergnügen. Außerdem hat Zürich eine hohe Lebensqualität, da man überall freien Zugang und öffentliche Badeanstalten am Fluss sowie am See hat. Zudem erreicht man von Zürich andere Städte wie St. Gallen oder Bern mit dem Zug innerhalb von einer Stunde, sodass man am Wochenende auch die anderen Teile der Schweiz besuchen kann.

 

Formalitäten vor Ort

Telefon-/Internetanschluss

Ich habe mir eine Schweizer Sim-Karte für den Zeitraum zugelegt, welche ca. 40 Euro pro Monat gekostet hat, da Schweiz nicht in der EU ist und somit die mobilen Daten sowie die anderen Dienste mit einer deutschen Nummer sehr teuer wären. W-Lan besaß ich in der Wohnung, in der ich wohnte. Es kostet auch ungefähr 40 Euro, damit man eine gut funktionierende Verbindung besitzt.

 

Bank/Kontoeröffnung

Es war nicht notwendig, ein Bankkonto zu eröffnen, da deutsche Giro- und Kreditkarten problemlos genutzt werden konnten. Einige Automaten berechneten zwar Gebühren, diese betrugen jedoch höchstens etwa 3 Euro. Zudem war es an vielen Orten möglich, mit der Karte zu bezahlen.

 

Sonstiges

Ich muss gestehen, dass ich überall auf entspannte und sehr freundliche Menschen traf. Aufgrund dessen, dass sich Zürich im deutschsprachigen Teil der Schweiz befindet, gab es auch dort keine Probleme.

 

Alltag/Freizeit

Ausgehmöglichkeiten

Es gibt in Zürich viele Ausgehmöglichkeiten, ob Bars, Clubs oder andere Einrichtungen wie Museen oder Theaters.

 

Sonstiges

Wenn man sich erst einmal an das entschleunigte Leben gewöhnt hat, wird man die Zeit in Zürich sehr schätzen und genießen.

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