Psychologie Pratkikum in Bella Roma

La Dolce Vita in Bella Roma
Den Wunsch einmal ein Semester im Ausland zu verbringen, hatte ich bereits in meinem Bachelorstudium. Ich habe mich zunächst erstmal an der FU nach einem Auslandssemester erkundet. Bald wurde mir dann aber klar, dass es mit dem neuen Psychotherapie-Master nicht so einfach sein wird, eine Universität in den südlichen Ländern Europas (vorzugsweise Italien) zu finden, die passende Module auf englisch anbietet, da der neue Psychotherapiemaster ja doch sehr praktisch ist. Also habe ich begonnen, mich um ein Auslandspraktikum zu kümmern.

Da mein Freund bereits eine Zusage für sein Auslandssemester in Rom hatte, habe ich mich bei meinen Bewerbungen dann auch sehr stark auf Rom fokussiert. Ich finde, dass es ein großer Vorteil des Auslandspraktikums ist, dass die Anmeldung noch bis zu 2 Monaten vor Praktikumsbeginn stattfinden kann. Es dauerte eine Weile, bis ich ein Praktikumsplatz gefunden hatte.

Ich habe Bewerbungen an alle Universitäten Roms gesendet und auch Anfragen an verschiedene Kliniken und Forschungseinrichtungen gesendet. Leider zunächst ohne Erfolg. Bei meiner Internetrecherche bin ich dann jedoch auf der Website von ErasmusIntern.org auf eine Stellenausschreibung der Organisation Nurservicio gestoßen und habe mich sehr über die Zusage für ein psychologisches Forschungspraktikum in deren Institution gefreut.

Meine Aufgabe im Rahmen des Forschungspraktikums bestand darin, regelmäßige Berichte (ca. 10 Seiten) über die aktuelle Forschungslage verschiedener psychologischer Themen zu verfassen. Da ich große Freude daran habe psychologische Studien zu lesen und mich die Themen wie beispielsweise „der Einfluss von Social Media auf die Körperwahrnehmung von jungen Frauen“ oder „der Einfluss von Achtsamkeit auf das Wohlbefinden und Stresserleben“ sehr interessiert haben, hat das Praktikum für mich optimal gepasst.

Für die Berichte sollte ich auch kleinere Forschungsprojekte durchführen, die Daten auswerten und die Ergebnisse im Bericht darstellen. Für die Bearbeitung von Themen wie Sucht oder der frühen Stimulation von Säuglingen wurden mir bereits vorhandene Daten von der Organisation zur Verfügung gestellt. Ich hatte also zudem die Möglichkeit, meine statistischen Kenntnisse aufzufrischen, sowie die Darstellung der Analyseergebnisse nochmal zu üben. Das Office lag sehr zentral an der Metro-Station Repubblica, die für mich relativ gut in ungefähr 40 Minuten erreichbar war. Nach Absprache konnte ich den Bericht manchmal auch im Home-Office fertigstellen, wodurch ich die Möglichkeit hatte, auch mehrtägige Trips in Italien zu erleben.

Meine Wohnung in Rom habe ich über ein einige Umwege gefunden. Zunächst habe ich über Spotahome und Uniplaces nach Wohnungen gesucht und dann auch relativ schnell eine Zusage für eine Wohnung erhalten. Dann habe ich allerdings zwei Monate vor dem Beginn meines Praktikums erfahren, dass die Wohnung doch nicht zur Verfügung stehen wird, da sie doppelt belegt wurde. Das war erstmal ein Schock – wie sollte ich so schnell eine neue und bezahlbare Wohnung finden? Wir hatten großes Glück und haben über Bekannte meines Freundes dann kurzfristig noch eine andere Wohnung angeboten bekommen. Diese Wohnung lag etwas außerhalb in dem Bezirk Battistini, was bedeutete, dass wir uns auf lange Metro-Fahrten einlassen mussten und auch darauf, dass wir manchmal (wenn die Busse nicht kamen) bis zu zwei Stunden Fahrt auf uns nehmen mussten. Dafür hatte die Wohnung aber zwei Balkone zur Sonnenseite und war unschlagbar günstig. Außerdem war das Verhältnis mit unserem Vermieter schnell sehr freundschaftlich und wir haben ihn und seine Frau häufiger zum cafè eingeladen und dabei jedes Mal direkt einen kleinen Italienischkurs genießen dürfen. Insgesamt war ich also dann letztendlich doch sehr froh, dass uns die andere (sehr teure) Wohnung abgesagt wurde.

Als kleinen Tipp: Fast alle meiner Erasmus-Freund*innen haben ihre Wohnung über Facebook gefunden. Wäre ich heute also nochmal auf Wohnungssuche in Rom, würde ich es auch so machen.

Ich habe mein Auslandspraktikum im Wintersemester in Rom absolviert und im Oktober und November war das Wetter in der italienischen Hauptstadt noch sehr gut. Natürlich war es aber nicht nur der Sonnenschein, sondern auch die schön verträumten Straßen, die überwältigenden und eleganten Gebäude, die unglaublichen netten Menschen und natürlich auch das gute Essen, was mir das Ankommen in Rom sehr versüßt hat. La Dolce Vita! Nach und nach habe ich gemeinsam mit anderen Erasmus-Studierenden die Viertel der Stadt erkundet und die Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Nach 4 Monaten leben in Rom würde ich sagen, dass ich meine Lieblingsviertel in Rom gefunden habe, und zwar:

1. Monti: Monti gilt als das Viertel mit den meisten Sehenswürdigkeiten in Rom und war der erste Bezirk, von dem sich die antike Stadt ausgebreitet hat. Was mir an Monti besonders gut gefällt, sind die typisch italienischen kleinen Straßen mit gemütlichen Bars, Restaurants und Vintageläden.

2. Trastevere: gilt als das lebendigste Viertel Roms. Besonders im Gedächtnis bleiben mir die Straßenmusiker*innen, die in Trastevere für eine unvergleichbare Stimmung sorgen und der sonntägliche Flohmarkt (dazu unten noch mehr) und

3. Pigneto: Das alternative Viertel ist voller Buchläden, Streetart, LGBTQ Bars und Vintage Läden. Leider war das Viertel für mich sehr weit entfernt, sonst hätte ich dort wahrscheinlich noch viel mehr Zeit verbracht! An nahezu jeder Straßenecke befindet sich ein neues beeindruckendes Gebäude und an jedem ersten Sonntag im Monat sind die Museen für alle Besucher*innen kostenlos! Meine persönlichen Sightseeing-Highlights der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Roms waren das Kolosseum und auch der Blick vom Petersdom über die Dächer von Rom ist wirklich schön! Außerdem hat mir der Museumsbesuch in die National Gallery of Modern Art besonders gut gefallen. Orte wie das Forum Romanum oder der Trevi-Brunnen waren mir persönlich selbst im Winter viel zu touristisch und schnell entstand bei mir der Wunsch, auch die weniger bekannten und überlaufenen Orte Roms zu erleben. Eine ganz schöne Herausforderung in einer so großen Stadt, die man noch überhaupt nicht kennt! Daher hier noch einige meiner Fundstücke:

1) LaRedazione – Eine besetzte Tiefgarage wurde zu einem Kulturzentrum, wo täglich (politische) Veranstaltungen oder Workshops stattfinden und Raum für Austausch entsteht. Abends gibt es dort oft Veranstaltungen mit live Musik.

2) Im Bezirk Trastevere findet jeden Sonntag der Flohmarkt Porta Portese statt. Der Markt ist riesengroß und es gibt nahezu alles, was man sich nur vorstellen kann. Am Anfang kann das ganz schön viel sein, man gewöhnt sich aber nach einer Weile an das wilde Treiben und wenn man sich darauf einlässt, kann man richtig in den Trubel eintauchen. Für mich war der Markt immer wieder ein toller Sonntagsausflug. Für einen schönen und sehr ruhigen Aussichtspunkt kann man anschließend zum Gianicolo Hügel gehen und vom höchsten Hügel Roms die Aussicht genießen.

3) Im Park Villa Borghese wurde für Erasmus-Studierende jeden Dienstag und Samstag kostenlos Yoga im Park angeboten. In den noch wärmeren Monaten bin ich sehr gerne dort gewesen.

Eines meiner größten Ziele für das Erasmus-Semester war es, italienisch zu lernen. Da ich als Praktikantin nicht an einer Universität in Italien eingeschrieben war, hatte ich nicht die Möglichkeit so wie die anderen Erasmusstudierenden kostenlos einen Kurs an der Universität zu besuchen, was ich sehr schade fand. Sprachkurse außerhalb der Unis waren sehr teuer. Also beschloss ich nochmal persönlich im Italienischkurs der Uni die Lehrerin zu fragen, ob ich doch in ihren Kurs kommen kann, und ich durfte! Also habe ich die Hälfte des A2-Kurs an der Uni besucht und nebenbei mit dem Online Language Support (OLS) die Sprache gelernt und mittlerweile deutliche Fortschritte gemacht. Ich bin weiterhin sehr motiviert und plane an der FU weitere Italienischkurse zu besuchen.

Mein persönliches Highlight meines Erasmus-Semesters waren die Tages- und Wochenend-Trips, die ich mit anderen Erasmus-Studierenden erleben durfte. Wir haben zum Beispiel einen Tagesausflug nach Tivoli gemacht, ein kleines Städtchen, was sich ca. 35 km östlich von Rom befindet und mit dem Zug in etwa einer Stunde erreichbar ist. Auch an unseren Tagesausflug an den Strand bei Ostia denke ich gerne zurück. Anfang November haben wir einen Ausflug nach Cinque Terre gemacht. Wir haben in Pieve di Zignago übernachtet und waren dann zwei Tage dort wandern. Auf dem Rückweg haben wir noch einen Abstecher in der Hauptstadt der Toskana gemacht und die künstlerischen und architektonischen Meisterwerke der Renaissance angeschaut, die Florenz zu bieten hat. Der mehrtägige Ausflug hat uns als Gruppe sehr zusammengeschweißt und im Januar ging es dann noch zusammen nach Neapel in Süditalien. Die Hauptstadt der Region Kampanien ist bunt, lebendig und in meinen Augen typisch italienisch. Wir sind dann noch zum Wandern weiter zur Amalfi-Küste gefahren und auf dem Rückweg haben wir uns noch das archäologische Gebiet von Pompeij angeschaut. Ich bin sehr froh, dass ich durch das Erasmus-Semester die Möglichkeit hatte, so viele schöne Orte Italiens zu sehen und werde immer mit einem Lächeln an meine Zeit in Bella Italia zurückdenken.


Tipps für andere Praktikant:innen

 

Vorbereitung

Früh genug mit der Praktikums- und Wohnungssuche anfangen und vor dem Erasmussemester einen Sprachkurs an der FU besuchen.

 

Beantragung Visum

Nicht notwendig.

 

Praktikumssuche

Den Wunsch einmal ein Semester im Ausland zu studieren, hatte ich bereits in meinem Bachelorstudium. Ich habe mich zunächst erstmal nach einem Auslandssemester erkundet, bald wurde mir dann aber klar, dass es mit dem neuen KLIPP-Master nicht so einfach sein wird, eine Universität in den südlichen Ländern Europas (vorzugsweise Italien) zu finden, die mit denen an der FU vergleichbare Module auf englisch anbietet, da der neue Psychotherapiemaster ja doch sehr praktisch ist. Also habe ich begonnen mich um ein Auslandspraktikum zu kümmern. Da mein Freund bereits eine Zusage für sein Auslandssemester in Rom hatte, habe ich mich bei meinen Bewerbungen dann auch sehr stark auf Rom fokussiert. Ich habe sehr viele Bewerbungen an alle Universitäten Roms gesendet und auch Anfragen an verschiedene Kliniken gesendet. Leider zunächst ohne Erfolg. Bei meiner Internetrecherche bin ich dann jedoch auf der Website von ErasmusIntern.org auf eine Stellenausschreibung der Organisation Nurservicio gestoßen und habe mich sehr über die Zusage für ein psychologisches Forschungspraktikum gefreut.

 

Wohnungssuche

Zunächst habe ich über Spotahome und Uniplaces nach Wohnungen gesucht und dann auch relativ schnell eine Zusage für eine Wohnung. Dann wurde allerding zwei Monate vor dem Beginn des Praktikums klar, dass die Wohnung doch nicht zur Verfügung stehen wird, da sie fehlerhaft doppelt belegt wurde. Das war erstmal ein Schock. Wie soll ich so schnell eine neue und bezahlbare Wohnung finden? Wir hatten großes Glück und haben über Bekannte meines Freundes dann kurzfristig noch eine Wohnung bekommen. Unsere Wohnung lag etwas außerhalb im Bezirk Battistini, was bedeutet, dass man sich auf lange Metro-Fahrten einlassen muss und auch darauf, dass man manchmal (wenn die Busse nicht kommen) bis zu zwei Stunden Fahrt auf sich nehmen muss. Dafür hatten wir aber zwei Balkone zur Sonnenseite und  die Wohnung war unschlagbar günstig. Außerdem war das Verhältnis zu unserem Vermieter schnell sehr freundschaftlich und wir haben ihn und seine Frau häufiger zum cafè getroffen und dabei jedes Mal direkt einen kleinen Italienischkurs genießen dürfen. Insgesamt war ich also dann letztendlich doch sehr froh, dass uns die andere (sehr teure) Wohnung abgesagt wurde. Als kleinen Tipp: Fast alle meiner Erasmus-Freund*innen haben ihre Wohnung über Facebook bekommen. Wäre ich also nochmal auf Wohnungssuche in Rom, würde ich es heute so machen.

 

Versicherung

Krankenversicherung: Techniker Krankenkasse

Unfallversicherung: HanseMerkur

Private Haftpflichtversicherung: HanseMerkur

 

Sonstiges

Just do it 🙂

 

Formalitäten vor Ort

Italienische Steuernummer beantragen

 

Ausgehmöglichkeiten

  • LaRedazione
  • San Calisto, Trastevere
  • Blue Bar, San Lorenzo
  • Bar dei Brutti, San Lorenzo
  • arciRoma-Card für verbilligten Eintritt in linke Bars/Clubs

 

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