Ich habe mich Ende Juni auf die ausgeschriebene Praktikumsstelle im Bereich der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit beim International Film Festival Rotterdam beworben. Nach einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch begann die Vorbereitung für das Praktikum.
Da ich bereits ein Semester in den Niederlanden studiert hatte, wusste ich, dass die größte Herausforderung die Wohnungssuche sein würde. Ich fragte also bei Bekannten, Kommiliton:innen, meldete mich bei verschiedenen Plattormen an (Pararius, kamer.net, antkraak,…) und trat so vielen Facebook-Gruppen wie möglich bei. Außerdem schaute ich auch in naheliegenden Städten und nicht nur in Rotterdam nach Wohnmöglichkeiten. Mit ganz viel Glück bekam ich ein Zimmer zur
Untermiete über einen Kontakt aus einer Facebook-Gruppe.
Nebenbei stellte ich sicher, dass alle Unterlagen für die Bewerbung auf die Erasmus+-Förderung fertiggestellt wurden. Da meine Ansprechperson beim Festival sehr zuvorkommend war, hatte ich schnell alle Unterschriften beisammen und konnte alles pünktlich zwei Monate vor Prakikumsantritt beim Büro für Internationales der FU einreichen.
Als ein weiterer Teil meiner Vorbereitung machte ich im Rahmen des ABV-Moduls einen Sprachkurs, um die niederländische Sprache ein wenig zu lernen. Obwohl Englisch überall in den Niederlanden gesprochen wird und es teilweise auch die vorgezogene Arbeitssprache ist, hat mir der Kurs viel gebracht. Ich hatte später das Gefühl, dadurch besser Fuß fassen zu können
und fand es spannend zu beobachten, wie schnell sich meine Sprachkenntnisse verfestigten und verbesserten.
Eine Woche bevor das Praktikum begann, zog ich dann nach Rotterdam und verschaffte mir einen Überblick über die Stadt. Hierbei half es sehr, dass ich mir so schnell wie möglich ein Fahrrad zugelegt hatte und somit viel unterwegs sein konnte. Außerdem würde ich empfehlen, sich eine OV-Chipkaart und ein Abonnement der öffentlichen Verkehrsmittel zu organisieren, damit man in der ganzen Niederlande den ÖPNV nutzen kann und beispielsweise an den Wochenenden kostenlos in andere Städte mit dem Zug fahren kann und somit mehr von dem Land sieht.
Dadurch, dass das Land so klein ist, sind Tagestrips auf jeden Fall möglich und lohnen sich immer.
Kulturell hat Rotterdam als Stadt sehr viel zu bieten: Neben Streetartwork an fast jeder Ecke, ist die Stadt für ihr Nachtleben und vielzelligen Musikveranstaltungen bekannt. Ähnlich wie in Amsterdam gibt es auch einen Museumspark, wo sich die meisten staatlichen Museen befinden
wie die Kunsthal, das Naturkundemuseum, aber auch das Depot des Boijmans van Beuningen Museums, das Chabot Museum und das Nieuwe Instituut. Weiterhin hat Rotterdam neben dem internatinalen Filmfestival auch viele kleinere Festivals, die in den Kinos und Theatern der Stadt stattfinden. Zusätzlich gibt es eine große Anzahl an Theatern und kulturellen Einrichtungen für Performances. Das jährliche kulturelle Highlight bleibt aber das International Film Festival.
Allgemein bei meinem Praktikum habe ich hauptsächlich Filmstandbilder des Short & Midlength-Programmes für die Website, den Catalogue und die Programmhefte bearbeitet, alle Biografien und Filmografien geschrieben, sowie das Verteilen der Filmposter in der ganzen Stadt organisiert und koordiniert. Hierbei wurde ich stets immer gut unterstützt und habe mich
nie überfordert oder alleingelassen gefühlt.
Von Anfang an wurden alle Praktikant:innen als Teil des großen Ganzen angesehen und die Hierarchien wurden sehr flach gehalten, was mir sehr gut gefiel. Dadurch, dass das Organisationsteam des Festivals relativ klein ist, hatte man auch als Praktikant:in immer das Gefühl, einen wichtigen und entscheidenden Teil in der Vorbereitung des Festivals beizutragen. Zudem wurde man stets dazu ermutigt Verantwortung zu übernehmen und kleine Projekte zu leiten, was schlussendlich dazu führte, dass ich während meiner Praktikumszeit viel dazulernte.
Ich kann ein Praktikum beim International Film Festival Rotterdam also nur wärmstens empfehlen!