God save the Queen, long live the King. Über die ersten Tage des Junis habe ich in London noch die großen Feierlichkeiten zum 75. Kronjubiläum der Queen miterlebt. Vier freie Tage am Stück. In England eine Seltenheit.
Jubiläumsglückwünsche in allen Schaufenstern, imposante Girlanden von überdimensionalen, englischen Flaggen zwischen den Gebäuden, Union Jack for all. In den Pubs wurde ausgelassen gefeiert. Für mich als Deutsche war dieser offene Nationalismus-Jubel befremdlich, fast unangenehm. Aber, man muss es den Briten lassen, ihre Liebe zur Queen eint sie. Kurz nachdem ich aus London abgereist war, starb Queen Elizabeth II. Unerwartet und unvorbereitet. 96 Jahre sind schließlich kein Alter.
Als ich Anfang Mai nach London ging, regnete es noch häufig. Um unnötiges Gepäck zu sparen, hatte ich meinen Regenschirm in Berlin liegen gelassen. Ein schwerer Fehler. In London kosten Regenschirme 10 Pfund aufwärts. Die wissen womit sich Geld verdienen lässt. Natürlich kam ich um den Kauf nicht herum. Wie ich geflucht habe. Da der öftl. Nahverkehr recht teuer ist, beschloss ich den täglichen Weg ins Forschungsinstitut zu laufen.
Erstaunlicherweise schienen alle um mich herum auch auf dem Weg zur Arbeit zu sein. Aus Berliner Sicht eine Kuriosität. Jeden Morgen, wenn ich von Norden gen Süden durch die City of London lief, hetzten mir, bewaffnet mit Aktentasche in der einen und Handy in der anderen Hand, Massen von Anzug-Tragenden entgegen. Alle 3-4 Minuten entließen die UBahn
Ausgänge neue Schwärme von Arbeitswilligen, die zu den vielen Banken und Versicherungsgebäuden strömten. Nach 9 Uhr war dieses Spektakel beendet und die Straßen fast leer. Wenn ich am frühen Abend nach Hause lief, traf ich sie erneut. Sie standen in Trauben vor den Pubs. Gefühlt gab es außer Banken und Versicherungen nur Pubs. Fast an jeder Ecke, an der ich vorbeikam, tummelten sich wieder Anzug-Tragende, die Aktentasche und Handy gegen ein Bier eingetauscht hatten. Da Pubs gegen 22/23 Uhr schließen galt es keine Zeit zu verlieren und so wurde pronto ein Bier
nach dem anderen gesüffelt.
Das Institut an dem ich arbeitete lag auf der Südseite der London Bridge. Die Forschungsgruppe bestand aus meinem PI, einer Postdoktorandin und einem Postdoktoranden. Sie war also klein. Mein PI arbeitete hauptsächlich im Home Office und war, wenn überhaupt, nur Donnerstags und Freitags im Labor. Betreut wurde ich von der Postdoktorandin. Da ich sehr schnell eingearbeitet war, ließ sie mich früh allein und widmete sich wieder ihren eigenen Aufgaben. Es gefiel mir auf mich allein gestellt zu sein, zumindest zu einem gewissen Grad. Ich konnte mir meine Arbeit vollkommen frei
einteilen. So arbeitete ich viel zeiteffektiver und schneller. Es blieb mir viel Spielraum eigene Ideen auszuprobieren. Mir machte meine Arbeit großen Spaß also arbeitete ich nicht ganz so lax ein wie die fehlende Kontrolle vermutlich zuließ, 8/9h täglich. Hin und wieder hätte ich mir allerdings mehr Betreuung gewünscht. Ich saß in einem Großraumbüro mit rund 10 – 15 anderen research assistants, PhD students, postdocs und trainees aus
anderen Arbeitsgruppen. Anders als in Deutschland, herrschte eine flache Hierarchie. PIs sprach man generell mit dem Vornamen an. Siezen gestaltet sich im Englischen auch etwas schwierig. Reger Austausch war nicht nur willkommen sondern selbstverständlich. Auch die Arbeitsdynamik war ungewohnt entspannt. Alle kamen und gingen wann sie wollten. Niemand glänzte durch Anwesenheit. Wollte ich morgens schwimmen gehen, konnte ich das ohne Zeitdruck oder schlechtes Gewissen tun. Keine/r wäre auf die Idee gekommen nachzuhaken warum ich später gekommen sei. Dafür hätte es ihnen erst einmal auffallen müssen.
Leider war es so wesentlich schwieriger Anschluss zu finden. Es gab keine täglichen, gemeinsamen Mittagessen. Die Leute waren einfach zu unregelmäßig dort. Auch sind die Briten zwar sehr höflich und freundlich, aber über seichten Smalltalk geht die Konversation lange nicht hinaus. Und da sich die meisten auf ihre Arbeit fokussierten sobald sie im Institut waren, war es manchmal kompliziert überhaupt ins Gespräch zu kommen. Erst nach etwa 2 Monaten hatte ich das Gefühl integriert zu sein. Bis jetzt denke ich, dass das sogar noch schnell war und nicht die Regel. Als Anekdote: Eine
junge Forschungsassistentin, mit der ich mich anfreundete, begleitete mich zu einem Mittagessen mit zwei Doktoranden. Einer der Doktoranden fragte sie beim Essen wie sie denn heiße und ob sie neu im Institut sei. Ich war
perplex. Sie arbeitete dort seit über einem Jahr, im gleichen Büro wie er! Ein kleiner Tip: mit französisch-, italienisch, polnisch-, … stämmigen Kolleginnen freundet man sich viel schneller an. Es gab andere Praktikant/innen im Institut. Meist waren sie britisch oder amerikanisch und deutlich jünger, zwischen 20-22. Was mich sehr erstaunte, war, dass sie, auch bei gleicher Qualifikationsstufe, wesentlich weniger praktische
Erfahrung hatten als ich. Sie kannten die meisten Methoden nur vom Zuschauen (wenn überhaupt) und waren eher unselbstständig in der Laborarbeit. Meine zentrale Erkenntnis: Deutsche Universitäten vermitteln ein überdurchschnittlich hohes Maß an Selbstständigkeit. Es gibt also keinen Grund für Selbstzweifel. Im Gegenteil, mit einem deutschen Abschluss kann man selbstbewusst und mit Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten in die Arbeitswelt eintreten.
Da ich mich in der ersten Wochen häufig allein fühlte, kundschaftete ich schnell alle möglichen, kostengünstigen Beschäftigungen aus. Natürlich sind Gallerien umsonst. Glücklicherweise auch Museen. Ich fand eine Seite über die ich als Studentin an skandalös günstige Tickets für klassische Konzerte kam (student pulse london, 5-10 Pfund/Ticket, billiger
als Kino!). Also ging ich etwa ein- bis zweimal die Woche ins Barbican, in die Royal Festival Hall oder in die Oper (Die Briten haben eine absolute Faszination für Richard Wagner. Ich habe keinen Komponisten so oft in den Programmen gefunden wie ihn). An den Wochenenden stöberte ich durch Buchläden oder machte lange Spaziergänge durch verschiedene Teile von London und klapperte die Gallerien ab. Natürlich war die Pub Kultur nicht nur auf den Finanzsektor beschränkt. Auch Leute aus dem Institut gingen hin und wieder in den Pub. Wenn auch wesentlich seltener als vor der Pandemie, wie mir gegenüber betont wurde. Zum Glück ist es in London Usus, dass besser verdienende die erste Runde ausgeben. Als ausgleichende Maßnahme der Einkommensverhältnisse. In der UK steht man dem Sozialismus doch nicht so ablehnend gegenüber wie es die Tories
gern propagieren.
Ich mochte meine Zeit in London sehr. Natürlich waren nicht alle meine Erlebnisse positiv. Ich hatte zum Beispiel einige ungute Situationen mit dem Postdoktoranden, der in der Arbeitsgruppe arbeitete und die meine Arbeit dort sehr überschatteten, besonders zum Ende hin. Dennoch, mir gefiel London. Die Stadt hatte einen ganz bestimmten Vibe. Es gab jeden Tag etwas neues zu entdecken, etwas neues zu sehen, etwas neues zu erkunden. Ich mochte das Zusammenspiel von Klassischem und Hochmodernem. Die viktorianischen Häuser mit ihren Vorgärten und die verglasten, das Sonnenlicht reflektierenden Fassaden der Finanzhochhäuser. Die grünen Parks überall und kleine
romantische Cafés neben elitären Bars, in denen Banker Anlagen Tips austauschten. Es kam mir vor als gäbe es eine konstante Bewegung in der Stadt, die immer neue Möglichkeiten hervorbrachte. In London ist viel Geld und Kapital ansässig, was sich überall zeigt. Chancen wirken wie zum Greifen nahe. Es ist als bräuchte man nur das richtige Timing
und eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein. Mit ein wenig Geduld lernte ich Leute kennen, mit denen ich mich sehr gut verstand und viele Interessen teilte. Meine Wochenende waren bald zu ausgebucht um noch allein durch Museen oder Gallerien zu streifen. Was mich mit den Leuten in London besonders verband war Humor. Wir wetteten zum Beispiel mehrere Tage gegen den Rücktritt von Boris Johnson. Wir mussten ganz schön blechen beim nächsten Pub Besuch. Ich würde jederzeit wiederkommen. Von daher, um es mit den glorreichen Worten Boris Johnsons bei seiner letzten Rede im britischen Unterhaus zu sagen: „Hasta la vista, baby.“
Tipps für andere Praktikant:innen
Vorbereitung
Im Unterschied zu einem Erasmus Auslandssemester, bewarb ich mich nicht beim Erasmus Büro sondern bei dem PI (Principal Investigator) der Arbeitsgruppe am Kings College London direkt. Die Bewerbung war initiativ und erst nachdem diese erfolgreich war, wandte ich mich an das Erasmus+ Praktikum Team. Da durch den Brexit sehr viele Fragen und Regelungen in der Schwebe hängen galt es in erster Linie die aktuell gültigen Bestimmungen in Erfahrung zu bringen. Anschließend gab es einen kleinen Marathon von Ausfüllen, Rumschicken und Organisieren von Dokumenten,
Anträgen, Erklärungen und Wohnungssuche.
Beantragung Visum/Anmeldung
Bei einem Aufenthalt unter 6 Monaten (und ohne Kontakt zu Patienten oder humanem Material) wird (gemäß derzeitiger Regelung) kein Visum benötigt, sondern es reicht ein Standard Visitor Visa. Hierzu benötigt man unbedingt einen gültigen Reisepass. Es muss nichts zur Einreise ausgefüllt oder beantragt werden. Am Londoner Flughafen geht es durch die Einreise Kontrolle für EU-Staaten. Man scannt den Reisepass am Einreiseterminal und ist in London. Zusätzlich zum Erasmus+ Traineeship Antrag an der FU musste ich ein ähnliches Verfahren auch am Kings College London durchlaufen. Es lief über eine Bewerbungsplattform des KCLs auf der ich meine Daten und Unterlagen hoch lud. Für den Antrag am KCL brauchte ich das bereits bewilligte Learning Agreement und einen Acceptance Letter meines PIs.
Tip: es gibt eine Government Web Page zu Visa Fragen. Sie ist unglaublich konter-intuitiv aufgebaut und die gesuchten Infos sind nur sehr schwer zu finden. Nicht verzweifeln. Die einfachste Variante Visa Fragen zu klären ist über den Checkyour-Visa-Fragebogen: https://www.gov.uk/check-uk-visa. Für Aufenthalte über 6 Monate muss ein Student Visum (Tier4, für das im Vorfeld ein Certificate of Sponsorship CoS durch die Host Uni beantragt werden muss) beantragt werden, das ich nicht brauchte, daher kann ich wenig dazu schreiben, außer, es dauert in der Regel 3-4 Monate von
Beantragung bis Bewilligung und kostet mehrere hundert Pfund.
Praktikumssuche
Ich wusste schon längere Zeit, dass ich mich in diesem Labor bewerben wollte und so schrieb ich eine Mail an den PI in London. Auf meine Bewerbung bekam ich Innerhalb von einer Woche eine positive Rückmeldung und der PI und ich trafen uns online für ein Interview. Rund 6 Wochen später war ich in London, dh. es kann schnell gehen. (Mein PI hätte
mich auch direkt in der Woche nach meinem ersten Interview anfangen lassen, das passte allerdings mit allen Formalitäten + Wohnungssuche nicht.)
Wohnungssuche
Der wohl schwierigste Teil des Unterfangens. London ist extrem teuer. Der Wohnungsmarkt ist nicht reguliert oder gesteuert und die Preise steigen stetig und steil. Im Durchschnitt geben Londonerinnen und Londoner 2/3 ihres Monatsgehaltes für Miete aus. Und das spiegelt nur den Durchschnitt wieder. Wer auch immer für eine Weile plant nach London zu gehen sollte sich auf hohe Mietkosten einstellen. Übrigens ist es total üblich, dass auch (junge) Berufstätige in shared flats wohnen.
Hilfreiche Tips: Ganz generell ist der Süden (südlich der Themse) günstiger als der Norden. Was bei den Mieten ratsam ist mit einzurechnen, ist der Anfahrtsweg zur Arbeit. Der öftl. Nahverkehr in London ist teuer. Es gibt weder Monats oder Jahreskarten noch Studententickets. Für jede Strecke löst man ein Einzelticket (Hier gibt es noch kleine Einschränkungen, die die Kosten aber nur geringfügig senken. Beschreibe ich weiter unten unter Sonstiges). Dh. umso regelmäßiger man die Bahn zur Uni/Praktikum nimmt, desto höher die monatlichen Kosten. Diese empfehle ich
dringend auf die Miete drauf zu rechnen: Ein zentral gelegenes Zimmer von dem aus ich zur Uni, Praktikum laufen kann und 750 Pfund zahle ist mit hoher Wahrscheinlichkeit immer noch günstiger als ein Zimmer 1-2 Zonen weiter weg für das ich zwar 100 Pfund weniger Mieter zahle, aber täglich auf Bus und Bahn angewiesen bin. Ein guter Anfang ist sich einen Überblick über die aktuell durchschnittlichen Mieten der einzelnen Bezirke (Burroughs) zu verschaffen: https://www.london.gov.uk/what-we-do/housing-and-land/improving-private-rented-sector/london-rents-map oder https://
www.spareroom.co.uk/content/info-landlords/average-rent-london. Der Wohnungsmarkt ist wie alles in London ein profitorientiertes Business. Die Mieten variieren sehr stark. Die Miete sollte aber nicht mehr als 50-100 Pfund über den aktuellen Durchschnittspreisen liegen. Alles andere ist Abzocke. Die Unterkünfte der einzelnen Unis zum Beispiel liegen
generell weit (!) über den Durchschnittspreisen. Ich würde raten privat zu mieten. Privat eine Unterkunft zu finden funktioniert natürlich vor Ort besser als von außerhalb. Allerdings findet seit der Pandemie in London enorm viel online/ digital statt und viele Landlords/-ladies bieten Wohnungsbesichtigungen über Zoom o. Ä. an. Es ist also machbar. Es gibt
verschiedene Seiten um Zimmer zu finden, die häufigste ist https://www.spareroom.co.uk/ . Hier lohnt es sich ein ansprechendes Profil zu machen um mehr Erfolg zu haben. Ich persönlich hatte aber auch nicht mehr als Name und Bild online und wurde relativ schnell fündig. Das hing vermutlich mit dem Zeitpunkt zusammen. Über den Sommer sind viele
eher im Urlaub als auf Zimmersuche. Zu Beginn des Semesters (Sept./Okt.) ist es eher schwierig ein Zimmer zu finden. Nicht entmutigen lassen, viele Anfragen heraus schicken und hohe Frustrations Toleranz/langen Atem haben. Man findet immer etwas. Last but not least: Hier eine ungefähre Zusammenfassung welche Bezirke cool/hip sind und welche shit:
Ich persönlich habe erst South-East in South Bermondsey gewohnt, was mir absolut nicht gefallen hat und mir auch zu teuer war für die Gegend. Dann bin ich North-East nach Hoxton gezogen, was mir sehr gut gefallen hat. Meiner (begrenzten) Erfahrung nach waren die angenehmsten Bezirke Hoxton, Shoreditch und Dalston.
Versicherung
Eine Auslandskrankenversicherung + Unfall-/Haftpflichtversicherung ist Pflicht. Ich schloss die DAAD Kombi-Versicherung von 38 Euro/mtl. ab. Sie war im Vergleich mit anderen die günstigste.
Sonstiges
Geld, stellt sicher, dass ihr Geld habt, mindestens 1300 Euro im Monat, tendenziell mehr. Selbst in meinem sparsamsten Monat bin ich nicht unter 400-450 £ allein für Essen etc. gekommen. Pub Besuche NICHT mit eingerechnet.
Formalitäten vor Ort
Meine erste Woche war gefüllt mit bürokratischen Erledigungen: Student ID Card besorgen, mein Studentenkonto und Email Adresse freischalten, Zugang zum Institut bewilligen lassen, Sicherheitsbelehrung um im Labor arbeiten zu dürfen usw. usw. Vieles davon lief über Online Kurse und Videos. Für die Besorgung der Unterlagen und meines Studierenden Ausweises musste ich aber von einem Campus zum nächsten und da sehr viel irgendwie nicht funktionierte (Meine ID Card konnte erst nicht freigeschaltet werden, weil ein anderes Büro mich noch nicht in ein Online Verzeichnis eingetragen hatte etc.), dauerte alles wesentlich länger als mir lieb war. Auch die Briten haben ein Talent für ineffektive Bürokratie.
Telefon-/Internetanschluss
Ich konnte meine deutsche Handy Karte benutzen (Aldi Talk). Nach wie vor gilt die UK wie ein anderes EU-Land was Roaming etc. angeht.
Bank/Kontoeröffnung
Da die britische Währung nicht Euro ist, ist es sinnvoll ein Konto zu haben, mit dem automatisch und vor allem OHNE zusätzliche Gebühren oder hohen Wechselkurs in Pfund gezahlt werden kann. Das gilt nur für Konten bei der DKB oder Commerzbank. Da alles, wirklich alles in London mit Karte gezahlt wird (die meisten Geschäfte, Cafés, Bars, Restaurants,… bieten Bezahlung nicht einmal mehr an) ist eine Visa/Mastercard unbedingt erforderlich. Ich habe ein neues Konto eröffnet bei REVOLUT. REVOLUT ist ein reines Online Konto, das globales Bezahlen in diversen Währungen
ermöglicht. Es funktioniert über eine App und bietet einen der günstigsten EUR-GBP Wechselkurse. Ausserdem muss keine physische Karte bestellt werden, sondern die kostenlose Mastercard kann ganz simple mit Applepay oder Googlepay für kontaktloses Zahlen verbunden werden. Es gibt ein paar Dinge zu beachten, beispielsweise ist Umtauschen am Wochenende gebührenpflichtig und es können nicht mehr als 1000 EUR/GBP im Monat gebührenfrei gewechselt werden. Alternativ gibt es noch Monzo, das nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert.
Sonstiges
Öffentlicher Nahverkehr: Transport for London (TfL). Teuer, nicht klimatisierte U-bahnen, zu Stoßzeiten vollkommen überfüllt und stickig. Unbedingt die App TfL Oyster installieren! Ebenso wie die App City Mapper, die einem genau anzeigt wie man von A nach B kommt und wie lange es mit zu Fuß oder anderen Fortbewegungsmitteln dauert/kostet. Wie oben schon erwähnt muss für jede Fahrt ein Ticket gelöst werden. Busse (1,65 £) sind günstiger als die Underground (2,60 £), wenn man in einer Fahrt von Underground auf Bus/Zug umsteigt, bezahlt man die jeweiligen Tickets drauf (Bus+Underground 4.25 £). Es lohnt sich also beim gleichen Verkehrsmittel zu bleiben. Für die Busse zahlt man für 90 min in eine Richtung, dh. es kann in gleicher Richtung innerhalb von 90 min so oft umgestiegen werden wie einem beliebt.
TfL Oyster App: Es gibt so genannte TfL Oyster Cards, mit denen billiger gefahren werden kann. Die App funktioniert im Grunde wie eine Oyster Card: Man erstellt einen Account über denen alle Fahrten die man tätigt getreckt werden. Man kann auch eine virtuellen Master- oder Kreditkarte mit der App verbinden um direkt kontaktlos bezahlen zu können. Die
Oyster Card bewirkt, dass es „Caps“ auf die täglichen bzw. wöchentlich Fahrtkosten gibt. Wenn ich mich recht erinnere gilt ein Cap von maximal 6 £ pro Tag und 30 £ pro Woche. So regulieren sich die Fahrtkosten ein wenig. Dennoch, sollte man 5 Tage/ Woche morgens und abends mit der Underground fahren überschreiten sie bei Weitem die Kosten eines
Berliner Monatstickets. Außer man nimmt ausschließlich den Bus. Das wäre in etwa so teuer wie ein normales Umweltticket. Außerdem gibt es unterschiedliche Preise für unterschiedliche Zonen (wie beim A, B, C Bereich in Berlin, in London gibt es allerdings 9 Zonen) und für peak / off-peak Zeiten (peak time ist 6.30-9.30 am und 4-7 pm).
Alltag/Freizeit
Unter der Woche waren meine Tage gefüllt mit work, work, work, work, work. Abends evtl. ein klassisches Konzert. In meiner Freizeit habe ich London erkundet, Museen, Gallerien, Pubs, Bars, Gegenden, Cafés. Besonders In Restaurants bin ich unglaublich wenig gegangen, weil sie mir einfach zu teuer waren. Für ein Pizzaessen in einer gemäßigt günstigen
Pizzeria habe ich +1 Getränk und Tip (es werden immer automatisch 12,5% Tips auf die Rechnung draufgeschlagen) 19 £ gezahlt. Mir persönlich ist das das Essen gehen nur in Ausnahmefällen wert gewesen. Es gibt unglaublich viele Seiten, die vergünstigte Tickets für Studierende anbieten. Es lohnt sich hiernach zu suchen. Ich persönlich habe sehr viel die Seite Student Pulse London für günstige Tickets zu klassischen Konzerten genutzt. Es gibt
außerdem auch vieles was umsonst angeboten wird, z. Bspl. Meditation in einem Buddhistischen Tempel/ Gemeindzentrum in Bethnal Green.
Leider hat London keine Schwimm- oder Freibad Kultur. Es gibt nur wenig Schwimm- oder Freibäder und die sind auch recht teuer (ca. 5 £). zum Glück gab es direkt hinter meinem Institut eines, ein Hallenbad das recht wenig besucht war. An heißen, sonnigen Tagen sind sie außerdem heillos ausgebucht. Es gibt auch nur begrenzt Seen, in denen man schwimmen gehen kann (darf), die alle wie ein Schwimmbad organisiert sind (Eintritt+Tickets vorher online buchen). Die zwei Tage mit 40 Grad, die ich London erlebt habe, verbrachte ich also im klimatisierten Institut.
Ausgehmöglichkeiten
Plenty! Allerdings ist alles auch wieder sehr…teuer. Es gibt eine Website, die eine sehr gute Übersicht über Londoner Happenings bietet: https://www.timeout.com/london. Es ist für jede/n etwas dabei.
London ist eine Erfahrung und das Geld wert!