Interview mit Frank Zimmermann von der SPD

„Der BER ist ein kolossales Versagen“ – mit diesen Worten zieht der SPD-Politiker Frank Zimmermann sein Fazit aus unserem Interview über das Großprojekt, das längst hätte beendet sein sollen. Warum sich der Bauprozess dermaßen in die Länge zieht und wer welche Verantwortung für das Scheitern trägt, erklärt er uns unter anderem im folgenden Interview. Einführend nennt er die falsche Standortwahl, zahlreiche Planungsfehler und Änderungswünsche sowie Probleme mit der Brandschutzanlage als Hauptgründe für die vielen Verzögerungen:

Als zukünftigen Steuerzahler würde uns vor allem interessieren, wie es überhaupt dazu kam, dass wieder zur Debatte stand, ob Steuergelder aufgewendet werden sollen?
Das ist das zentrale Problem, dass das immer teurer geworden ist und so gigantische Summen verschlingt, dass keiner mehr dafür Verständnis hat und wir uns im Grunde überhaupt nicht mehr rechtfertigen können so viel Geld darauf aufzuwenden, aber die Länder Berlin & Brandenburg sowie der Bund sind mit ihren Anteilen als Gesellschafter auch dazu verpflichtet die Finanzierung zu gewährleisten. Gerade erst wurde der Streit in der jetzigen Koalition rot-rot grün beigelegt und die Finanzierung des Berliner Anteils ist gesichert. Wir werden den laufenden Betriebshaushalt nicht tangieren und zudem haben wir sowohl im Berliner Landesausschuss erhebliche Überschüsse durch Steuermehreinnahmen als auch Vorsorge durch Rückstellungen getroffen.
Trotzdem ist es schlimm genug, dass noch mehr Geld in das Projekt geht und es gibt keine andere Möglichkeit, als das noch aufzuwenden, was nötig ist, um den Flughafen fertig zu stellen, denn alles andere wäre ja viel schlimmer. Auch weil es ein viel stärkeres Controlling für die Kosten gibt, hoffen wir im Budget zu bleiben! „Interview mit Frank Zimmermann von der SPD“ weiterlesen

Politik vertuscht Flugrouten am BER

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Der Kampf der Bürgerinitiativen

BERLIN, Deutschland — Trotz der guten Organisation innerhalb der Bürgerinitiativen (BI) werden ihnen immer wieder bürokratische Hürden in den Weg gelegt – teilweise unüberwindbar.

Matthias Schubert, Vorsitzender der BI Kleinmachnow gegen Fluglärm e.V., berichtet über vertuschte und bewusst zurückgehaltene Informationen, Christine Dorn, Vorsitzende der BI BVBB vertraute fälschlicherweise auf staatliche Verfahren und der Bürgermeister von Blankenfelde-Mahlow Ortwin Baier weiß nicht wohin mit 20 Mio. Euro.

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Der Traum vom Drehkreuz

Foto von Caribb

Wie in vorangegangenen Beiträgen erwähnt wurde, entstand die Grundidee eines zentralen Flughafens für Berlin und später Brandenburg unter anderem mit Beteiligung der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa.

Der derzeitige Standort für die Fluggastabfertigung in Berlin ist der Flughafen Tegel, dies soll bis zur Fertigstellung des BER auch weiterhin der Standort bleiben. Nach jetziger vertraglicher Lage, werden mit der Eröffnung des BER beide aktuelle Berliner Flughäfen, sowohl der Flughafen Tegel, als auch der Flughafen Schönefeld, schließen, so die zuständige Flughafengesellschaft FBB.

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Flughafen Berlin Brandenburg – never ending story

Foto by Aero Icarus – Germanwings Airbus A319-132;

Am 24.09.2017 fand der Volksentscheid zur Abstimmung über die Zukunft Tegels statt.

56,4% und somit die Mehrheit der Bürger stimmte für eine Offenhaltung, doch auch der Anteil der Gegenstimmen war enorm. Die Hauptgründe der Gegner sind offensichtlich: Fluglärm, von dem nach Berechnung der Umweltverwaltung rund 300.000 Menschen betroffen sind, Kosten für Sanierung und Umweltschutz.

Fluggesellschaften leiden weder unter Fluglärm, noch setzen Sie sich für Umweltschutz ein. Dennoch spalten sie sich in Befürworter und Gegner des 44 Jahre alten Flughafens und sind sich uneinig darüber, wie die Zukunft Tegels aussehen soll.

Für unseren ersten Blogeintrag haben wir die Positionen der 5 wichtigsten Fluggesellschaften im Hinblick auf den Standort Berlin zusammengefasst. Dabei stellt sich die Frage: Inwiefern sind Befürworter Tegels Gegner des BER und umgekehrt?

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Die Medien, das Sprachrohr für wütende Steuerzahler

Der BER, ein Flughafen der durch etliche Verzögerungen der Eröffnungstermine, Pannen und steigende Kosten die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zieht. Nicht unbeachtet sollte dabei der ständige Personalwechsel sein, der die Skepsis der Bürger weiterhin steigert. Für die zunehmende Wut der Bürger spielen die Massenmedien eine wesentliche Rolle. Welche Gründe liegen vor, dass die oben genannten Aspekte schwerpunktmäßig thematisiert werden und wie wirkt sich die Fokussierung auf den Leser aus? Zunächst einmal sollte man sich die Frage stellen, welche Interessen die Medien verfolgen. Zeitschriften, Blogs und Radiobeiträge wollen Menschen erreichen und informieren, um Leser für sich zu gewinnen. „Die Medien, das Sprachrohr für wütende Steuerzahler“ weiterlesen

Das sagen CDU, FDP und Grüne zum BER

Das Atomkraftwerk Schneller Brüter in Kalkar, die Elbphilharmonie und der BER – eine Eigenschaft haben sie gemeinsam: Als Großprojekte standen und stehen sie in der Öffentlichkeit. Was den BER von den anderen Projekten unterscheidet: Er ist bis heute noch nicht fertig gestellt. Mit zunehmender Bauzeit wächst in den Parteien der Widerstand gegen die Pläne, neue Steuergelder in den Bau zu stecken.

Nach Beendigung der Bauphase der Elbphilharmonie prangte der Spruch „Wir haben fertig“ an der Außenseite der Philharmonie. Wann werden wir diesen Spruch an den Wänden des BER sehen? Aufgrund der zahlreichen Pannen, Verzögerungen und Kostensteigerungen ist der BER inzwischen ein politisch hoch umstrittenes Thema. Aber haben sich die Meinungen zum Großflughafen schon immer so stark unterschieden? Eine chronologische Übersicht am Beispiel von CDU, FDP und Grünen.

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Previously at BER

Seit 15 Minuten rollen wir schon mit der Boeing 737 Richtung Startbahn und der Blick auf meine Uhr lässt mich daran zweifeln, ob ich es überhaupt noch rechtzeitig nach London schaffe. Bei dem Versuch wieder eine halbwegs bequeme Position – auf dem per Zufall zugeteilten Mittelsitz – einzunehmen, fällt mein Blick nach links durch das kleine Fenster. Nicht allzu weit entfernt erblicke ich den neuen Hauptstadtflughafen BER. Das Terminal sieht von hier auch ziemlich fertig aus, denke ich mir…

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Der Flughafen BER – Ein Albtraum eines jeden Stakeholders

“Für mich ist die Erfahrung mit ‘BER’ das schwärzeste Kapitel meiner Architektentätigkeit.” (Meinhard von Gerkan 2018)

Flughafen BER

Um annähernd die mittlerweile 26-jährige Historie des Großprojekts Flughafen BER verstehen zu können, hilft es zum Anfang all dessen zurückzukehren. Tatsächlich wurde bereits 1992 dem Vorhaben nachgegangen einen neuen Flughafen zu bauen, als in einem Raumordnungsverfahren nach einem geeigneten Standort gesucht wurde. Mit dem Planfeststellungsbeschluss von 2004 wurden dann die ersten wichtigen Weichen für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung gestellt, die 2005/2006 aufgenommen wurden. Als 2007 die erwarteten Baugenehmigungen folgten, startete im selben Jahr noch die Ausführungsplanung. Der eigentliche Baubeginn lässt sich demnach mit dem 11.07.2008 datieren. Das sind 16 Jahre Vorbereitungs- und Planungsphase bis zum ersten “Spatenstich”. Obwohl diese Zeitspanne eine ausgiebige Darlegung der Projektziele, Vertragsbedingungen und mindestens die Bemühung zur Verständigung der zahlreichen Stakeholder zulassen würde, schließt sich schon bald ein konfliktreicher Arbeitsverlauf an, der geprägt ist von der Überschätzung der eigenen Kompetenzen, einer illusorischen Beurteilung des Zeit- und Budgetpensums sowie Schönigungen der Tatsachen, unausgesprochenen Problemen, einer Entfremdung vom eigentlichen Projekt, einem ständigen Personalwechsel und den nicht zu guter Letzt unzähligen Änderungsanforderungen.

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SPD & Linke sind sich einig: Fehlende Transparenz und Vertrauen beim Flughafen BER

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Es ist immer noch kein Ende in Sicht! 2012 sollte der BER Flughafen seine Pforten öffnen. Der BER sollte neue Arbeitsplätze schaffen und als Tor zur Welt Passagiere zu ihren Zielen bringen. Seitdem sind mittlerweile 6 Jahre vergangen. Das Großprojekt im Land Brandenburg weckt immer größeren Unmut in der Bevölkerung und bei den einzelnen Stakeholdern. Wie die Zukunft des BERs sich gestalten wird, kann niemand mit Gewissheit sagen.

Eine der Stakeholder-Gruppen, die einen großen Einfluss auf das Projekt und den weiteren Verlauf hat, ist die Politik. Ob der Einfluss der Politik im Sinne des Projektes immer zielführend ist, wird in diesem Blogbeitrag nicht näher beleuchtet. Wir wollen euch in einer Kurzfassung zwei politische Parteien vorstellen und ihre Standpunkte zum Flughafen BER kurz anreißen.

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