Berel Fraenkel

Ein Buch aus der Bibliothek der Gelehrtenfamilie Schor-Fraenkel konnte an deren Erben zurückgegeben werden.

Die Familien lebten in Stryi (heute Ukraine) bzw. in Krakau und Tarnow. Nach ihrer Heirat blieben Majer Schor und Berl Fraenkels Tochter Mila in Krakau und erbten schließlich die Bibliothek ihres Vaters. Da beide die türkische Staatsbürgerschaft besaßen, waren sie vor dem Zugriff der Nazis geschützt und konnten anderen Verfolgten im Untergrund helfen. Nachdem die Verlängerung ihrer Pässe durch den türkischen General-Konsul in Berlin im Oktober 1942 abgelehnt wurde, verloren sie diesen Status. Durch den Hinweis eines befreundeten Polizisten gewarnt, konnte die Familie untertauchen und zuvor noch ihre Bibliothek mit Hilfe des Orientalistik-Professors der Jagiellonen-Universität Tadeusz Kowalski in Sicherheit bringen.

Mila und Majer wurden entdeckt und am 8. Juli 1943 im KZ Plaszow bei Krakau ermordet. Die Bibliothek überlebte den Krieg im Keller der Universitätsbibliothek. Sohn Berl Schor überlebte ebenfalls und emigrierte über Neuseeland nach Israel. Dorthin ließ er die Familien-Bibliothek überführen, die aber nicht mehr vollständig erhalten war.

Das restituierte Buch auf lootedculturalassets.de:

Moses Ben Jacob, Sefer Mitsṿot ha-gadol asher ḥiber ha-Rav Rabenu Mosheh me-Kutsi, Venedig 1546

[Anke Geißler-Grünberg]

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